Was geschah im Dezember 2001 - November 2001 - Oktober 2001 - September 2001 - August 2001 - Juli 2001 in dieser unseren Internet-Zeitschrift?
In der Einladung finden Sie auch:
Liste unserer Wunschthemen für die weitere Arbeit des Salons (ab Juni 2002)
27.12.01. Wieder einmal sind "volle zweihundert Seiten" vollgeschriebener Zeitensprünge in Umlauf gegangen, wahrlich eine Leistung. Bei näherem Hinsehen verblasst die Bewunderung etwas, denn die wirklich lesenswerten Körnchen werden immer seltener. Aber dennoch - insgesamt eine erstaunliche Fleißarbeit. Der Grund für diesen Aufwand wird auch gleich im "Editorial" durch Illig selbst ausposaunt: Der Lektor hat keine Arbeit mehr, da alle Artikel in Diskettenform eingeschickt werden, sogleich wird die Druckerei aktiv, "während der Herausgeber (Illig) den erhofften Verdienst addiert."
So beginnt Uwe Topper seine Rezension des dritten Heftes (2001) von Zeitensprünge. Die ist voll ironischer Bemerkungen, wie z. B. die folgende: "Im vorigen Heft hatte ich noch vermutet, dass der Herausgeber die Artikel vor der Drucklegung liest. Das hat sich wohl erübrigt."
Im letzten Satz der Rezension sagt Uwe Topper:
"Da es schon reichen würde, wenn nur ein einziger Artikel in diesem Heft außergewöhnlich gut ist, um es lesenswert zu machen, und da tatsächlich mehrere Artikel dieses Prädikat erfüllen, kann der Rezensent nur wärmstens empfehlen, dass möglichst viele Freunde und Feinde dieses Heft zur Hand nehmen!"
Als Feinde bezeichnet hier Topper diejenigen, die sich immer noch als Feinde der Chronologiekritik selbst empfinden (aber schon imstande sind, Artikel der Chronologiekritiker zu lesen).
Inzwischen ist schon das Heft 4/2001. von Zeitensprünge erschienen. Inhaltsangaben findet man wie immer bei Günther Lelarge.
25.12.01. Man sollte überlegen, warum die "alten Römer und zahlreichen anderen Völker sehr schöne Münzen prägen konnten, aber die stark verwandte Technik des Buchdrucks nicht beherrschten? (Märchen von den Chinesen, die schon im 11. Jh. Bücher mit Hilfe von beweglichen Lettern drucken konnten, überlassen wir den dummen Historikern). Dabei ist die zweiseitige Prägung einer Münze viel komplizierter, als die Herstellung eines Abdrucks auf dem Papier.
Jeder Leser kann versuchen, die alten Münzen kritisch unter diesem Standpunkt zu betrachten und sich ein Bild von der Wahrhaftigkeit der gängigen Datierungen der Münzen zu verschaffen. Er kann auch versuchen, Fälschungen und falsche Interpretationen zu finden. Mal steht auf der Münze CAESAR geschrieben und sie wird dem Julius Caesar untergejubelt. Worum? Gab es keine weiteren Caesars?
Auf vielen Münzen sind Köpfe irgendwelcher Menschen abgebildet. Dann heißt es in der durch Historiker oder Numismatiker beigefügten Legende mal Merkur, mal Venus, mal Saturn, mal Zeus, mal Herakles etc. etc. Worum?
Die folgende web-Site zeigt mehrere Beispiele alter Münzen.
23.12.01. "Die Welt "hat am 21.01.01 in der Rubrik "Wissenschaft" über ein katastrophistisches Szenarium zur Geschichte des Mondes einen Artikel von Roland Knauer veröffentlicht. Wir zitieren nur den Teil, wo man das Thema Katastrophen anspricht:
"Wir haben jede Menge Fernerkundung betrieben, 382 Kilogramm Gestein vom Mond analysiert und viele grundlegenden Zusammenhänge geklärt. Aber die vielleicht wichtigste Frage haben wir immer noch nicht beantwortet: Weshalb hat ausgerechnet die Erde einen Mond, während kein anderer der inneren Planeten einen solchen großen Trabanten aufweist? Der Planetengeologe Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof fasst mit diesen Sätzen eine Tagung zusammen, auf der vergangene Woche in Berlin rund 70 Wissenschaftler aus aller Welt ihr Wissen aus 32 Jahren Mondforschung nach der ersten Landung eines Menschen auf dem Erdtrabanten zusammengetragen haben.
Die Erde ist im Sonnensystem ein einzigartiger Sonderfall, stimmen die Planetenforscher überein. Von den inneren Planeten wird nur die Erde von einem Mond umkreist, der ihre Drehachse stabilisiert und so ein relativ beständiges Klima auf dem Globus garantiert. Wie dieses seltsame Duo Mond-Erde aber entstanden ist, wissen die Forscher immer noch nicht mit Gewissheit.
Nach einer Theorie soll die Erde in ihrer Frühzeit mit einem anderen Himmelskörper von der Größe des Mars kollidiert sein. Dabei sei sehr viel Masse aus der Erde herausgerissen worden, aus der sich schließlich der Mond gebildet habe. Dieses Modell erklärt etliche Charakteristika von Erde und Mond, deshalb favorisieren viele Wissenschaftler diese These. Aber die Kollisionstheorie erklärt vieles eben nicht.
Weshalb ist zum Beispiel die Kruste des Mondes auf der zur Erde gewandten Seite mit rund 70 Kilometern nur etwa halb so dick wie auf der Rückseite? Diese ungleiche Verteilung führt dazu, dass der Schwerpunkt der Masse des Mondes etwas näher an der Erde liegt als sein geometrisches Zentrum.
Gerhard Neukum von der DLR in Berlin-Adlershof nennt eine recht wahrscheinliche Erklärung für diese Anomalie: Kurz nach der Entstehung des Mondes war seine Oberfläche von einem 60 bis 300 Kilometer tiefen Meer glutflüssiger Feldspatgesteine bedeckt. Möglicherweise war der Mond zeitweise sogar völlig aufgeschmolzen und kreiste als gigantische glühende Magmakugel um die Erde. Genau wie der Mond noch heute das Wasser in den Ozeanen der Erde anzieht und dabei Ebbe und Flut auslöst, wurde auch damals das flüssige Gestein des Mondes von der Anziehungskraft der Erde beeinflusst.
Als der Mond sich dann in die Rotation der Erde einkoppelte und der Erde immer die gleiche Seite zuwendete, erstarrte auch das Magmameer und diese Gezeiten froren ein: Auf der Rückseite des Mondes ist die Kruste seither erheblich dicker als auf der Vorderseite.
Gleichzeitig prasselten die Trümmer auf den Mond herab, die bei der Entstehung des Planetensystems übrig geblieben waren. Die Spuren dieser Einschläge sind auf der Erde und der Venus längst durch andere Prozesse verwischt worden, auf dem Mond sieht man die Krater aus dieser Zeit noch heute.
[...]
Versteht man den Vulkanismus auf dem Mond, kann man genauer klären, wie sich die heutige Form des Trabanten gebildet hat. Und man findet vielleicht auch Erklärungen für so manches Rätsel auf dem Mond. So hat die Raumsonde "Lunar Prospector" 1998 eine ringförmige Struktur auf der Vorderseite des Mondes mit 2400 Kilometer Durchmesser nachgewiesen, in der auffallend viel Kalium, Seltene Erden, Phosphor und Thorium vorkommen. Vielleicht ist dort ein gewaltiger Meteorit eingeschlagen, der die Kruste des Mondes fast durchschlagen hat, so dass an den Rändern Material aus der Zwischenschicht von Kruste und Mantel aufsteigen konnte. Diese soll die gleiche Zusammensetzung wie der Ring haben. Ob diese Theorie stimmt, können aber erst weitere Forschungsarbeiten am Mond klären.
Zum allgemeinem Thema Planeten und Katastrophen findet man auch Information im Interrnet:
http://www.endtime-truth.com/articles7.html21.12.01. Die Soester Fehde von 1444-1449 ist das zentrale Ereignis der Soester Geschichte im späten Mittelalter
(1). Die Stadt behauptete darin ihre Freiheit gegen den Erzbischof Dietrich von Köln (1414-1463). Wie viele Territorialfürsten seiner Zeit versuchte auch der Erzbischof von Köln, seine Herrschaft erneut zu festigen und auf der Grundlage römisch-rechtlicher Vorstellungen auszubauen. Ein großer Teil seiner landesherrlichen Rechte war in den vorangegangenen Jahrhunderten an die Städte Westfalens gegeben oder durch diese in Zeiten einer schwachen Herrschaft des Erzbischofs wahrgenommen worden. Sie wurden so, in den Augen des Soester Rates, Teil des Soester Stadtrechtes. Das Streben des Kölner Erzbischofs nach Restituierung seiner Herrschaft auf Kosten der Stadt Soest erschien dieser daher als ein Angriff auf ihr ureigenstes Recht. Die Stadt begegnete dieser Politik am 5. Juni 1444 durch die Annahme eines neuen Landesherren, des Herzogs von Kleve-Mark. Das Herzogtum Kleve-Mark stand schon seit einigen Jahrhunderten in territorialpolitischen Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Köln und nutzte die Chance, in Soest einen mächtigen Verbündeten für seine Politik zu gewinnen. Der Herzog bestätigte der Stadt ihre alten Rechte und gewährte ihr noch weitere. Soest gelangte damit auf den Gipfel seiner Stadtfreiheit und wurde noch im 15. Jahrhundert als Reichsstadt zu Reichstagen eingeladen. Dieser Aufforderung ist sie zwar nie gefolgt, aber die Einladung ist ein deutliches Signal, wie ungebunden und frei die Stadt Soest den Zeitgenossen erschien.19.12.01. Bisher habe ich immer behauptet, dass die einzige Biographie von Immanuel Velikovsky in Russisch geschrieben und vor einigen Jahren veröffentlicht wurde. Nun erfuhr ich aus dem Internet, dass auch eine in English verfasste Biographie des großen Denkers des 20. Jh. erschienen ist. Das Buch wurde von Seiner Tochter Ruth Velikovsky Sharon geschrieben, soll viele neue Photos beinhalten und kann zum stolzen Preis von USD 54,98 per Post bestellt werden. Die Adresse für Bestellungen lautet:
Times Mirror Higher Education
Customer Service
2460 Kerper Blvd.
Dubuque, Iowa 52001
800 338-5578
Darüber berichtet die neu gestaltete Velikovsky-Seite von Jan Sammer, die diesmal sogar eine russische Version beinhaltet; was von der zunehmender Wichtigkeit der russischen chronologiekritischen Szene bezeugt (ich konnte die Seite nicht lesen: vermutlich ist mein Rechner mit "falschen" kyrillischen Fonts russifiziert).
15.12.01. Alfred de Grazia, der große Mann der Katastrophismus-Bewegung in den USA (lebt z. Zt. in Frankreich) widmet seinen Lebensabend der Ordnung seines umfangreichen Archives. Es lohnt sich immer im Archiv zu blättern: die Wahrscheinlichkeit, etwas neues zu finden, ist enorm hoch.
Zwei neue Texte auf der Katastrophismus-Seite von de Grazia:
13.12.01. Was ist das wohl für eine Liste?
07.12.01. Ende des 15. Jh. Die antiken Autoren werden wie am Fließband erfunden und deren Werke von unbekannt gebliebenen Autoren massenhaft kreiert. Humanismus als Zeit der totalen Verfälschung der Geschichte. Und plötzlich eine Ausnahme? Wir überlassen dem Leser zu entscheiden, wie glaubwürdig die folgenden Aussagen sind:
Für die Briefe in ihrer Gesamtheit jedoch, so ist man sich in der Forschung einig, kann man von einer grundsätzlichen Authentizität ausgehen. Tiefgreifende Veränderungen oder gar willentliche Fälschungen werden im allgemeinen rigoros abgelehnt.
Den nächsten Schritt in der Überlieferung, Verfremdung und Instrumentalisierung der Briefe der heiligen Katharina stellen die gedruckten Editionen dar. Zum ersten Mal wurden die Briefe 1492 in einer sehr geringen Auswahl von 31 Texten in Bologna gedruckt, 31 Jahre nach der Kanonisation.
Die Zweite, bereits wesentlich vollständigere Ausgabe erschien 1500 in Venedig. Aldo Manuzio ordnete 366 Briefe hierarchisch nach den Adressaten an: Den ersten Teil stellen die Briefe an Mitglieder des Klerus dar, der zweite Abschnitt besteht aus Schriften an Laien. Damit nimmt er eine Ordnung auf, die bereits in einigen Manuskripten zu finden ist.
Die Publikation der Briefe stellte nicht nur ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der italienischen Sprache dar - die "Lettere devotissime" waren immerhin eines der ersten überhaupt in Volgare gedruckten Werke- sondern auch auf religiösem und politischem Feld.
05.12.01. O-Ton Uwe Topper:
Gegen den allgemeinen Wildwuchs der Fälscherwerkstätten gingen schon Ende des 15. Jahrhunderts scharfe Kritiker an, die um den Verlust sämtlicher Maßstäbe fürchten mußten. Als bekanntesten will ich nur Valla nennen, der mehrere Fälschungen aufdeckte und in große Bedrängnis deswegen geriet. Er versuchte allerdings, den Vulgata-Wortlaut des Neuen Testaments nach dem griechischen »Urtext« abzusichern, was ihm letzten Endes mächtige Beschützer verschaffte.
Poggio bemühte sich sogar, Hebräisch zu lernen, da er schon ahnte, wie wichtig die Benützung von Quellen »aus erster Hand« sein würde. Aber dieser Schritt gelang erst der folgenden Generation.
Der berühmteste Humanist, Erasmus von Rotterdam, wurde 1466 oder 1469 geboren und schrieb seine ersten Werke (ab 1495 in Paris) in sehr gutem Latein. Von 1499 an lebte er in England und versuchte sich auch im Griechischen, das er ab 1502 recht passabel beherrschte. Sein Buch Lob der Torheit (in Latein) hatte in elf Jahren eine Auflage von 20 000 Stück. Diese Zahlen stelle ich voran, um die Bedeutung des Mannes, seine Wirkung und das Ungewöhnliche zu betonen. (Ich folge weitgehend Camphausen et. al., nimm und lies! 1991)
Erasmus kämpfte gegen den Judaismus (in der Kirche, versteht sich) und förderte die Entwicklung jener Christologie, derzufolge Jesus auch schon vor seiner Fleischwerdung die Geschicke der Welt gelenkt habe. Diese beiden Punkte sind wichtig für die Beurteilung der eingeschleusten »Kirchenväter«. Im Jahre 1516 von Kaiser Karl V zum Ratsherrn ernannt, schuf er die neunbändige Hieronymus-Ausgabe der Bibel und gab weitere neun frühchristliche Autoren vorbildlich heraus. Er gestaltete dabei eine idealisierte frühe Kirche, man könnte von romantischem Gefühl sprechen.
Im folgenden Abschnitt betrachtet einer unseren führenden Autoren die Problematik der Fälschung während der Renaissance
03.12.01. Wenn es um die Anfänge einer Kultur- oder Religionsgemeinschaft geht, glaubt man oft einen ganz exakten Zeitpunkt dafür angeben zu können: die Erleuchtung Siddhartas oder die Bergpredigt Jesu oder die "Flucht" des Propheten Mohammed ... Erst bei genauerem Hinsehen entpuppen sich diese Fixpunkte als nachträgliche Mythen, die zwar für die jeweiligen Anhänger dieser Religion felsenfest stehen mögen, von Wissenschaftlern jedoch zumindest hinterfragt werden sollten. In dem neuen Entwurf der Geschichtsrekonstrukteure für die ersten Jahrhunderte nach 1000 AD unserer Zeitrechnung oder genauer gesagt: für die Zeit vor 700 und mehr Jahren vor heute haben sich nur einige wenige vage Anhaltspunkte ergeben, die grundsätzlich auf architektonische Überreste beschränkt sind.
Wie es wirklich mit der heidnischen Religion Europas vor sich gegangen sein konnte, berichtet Uwe Topper im folgenden Synesis-Artikel.
01.12.01. Warum wird Mars als Kriegsgott betrachtet? Leider wird diese und einige anderen Fragen im folgenden Artikel auf Englisch beantwortet
Wir hoffen sehr, dass unsere Leser alle englische Artikel, die wir ausstellen, übersetzen werden und uns diese Übersetzungen zuschicken werden. Wer das für eine zu umfangreiche Arbeit hält, sollte dann mindestens eine Rezension in Deutsch schreiben, um Mitmenschen zu helfen, die nicht besonders gern mit Wörterbuch in der Hand Artikel zum Katastrophismus lesen. Als Beispiel für eine Rezension demonstrieren wir den Lesern noch einmal den Ihnen schon bekannten Artikel von Uwe Topper, den wir diesmal aus dem Archiv von EFODON Synesis entnehmen konnten.
29.11.01. Das Pantheon ist nicht nur rätselhaft, sondern bewusst so konstruiert: Der kreisrunde Grundriss, die sphärische Raumstruktur und die Siebenzahl der Wandnischen deuten ausgeprägte astrologische, astronomische und kosmologische Vorstellungen an. Diese aber passen eher zum Spätmittelalter und zur Renaissance als zur klassischen Antike. Der Rückgriff auf die Ideengeschichte würde also ausreichen, um die nachantike Entstehung des Rundbaus zu begründen. Nun können wir dank der fleissigen Arbeit von Gernot L. Geise - den Artikel von Dr. Ch. Pfister zum Thema Pantheon mit allen dazugehörenden Abbildungen bewundern.
27.11.01. Ich bin schon inzwischen fast müde zu wiederholen, dass Geschichte keine Wissenschaft ist und nur eine Gattung der Literatur im besten fall der Philologie - darstellt. Historiker sind Philologen, die geschriebene Texte untersuchen. Die Tatsache, dass diese Texte über die Ereignisse zu erzählen scheinen, die irgendwann in der Vergangenheit stattfanden, ist genau so wichtig, wie die Vorgabe für die Science-fiction Literatur, wo angenommen wird, dass alles in der Zukunft stattfindet. Das sind interessante literarische Abmachungen und nichts mehr. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass die Historiker so leichtsinnig an all das glauben, was in "geschichtlichen" Quellen steht, wie ein Schüler an all das glaubt, was in einem Science-fiction Roman ihm angeboten wird.
An dieser Stelle empfehlen wir dem Leser die Besprechung des Hayden V. Whites Buchs "Metahistory" . Das Buch, in dem man diese Rezension veröffentlichte, hat einen deutschen Titel Neue Ansätze in der Geschichtswissenschaft
25.11.01. Nicht alle Schreibenden sind so böse, wie wir es sind. Schauen Sie, meine lieben Leser, wie unschuldig sogar die größten Fälscher erscheinen, wenn es die richtigen Leute (die Geschichtler selbst höchstpersönlich) über sie schreiben.
Erasmus von Rotterdam, 1469-1536. Erasmus von Rotterdam, der bedeutendste Humanist, kommt aus der Schule der niederländischen "Brüder vom gemeinsamen Leben", deren mystische Laienfrömmigkeit bereits reformatorische Züge aufweist (devotio moderna). Er verbindet die Weisheit der Antike mit der Ethik des Christentums. Seine heitere Menschlichkeit, gepaart mit Skepsis und Ironie, sein Sinn für Maß und Harmonie, seine Toleranz und seine Feindschaft gegen dogmatische Enge stehen im Gegensatz zu den radikalen Forderungen der Reformatoren.
Martin Luther, 1483-1546
Luthers Sprache ist das Meißnische, das aus Dialekten der Siedler aus dem nieder-, mittel- und oberdeutschen Raum entstanden ist. Diese Sprachform erfüllt er mit dem Geist, dem Wortschatz, der Anschaulichkeit und Schlichtheit der Volkssprache und wird durch Bibelübersetzung und reformatorische Schriften ("Von der Freiheit eines Christenmenschen" u.a.) zum Wegbereiter der neuhochdeutschen Schriftsprache. Er prägt viele neue Wörter und Begriffe (z.B. Feuereifer, Lückenbüßer, Mördergrube), Redensarten (z.B. das tägliche Brot), bildhafte Gleichnisse (z.B. seine Hände in Unschuld waschen) sowie eine Fülle von Sprichwörtern (u.a. Unrecht Gut gedeihet nicht) und geflügelten Worten.
Entnommen sind diese diese Zeilen der Webseite Renaissance - Humanismus Reformation:
23.11.01. Es gibt auch kluge Lehrer! Die noblen begriffe Renaissance und Humanismus mit dem heiklen Thema Hexenverfolgung zu verbinden kann nur ein sehr dummer oder ein insbesondere kluger Lehrer tun. Und das geschah in einem Leistungsorientierungskurs Geschichte für die Klasse 11f im Februar 1997 (Ernst-Reuter-Schule in der Stadt Frankfurt). Es lohnt sich ein bißchen zu blättern um zu erfahren, wie unsere Kinder mit Geschichte vertraut werden.
19.11.01. Prof. Umberto Bartocci
Unter dem Übertitel Epochenbegriff: Renaissance findet man bei den Schülern ganz ordentlich zusammengestellt Biographien von führenden "Humanisten": s. Autoren der Renaissance und Reformation
21.11.01 Wie geht man im 15. Jahrhundert mit 'alten' Texten und Büchern und der aus ihrem Alter resultierenden 'historischen Distanz' um? Einen ersten Versuch, sich dieser Problematik zu stellen, lieferte Peter Strohschneider in seinem Beitrag zu dem 1988 erschienenen LiLi-Heft zum Thema Ritterrenaissance. Dieser Aufsatz mit dem Untertitel "Von der Aktualität des Vergangenen in höfischer Versepik des ausgehenden Mittelalters" hat zwar einerseits das den Texten ablesbare sogenannte Distanzbewußtsein ausdrücklich wahrgenommen und thematisiert, doch bleibt er andererseits Huizingas verhängnisvoller Eskapismus-These verhaftet, wenn er formuliert, Maximilians Teuerdank habe die "Kluft zwischen tradiertem Ritterideal und den Bedingungen banaler Alltagswelt nach 1500 konsequent ignoriert"
17.11.01. Die sog. "Pseudo-Isidorischen Fälschungen". Diese hatten zum Zeitpunkt ihres Entstehen keinen Erfolg, obwohl sie eine weite Verbreitung erlangt hatten und zahlreiche Abschriften der Urtexte bekannt sind, die noch zu Zeiten der Urfälschung(en) entstanden waren. (Hier muß daran erinnert werden, daß zu Zeiten, als es keinen Buchdruck gab, das Abschreiben eines Textes die Methode war, den Text zu verbreiten. Daß beim Abschreiben der Texte beabsichtigte und unbeabsichtigte Verfälschungen auftreten konnten, liegt nahe und erklärt die hohe Anzahl von (Ver)Fälschungen mit.)
13.11.01. Der Altmeister Dr. Horst Friedrich ist einer unseren beliebtesten, aber gleichwohl schwierigsten Autoren. Nicht weil er ungern uns eigene Artikel zur Verfügung stellt, sondern wegen der Tatsache, dass er das etwas altmodisch tut: er schickt uns Papierversionen seiner Artikel und hofft, dass wir sie irgendwie schon in die elektronischen Dateien selber umwandeln werden. Das ist aber leider nicht immer sofort möglich und so freuen wir uns immer enorm, wenn seine Schriften von anderen Webseiteb-Betreibern ausgestellt werden.
11.11.01. Früher begann der Tag mit einer Hinrichtung, schrieb 1995 Lukas Brasi in seinem Buch "Der grobe Schwindel" (Utopia Boulevard, Hamburg). "Versetzen wir uns ins 15. Jahrhundert. Die traditionelle Geschichtswissenschaft spricht von italienischer Renaissance und der Zeit des Humanismus. Wir denken deshalb an kunstsinnige Leute, die malen, musizieren und Gedichte schreiben. Tatsächlich aber herrschte Mord und Totschlag".
07.11.01. Liest man Äußerungen der Geschichtler zu möglichen Fälschungen, dann findet man zuerst kein Grund für die Beanstandung. Nur bei der Beobachtung der praktischen Umsetzung solcher klugen Worte, wie die folgenden, beginnt man zu verstehen, dass in Wirklichkeit die Geschichtler die meisten gefälschten (falsch interpretierten oder datierten) Quellen für echt zu halten pflegen und nicht unnötig viel im eigenen Garten zu graben versuchen:
05.11.01. Vermutlich heißt der nicht besonders pro-Illig eingestimmte Internet-Autor Dietmar Kuss. Seine Kritik an Illig unseren wichtigsten Medien-Star wollen wir nicht akzeptieren: auch wenn wir mit einem seiner Schlüsse (nämlich von einer operativen Heilung der traditionellen Chronologie nach Ausschneiden von ca. dreihundert Jahren) nicht einverstanden sind, sind wir der Meinung, dass er sehr überzeugend zeigt, dass diese drei Jahrhunderte - zusammen mit vielen anderen, sagen wir dazu von Geschichtlern aus nichts kreiert wurden. Und das bleibt zu einem der spektakulärsten Ergebnisse der Chronologiekritik, auch wenn der todkranke Patient - die traditionelle Chronologie noch viele Amputationen über sich ergehen lassen muss um überhaupt am Ende überleben zu können. Geben wir aber dem kritischen Autor das Wort:
01.11.01 Turiner Grabtuch beschäftigte EFODON Synesis Autoren schon vor Jahren. Nun sind die entsprechenden Texte von Herrn Gernot L. Geise in Interner ausgestellt. Wir zitieren zuerst aus seinem Artikel:
Die "Pseudo-Isidorischen Fälschungen" hatten erst Jahrhunderte später Erfolg, als sich die Verhältnisse im Vergleich zur Zeit der Fälschung längst geändert hatten. Jetzt hatten bestimmte Menschen die Nützlichkeit der Texte für ihre Zwecke erkannt. Diese Zwecke müssen aber nicht mit den Absichten der Verfasser der Fälschung übereingestimmt haben. Von Fälschern, welche die Bedürfnisse nachfolgender Generationen vorhersahen, wie Illig (ema, S. 10) unterstellt, war also gar nicht die Rede.
15.11.01. Wann wurde die indische Geschichte geschrieben?
Jedenfalls nicht vor der Ankunft der Europäer. Im Kapitel "Indiens Verhältnis zu seiner Geschichte schreibt Wilhelm [7, S. 86] "Das alte Indien hat keine Geschichtswerke hervorgebracht, die die historischen Fakten über längere Zeiträume aufzeichnen [...] Geschichte war für sie mit Legenden vermischt. Anstelle von Annalen haben sie alten Sagen und Epen. Die späte Kaschmirchronik aus dem 12. Jahrhundert nach Christus versteht sich als Kunstdichtung."
Unser Kommentar: Vermutlich ist die indische zivilisatorische Entwicklung viel intensiver gewesen, als die Geschichtler sich das vorstellen. Wie in Europa, sind am Anfang des zweiten nachchristlichen Milleniums alle Völker noch nicht imstande gewesen, die Idee der Geschichte zu entwickeln. Auch die Entwicklung der Sprachen und der Literatur wurde bisher falsch eingeschätzt: die alten Sagen und Epen entstanden, als die Schrift sich noch nicht durchsetzte, also um 1000 n. Chr. nach unseren Vorszellungen.
Auch vor dem Beginn der englischen Eroberung Indiens, wie wir oben gesehen haben, können wir keinesfalls von geschriebenen indischen Geschichte sprechen, obwohl 1500-1750 wichtige Quellen für die neuzeitliche indische Geschichte entstanden sind.
"Aus einem diffusionistischen Blickwinkel (...) gesehen liegt bei jedweder Hochkultur zunächst einmal - bis zum Beweis des Gegenteils - der Verdacht nahe, dass sie ihre Entstehung der quasi befruchtenden Überlagerung einer einfacheren einheimischen Kultur durch ein, oft von weither angelangtes Superstrat (...) verdankt. Einleuchtenderweise wird die entstehende Hochkultur dann ein ethno-linguistisches und kulturelles "Amalgam" (...) aus lokalen und fremden Elementen darstellen.
Das von der Schulwissenschaft gelehrte isolationistische Weltbild (...) hingegen entbehrt jeglicher einleuchtenden Logik! Aus welchem Grunde sollte denn unter einer Bevölkerung, die bereits jahrhundertelang mit einfacheren kulturellen Lebensumständen zufrieden war, plötzlich der Drang entstehen, eine Hochkultur aufzubauen? Das ist gänzlich unwahrscheinlich. Zumal man davon ausgehen muss, dass sie eben deswegen so lebte, weil sie gewissen typischen Zivilisations-Elementen (Gottkönigtum, zentralistische Staatsgewalt, Tempel/Priesterschaften etc.) ablehnend gegenüberstand. Wurde einem hingegen von einem mächtigeren Superstrat dergleichen aufoktroyiert, konnte man nicht viel dagegen tun. In der Tat zeigt sich, wenn man die nachfolgende Auflistung (Übersicht) unbeeinflusst von neo-scholastischen Dogmen studiert, überdeutlich der Amalgam- und Überlagerungscharakter jeglicher Hochkultur."
Allgemein zum Diffusionismus möchte ich bemerken, dass im Rahmen dieser allgemeinen Konzeption viele vorgeschichtliche und einige historische Prozesse glaubwürdiger als in der isolationistischen Welt zu verstehen sind. Leider leiden viele Diffusionisten unter der gleichen krankheit wie die traditionellen Geschichtler: die vermehren die historischen Jahrhunderte und jahrtausende, als wären das Hühnereier, die man immer mehr und mehr produzieren will. Der Leser soll selber entscheiden, ob Friedrich ohne solcher Opfer am Altar der Tradition in diesem Artikel ausgegangen ist.
Also Humanismus: Hier ein Beispiel, ein Lebenslauf, dass uns noch einmal zeigt, wie gut Brasi diese Epoche verstand.
HAGEN, Matthäus, Waldenserprediger und -märtyrer, * in Selchow (Neumark), (verbrannt) 27.4. 1458 in Berlin. - H., Schneider von Beruf, wurde um 1450 von dem deutschen Hussiten Friedrich Reiser (s. d.), der den Anschluß der deutschen Waldenser an die Taboriten, die radikale Richtung der Hussiten (s. Hus, Johann), durchgesetzt hatte, in Saaz (Nordböhmen) zum Priester geweiht und als "Glaubensbote" in seine Heimat gesandt. Er wirkte als Wanderprediger in der Neumark und Uckermark, hörte Beichte, las im Laiengewand in deutscher Sprache die Messe und teilte das Abendmahl unter beiderlei Gestalt aus. Kurfürst Friedrich II. ließ 1458 H. und drei seiner Schüler verhaften und nach Berlin bringen. Bischof Stefan Bodeker übertrug dem Franziskaner Johann Cannemann, Professor der Theologie in Erfurt, die Leitung des Inquisitionsverfahrens. Die drei Mitangeklagten leisteten den geforderten Widerruf, während sich H. rückhaltlos als Anhänger der waldensisch-taboritischen Lehren bekannte und den Widerruf ganz entschieden ablehnte. Er wurde vor der Marienkirche in Berlin als Ketzer verurteilt und der weltlichen Gerichtsbarkeit zur Bestrafung übergeben.
Lit.: Wilhelm Wattenbach, Über die Inquisition gg. die Waldenser in Pommern u. der Mark Brandenburg, in: AAB, 1886, 71 ff.; - Ders., Über Ketzergerichte in Pommern u. der Mark Brandenburg, in: SAB phil.-hist. Kl. 1886, 1887, 47 ff.; - Hermann Haupt, Husit. Propaganda in Dtld., in: Hist. Taschenbuch, 6. F., VII, 1888, 292 ff.; - Julius Heidemann, Die Ref. in der Mark Brandenburg, 1889, 59 ff.; - Gottfried Brunner, Ketzer u. Inquisition in der Mark Brandenburg im ausgehenden MA (Diss. Berlin), 1904, 18 ff.; - Gustav Abb u. Gottfried Wentz, Das Bist. Brandenburg, in: Germania Sacra I, 1929, 404; - Horst Köpstein, Über den dt. Hussiten Friedrich Reiser, in: Zschr. f. Gesch.wiss. 7, 1959, 1068 ff.; - ADB 49, 701. f.; - NDB VII, 481.
09.11.01. Historische Fälschungen sind keinesfalls nur aus der Renaissancezeit uns bekannt. Auch in späteren Zeiten gab es immer wieder Versuche, die Geschichte nach eigenen ideologischen Vorstellungen umzuschreiben. Ein relativ später Beispiel ist besonders wichtig, weil diese Fälschung viel Leid den Menschen brachte, viele in den Tod schickte und auch heute noch zahlreiche primitive und krankhafte Geister beflügelt, an die bösen Verschwörer zu glauben.
"Entstanden um 1895, wurden die so genannten Protokolle zuerst in hektographierten Kopien in Rußland verbreitet. Der Fanatiker Sergej Nilus brachte 1905 die erste russische Buchausgabe heraus, auf der alle späteren Übersetzungen und zumeist mehr oder weniger stark bearbeiteten Ausgaben beruhen. In Deutschland erschien die erste Ausgabe 1919, übersetzt und herausgegeben von dem Berufsantisemiten Theodor Fritsch (1852-1933), der in seinem Leipziger Hammer-Verlag ausschließlich antijüdische Pamphlete publizierte, darunter nach Henry Fords Widerruf und entgegen den Anweisungen des Autors auch Fords Buch Der internationale Jude, von dem sich Hitler inspirieren ließ"
"Zur Interpretation von Quellen gehört es, die aus ihnen gewonnenen Informationen kritisch zu analysieren. Grundsätzlich gilt es, "echte" und "gefälschte" Quellen zu unterscheiden: "Gefälschte" Quellen sind vom Verfasser absichtlich mit falschen Informationen versehen worden. Das Aufdecken von Fälschungen ist im Normalfall die Aufgabe von Experten. Bei der Arbeit mit Quelleneditionen muß man sich zumindest während des Studiums in der Regel darauf verlassen, daß der Herausgeber eine sorgfältige Quellenkritik betrieben hat und deren Ergebnisse mitteilt.
Doch auch für Student/inn/en ist es wichtig, auf Unstimmigkeiten und Widersprüche in der Quelle zu achten und über die Verläßlichkeit der in einer Quelle enthaltenen Informationen nachzudenken. Nicht alle Widersprüche in einer Quelle deuten auf Fälschung hin; sie können auch durch Irrtümer, Unachtsamkeit oder unvollständigen Informationsstand des Autors oder der Autorin entstehen. Auch "echte" Quellen können falsche Aussagen enthalten. Sie lassen Rückschlüsse auf die Autorenintention zu: Welche Motive haben ihn/sie dazu gebracht, falsche Informationen zu liefern? Welche Intentionen hatte der Fälscher? Welche historischen Konsequenzen hatte die Fälschung oder die falsche Aussage?"
Eine historisch wissenschaftlich entstandene Methode tut Illig mit "tradierte Zirkelschlüße" ab und beschwert sich auch darüber, daß Fachgelehrte zu wenig angehört würden. Er stellt sich dar als ein neutraler Koordinator, der die Wahrheit schon kennt (woher?), und nur mehr alle Fachgelehrten (mit ihren Scheuklappen) der Wahrheit entsprechend zusammenführen müßte. Diese "Wahrheit" ist natürlich bloß eine Annahme, von der Illig fix ausgeht. Somit beißt sich die Schlange selbst in den Schwanz - das ist dann Willkür: es wird irgend etwas a priori angenommen und davon ausgehend jedes nur erdenkliche Mittel angewendet, dieser Annahme den Mantel einer wissenschaftlichen Erkenntnis umzuhängen. Erkenntnis ist das Ergebnis eines wissenschaftlichen Beweises, der auch plausibel sein und die Dinge vereinfachen (nicht komplizieren) sollte. Folgendes ist ein "Zirkelschluß": wenn man etwas beweisen möchte, das man schon von vorn herein als richtig und schon bewiesen annimmt...
"Außerhalb der ägyptischen Lehrmeinung sind mittlerweile eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, die tradierten Zirkelschlüsse und ihre Konsequenzen zu überwinden. Ihnen ist gemeinsam, daß sie von Fachgelehrten entweder abgelehnt oder gar nicht diskutiert werden. Immanuel Velikowsky
03.11.01. Nicht nur die Geschichtler, auch Wissenschaftler vieler anderer Forschungsrichtungen betrügen die Öffentlichkeit und sogar die eigenen Kollegen gern. Bernhard Hiller schreibt darüber auf seiner sehr verdienstvoller web-Seite folgendes:
"Besonders erschreckend finde ich die Tatsache, dass die bisher besten Seiten des Internets zu Forschung und Betrug, nämlich die von Walter W. Stewart, verschwunden sind. Zum Glück hatte ich eine lokale Kopie angelegt, die ich nun hier zur Verfügung stelle. In wie weit Walter Stewart hier mit einverstanden ist, konnte ich leider nicht herausfinden: auch seine bisherige Email existiert nicht mehr."
"Die Herstellung des Abbildes ist geklärt. Als Streitpunkt bleibt das Alter des verwendeten Materials. Eine Beantwortung dieser Frage sagt jedoch nichts über den Zeitpunkt aus, wann das Abbild auf das Tuch aufgebracht wurde. Der mittelalterliche Künstler - und es muss durchaus einer gewesen sein, egal aus welchen Motiven er das Werk schuf - hatte die Zielvorstellung, ein Grabtuch zu schaffen, das so echt wie irgend möglich wirken sollte, einschließlich der Nichterklärbarkeit der Darstellung, so dass "göttliches Wirken'' unterstellt werden konnte. Da ist es naheliegend, dass er als Material ein Leinentuch verwendete, das bereits im Mittelalter "uralt'' war bzw. auch aus der Region des Nahen Ostens stammte. Und hier kommt wieder Leonardo ins Spiel, denn diesem hochintelligenten Künstler wäre erstens durchaus die Herstellung mit der nachgewiesenen Methode zuzutrauen und zweitens auch die Auswahl des am besten geeigneten Materials."
Ganz nebenbei möchte ich betonen, dass Geise ganz klare Vorstellungen von der Chronologie schon 1996 formulierte:
"Und - wie gesagt - an die Jahreszahlen, wann Leonardo da Vinci gelebt hat und wann das Tuch erstmalig erwähnt wurde, sollte man sich nicht allzu sehr festklammern, denn unsere konventionelle Chronologie hat sich auch in der Wissenschaft inzwischen als falsch herausgestellt. Sie wird nur deshalb noch beibehalten, weil "echte'' - also nicht gefälschte - Dokumente fehlen und eine korrekte Datierung deshalb verhindert wird."
Zur Person von Leonardo schrieb Heinz-Günther Birk in Synesis sogar zwei Artikel. Im ersten
behauptete er folgendes:
"Doch wo hätte das Genie Leonardo dieses blasphemische Meisterstück herstellen können? Wohl kaum in der Werkstatt Vericcochos; auch nicht in späterer Zeit in seiner eigenen. Man stelle sich eine solche Werkstatt nur einmal vor. Dies war kein Privatatelier des Meisters. Eine recht beachtliche Anzahl von Lehrlingen sowie andere Künstler sorgten für Leben in der Bude. Auch wohnten die Lehrlinge - wofür meistens deren Eltern noch für Kost und Logis aufkamen - in den Räumlichkeiten. Das Hantieren mit Leichen und alchimistischen Tricks wäre nicht verborgen geblieben, zumal die heilige Mutter Kirche ebenfalls stets wachsam war. Das heißt, Leonardo hätte nur an einem geheimen Ort arbeiten können. Diesen gab es allerdings, worauf wir im Folgenden noch näher eingehen werden. Darüber hinaus konnten große Projekte sowieso nicht in der Werkstatt erstellt werden. Zum Beispiel eine Wand mit einem Fresko zu bemalen, war nur an Ort und Stelle möglich. Folgen wir hier noch einmal der hervorragenden biographischen Darstellung des Serge Bramley: "Als er in Florenz am Karton der "Schlacht von Anghiari" arbeitete und seine Werkstatt im Hospital Santa Maria Novelia eingerichtet hatte, bot sich ihm die Gelegenheit, verschiedene Sektionen zu sehen und auch selbst durchzuführen - in einer für ihn eingerichteten Werkstatt, um das bei ihm in Auftrag gegebene Fresko zu erstellen."
Im zweiten schrieb er
"Wie im ersten Teil der Abhandlung "Das Turiner Grabtuch - eine Botschaft Leonardos" bereits angesprochen, scheint es so zu sein, als hätte dieses Genie der Renaissance ein ungeheures Geheimnis für kommende Generationen überliefert. Es ist durchaus verständlich, wenn der Leser dieses Artikels das Gefühl eines Wechselbades hat. Warum um alles in der Welt soll man Leonardo als eine Art Kosmopolit des Mittelalters ansehen? Ein Genie war er zweifelsohne, aber war er auch ein bis heute nicht verstandener Geheimnisträger an der Schwelle zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert? Versuchen wir im Folgenden, weitere Spuren zu sichern. Vielleicht wird es gar erforderlich, dass ein Staatsanwalt heutiger Zeit postum Anklage erhebt."
29.10.01 Im zunehmenden Maße öffnet die Zeitschrift Synesis ihre Seiten den geschichtskritischen Beiträgen, wie schon alleine die Liste der veröffentlichten Artikel demonstriert. Zu solchen Veröffentlichungen gehört auch der Artikel von Haug, den er sehr bescheiden "Sensation: Ursache für die Fälschung der mittelalterlichen Zeitrechnung gefunden" betitelt hatte.
Einige seiner Kommentare zum heutigen Stand der Geschichtskritik scheinen ganz vernünftig zu sein. Während seiner aktiven Beteiligung an der Arbeit des Geschichtssalons zu Karlsruhe, die er im Frühling 2002 unterbrach, hat er einiges über die Geschichtskritik gelernt. Eines hat er aber bisher nicht angeeignet: die Quelle seiner Kenntnisse genau zu dokumentieren. Und so verwirrt er seinen Leser mit einem Durcheinander aus abgeschriebenen Fakten und Meinungen - die er nicht als Zitate, sondern als eigene (vermutlich eingeborenen) Kenntnisse dem Leser präsentiert - und Schätzungen und Folgerungen, die selten nachvollziehbar sind.
Dass er sich dabei durch nationalistisch, ja sogar chauvinistisch klingende Passagen noch die zu kritisierende Vergangenheit mit aktuellen politischen Schätzungen in einen Topf wirft, macht seine wirren Texte nicht wertvoller. Sein Satz "Das heißt also, dass der 2. nachbabylonische Tempel immer noch steht, und zwar als islamisierter Felsendom und Al-Aksah-Moschee, die fanatische Juden gerne niederreißen und durch einen neuen Tempel ersetzen würden (Al Aksah scheint auf Alexander hinzuweisen, bedeutet im Arabischen aber "der Glaubensbruder", "Mitglied eines Ordens")."
sei an dieser Stelle exemplarisch für diesen Stil zitiert werden.
Im Heft 5/2001 veröffentlichte er einen Brief, der weitere Beispiele für diese wirre Mischung aus Geschichtskritik und primitiver nationalistischer Denkweise liefert. Dieser Brief veranlasste mich zu einer Reaktion, die leider im Heft 6/2001 nicht mehr veröffentlicht werden konnte. Ich hoffe, dass mein Brief im Heft 1/2002 erscheinen wird .
27.10.01 Mit der heute verbreiteten Geschichtsschreibung liegen wir im Clinch. Auf der Archäologie ruhen unsere Hoffnungen auf ein künftiges von der Geschichtsschreibung unabhängiges Systen von Datierungen und auf einen Kontrollmechanismus, auf eine von der Geschichte nicht vergewaltigte und nicht korrumpierte TÜV-Institution.
Die potentielle Möglichkeit für Archäologie, eine unabhängige Rolle zu übernehmen, wird nur in dem Fall und nur dann verwirklich, wenn und falls die Archäologen die moderne naturwissenschaftliche und mathematische Idee der sauberen Trennung von den sich gegenseitig kontrollierenden Wissenszweigen eineignen. Der Weg zu dieser Idee führt über die Mathematik und über die Informatik.
Leider sind die heutigen Rechneranwendungen oft zu sehr an die heutige Kumpanei der Geschichtler mit den Archäologen ausgerichtet. Trotzdem werden die mit IT-Anwendungen vertrauten Archäologen mehr und mehr durch die strengere Denkweise der Mathematiker und Informatiker infiziert.
Wie es mit der Benutzung vob IT-Technologien noch vor einigen Jahren bestellt war, zeigte die Webseite "Archäologische Ressourcen". Den neusten Stand beschreibt die CAA-Seite, wobei CAA so viel wie Computeranwendungen in Archäologie bedeunen.
25.10.01 Seit einigen Wochen ist zwischen den Tübinger Professoren Frank Kolb und Manfred Korfmann ein heftiger Streit über die Bedeutung des spätbronzezeitlichen Troja (Troia VI-VIIa) entbrannt. Ein neuer Kampf um Troja, die vielleicht überhaupt keine Troja ist! Von dieser Webseite findet man den weg zu vielen weiteren kommentierten Links zu anderen Internetseiten mit Informationen zu Troja, so wie die Archäologen heute Hisarlyk sehen.
23.10.01 Wenn man einen Artikel über die moderne Geschichtskritik für eine Zeitschrift schreibt, die "Jenseits des Irdischen" heißt, dann überlegt man mehrere Male, wie man die Leserschaft dieser Zeitschrift für unsere Thematik interessieren kann. Vor dieser Aufgabe stand ich Anfang des Jahres, als ich während einer - von dieser Zeitschrift und ihren sympathischen Herausgeber Herrn Kirvel organisierten - Tagung aus eigener Erfahrung verstand, wie fremd unsere Thematik für die Teilnehmer eines solchen Treffs ist. Keine einzige Frage haben diese Leute gewagt - nach meinem fast eine volle Stunde dauernden Vortrag - mir zu stellen. Vermutlich war die ganze Terminologie der Geschichtskritik (Von den ungewöhnlich klingenden unseren Behauptungen will ich an dieser Stelle nicht einmal reden.) für das Auditorium total neu und folglich sehr ungewöhnlich.
Meine Lösung - und ich bin nicht sicher, dass keine bessere gefunden werden sein könnte - lautete: mindestens im Titel des Artikels unsere Thematik mit der der Ausserirdischen irgendwie zu verbinden. So entstand der Titel "Phantastische historische Zeiten - Wir brauchen die Außerirdischen um unsere Geschichte zu korrigieren." meines im Heft 4/2001 der Zeitschrift "Jenseits des Irdischen", Krefeld, veröffentlichten Artikels.
Auf die Idee, dass so ein Titel jemandem inspirieren könnte, meinen Titel unter einem anderen Aspekt zu analisieren, kam ich nicht. Und so war es eine Überraschung, als ich die Kopie des Manuskriptes bekam, das Herr Heinz Günther Birk aus Düsseldorf für die gleiche Zeitschrift verfasste.
Herr Birk ist kein Unbekannte für uns. Er war schon einige Male im Geschichtssalon zu Karlsruhe und nahm an der Arbeit der Rüspe-Tagung teil. Dort hat er einen interessanten Vortrag präsentiert, den wir nur aus Zeitmangel bisher nicht geschafft haben, in unserer Zeitschrift zu veröffentlichen: das Manuskript liegt der Redaktion vor.
Und nun zurück zu dem neulich zugeschickten Text. Das war kein für unsere online-Zeitschrift üblicher Artikel mit Chronologiekritik und Streichung von Hunderten, ja sogar von Tausenden von Jahren, aber er beinhaltete originelle Ideen zu einigen der von uns schon behandelten Themen (wie Katastrophismus und Evolution, Ketzer und die Frühgeschichte der Kirche) und verband damit in einer etwas ungewöhnlichen Art und Weise viele interessanten Fragestellungen.
Ich verpasste dem Artikel eine Gliederung, die vom Autor nicht vorgesehen war (Für die übernehme ich volle Verantwortung; sollte der Autor mit meinen Kapiteltiteln nicht einverstanden sein, werde ich diese nachträglich entsprechend seinem Wunsch ändern - diese Möglichkeit gibt uns das Veröffentlichungsmedium Internet in jedem Fall), und veröffentliche nun den Artikel "Geschichte und Genetik" (mein Titelvorschlag) als den Teil I seines Beitrags für die Reihe "Brauchen wir die Außerirdischen für die Korrektur der Geschichtsschreibung?"
21.10.01 Aus Brünn nach Karlsruhe - diesen langen Weg haben vor ca. 50 Jahren die "Markomannensänger" als Opfer der Zwänge der Geschichte unternehmen müssen. Inzwischen ist die Sängerschaft Markomannen zu einem festen Begriff des kulturellen Lebens in der badischen Metropole geworden und die Villa der Markomannem in der Nähe des Albtalbahnhofs ist zu einer begehrten Adresse in der Kulturszene mutiert. Für den Geschichtssalon zu Karlsruhe ist das eine große Ehre, schon zum zweiten Mal die Möglichkeit zu bekommen, in den gemütlichen und anspruchsvollen Präsentations-Räumlichkeiten der Markomannenvilla tagen zu dürfen. In der Einladung zur 26. Sitzung des Karlsruher Geschichtssalons am Samstag, den 3. November 2001
(11. Sitzung des Jahres 2001) wurde das Programm des schon längs angekündigten Abends präzisiert. Insbesondeere die von Herrn Walter Dubronner angesammelten Beweise über die großen Katastrophen im badischen Raum ("die steinernen Spuren des Sintflut") sollten für Teilnehmer aus unserer Gegend vom Interesse sein.
Am Rande noch eine Bemerkung: mehrere Interessenten haben den Wunsch geäußert, nicht am Freitag, sondern am Samstag im Geschichtssalon treffen zu können. Wir fanden erst nun die Möglichkeit, künftig an Samstagen zu treffen und werden in den nächsten sechs Monaten ausprobieren, ob das wirklich für viele angenehmer ist. Also, bis zum Samstag, den 3. November.
19.10.01 Nikolaj Morosov war überzeugt, dass die Goten in Wirklichkeit erst im 12. Jh. in die historische Arena kamen, als auch der gotische Stil und die gotische Schrift sich auszubreiten begannen. Wie auch die laut heutiger Geschichtsschreibung viele Jahrhunderte später wirkenden - Kreuzritter bewegten sich die Goten zuerst aus Deutschland in die Richtung des Tatra-Gebirges, des unteren Donauverlaufs und auf den Balkan. Von dort unternahmen die Goten, wie auch "später" die Kreuzritter, Militärzüge zu Fuß und auf dem Seeweg gegen Thrakien, Griechenland und Kleinasien. Aber die Ostgoten haben vor den ukrainischen Steppen, die durch keine natürlichen Hindernisse geschützt werden, keinen Halt gemacht! Nein, sie zogen weiter und sollen um die Mitte des 4. Jh. n.Chr. unter Ermanrich (Germanen-König oder Germanen-Reich?) nördlich des Schwarzen Meeres ein Reich gegründet haben. Das Reich soll 375 u.Z. von Hunnen unterworfen worden sein. Sind das die Reminiszenzen auf die etwa tausend Jahre später stattgefundene Eroberung der heutigen Ukraine und Teile Russlands durch die überwiegend germanischen Kreuzritter? Sind die Hunnen in Wirklichkeit die etwa tausend Jahre später zuerst die Ukraine und dann den Balkan erobernden Türken? Morosov ist überzeugt, dass die wirkliche Geschichte gerade so im 13.-14. Jh. verlaufen ist.
Morosov ist des weiteren davon überzeugt, dass die Kreuzritter, die das europäische Russland im 13. Jh. erobert haben, auch weiter gen Osten zogen und nicht nur die Wolga überquerten, sondern auch Mittelasien unterjochten und mindestens ihre Missionare und Mönche weiter in alle Länder schickten, wo diese dann Religionen wie Islam, Buddhismus, Hinduismus etc. wichtige Impulse gaben. Auch den Eisernen Timur hält er für einen dieser Kreuzritter. Wir haben schon die Leser mit diesen Einsichten von Morosov bekannt gemacht. Dank der hervorragenden Leistung von Gernot Geise ist nun dieser Artikel"Kamen die Mongolen aus dem Westen nach Russland? Wirkliche Ausmaße des Drangs nach Osten" vollständig (also auch mit Abbildungen) in EFODON Synesis zu lesen.
17.10.01 In der 14. KGS Sitzung am Donnerstag, den 9. November 2000 (10. Sitzung des Jahres 2000), hat uns der Buchautor Francesco Carotta aus Freiburg über sein Buch "War Jesus Cäsar?" und die dort entwickelte interessante Hypothese erzählt. Aus Rücksicht auf die Verletzlichkeit der Evangelischen Studierendengemeinde, die vielleicht nicht einmal imstande gewesen wäre zu ertragen, das in ihren Räumen (in Abwesendheit der evangelischen Studierenden: sie hat das Thema so wenig interessiert, dass keiner in den Geschichtssalon an diesem Abend kam) über so ein ketzerisches Thema diskutiert wird, wurde diese Sitzung nicht in der Gartenstr., sondern in der Sängerschaft Markomannen durchgeführt. Trotzdem wurde dieser Abend uns von der Evangelischen Gemeinde als Grund für die Kündigung genannt. Dabei wurde nicht einmal die Tatsache Berücksichtigt, dass im KGS das Buch von Carotta nicht ohne Kritik aufgenommen wurde, wie die folgende Rezension von Uwe Topper es zeigt. "Du darfst den Namen Jesu nicht einmal in einer wissenschaftlichen Diskussion erwähnen, wenn du nicht der offizielle Vertreter der Evangelischen Kirche Badens bist" dachte vermutlich ganz modern der Dekan Vogel, als er die Kündigung des Geschichtssalons initiierte.
Die mittelalterliche Mentalität der Evangelischen Kirche im 21. Jh. stellt erneut die Frage nach der Richtigkeit der Datierungen der Geschichtler: vielleicht leben wir in Wirklichkeit erst im 16. oder 17. Jh., in welchen die Evangelische Kirche die Todesstrafe für Ketzer für eine der wichtigsten logischen Argumenten in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden hielte. Was die Diskussion zum Thema "War Jesus Caesar?" betrifft, möchte ich die Leser auf die S. 6 der oben genannten Rezension aufmerksam machen: dort beginnt die Antwort von Herrn Carotta, die auch etwa 6 S. lang ist. Unabhängig von diesem kleinen Streit möchten wir Herrn Dekan Vogel fragen, was er zu der von Carotta gestellten Frage zu sagen hat. Vielleicht war Jesus wirklich Caesar? Herr Vogel, seien Sie nicht so feige, wie bei Beantwortung meiner mehrere Male gestellter Frage nach den Gründen der Kündigung (Die Frage wurde bis heute nicht beantwortet: es lebe die evangelische Wahrheitsliebe!).
15.10.01 Haben die Juden schon ganz früh angefangen zu drucken? Wann wurden die ersten jüdischen Bücher gedruckt? Vor 1475 sind keine jüdischen Buchdrucker bekannt. Dafür haben die italienischen und türkischen Druckereien ab 1475 wichtige Schriften aus der älteren Zeit und aus der Gegenwart in gedruckter Form verbreiteten."
Die Juden des Mittelalters waren ein Volk des Buches. Mindestens behaupten das die Historiker. Und das soll schon Jahrtausende vor Gutenberg so gewesen sein. Es gab keine Analphabeten unter den Juden - Gebete konnte jeder männliche Jude lesen. Wenn es nun wirklich im Laufe der Jahrhunderte so war, dann sollten die Juden eine enorme Menge von Büchern benötigt haben. Dann stellt sich die Frage: Warum haben Juden den Buchdruck nicht selber (noch vor Gutenberg) erfunden? Warum haben Sie auf die Erfindung des Buchdrucks so langsam reagiert? Warum haben sie den Blockdruck nicht sofort und breit für den Druck hebräischer Bücher verwendet?
Diese und viele weiteren Fragen wurden in meinem Vortrag am 5.10.2001 im 25. KGS behandelt. Nun ist der Text des entsprechenden Artikels fertig und kann kritisch beurteilt werden. Ihre Meinungen und kritischen Bemerkungen schicken Sie uns bitten zum FORUM oder in das Gästebuch. Dadurch werden Sie erreichen, dass diese sofort jedem anderen Leser zugänglich gemacht werden.
13.10.01 "Diese Schriftfunde von Qumran sind für das Juden- und Christentum von großer wissenschaftlicher Bedeutung, Vor allem für die Erforschung der Hebräischen Bibel sind die Schriftrollenfunde ein einzigartiger Glücksfall.
Vor diesen Funden stammte nämlich der früheste bekannte hebräische Bibeltext aus dem 9. Jahrhundert nach Christus."
Diese Datierung ist wie alle anderen in der geschichtsunkritischen Wissenschaft: eine falsche Datierung zieht die nächste hinter sich u.s.w. Das sollte auch bei den weiteren Daten berücksichtigt werden:
"Mit der Qumran-Entdeckung gibt es nun eine große Gruppe von Manuskripten, die alle mindestens vor dem Jahre 68 n. Chr. und manche noch 100 bis 200 Jahre früher zu datieren sind, also ca. 1000 Jahre älter sind als die bisher bekannten jüdischen Schriften.
Einige davon sind im "Schrein des Buches" in Jerusalem zu sehen - einem Gebäude in Form jener Krüge, in denen die Rollen aufbewahrt waren."
11.10.01 Mein Vortrag "Gutenberg und die frühen jüdischen Buchdrucker" während des 25. KGS, die mir gestellten Fragen und die danach entbrannte Diskussion zeigten, dass viele Zuhörer fast keine klare Vorstellungen und Kenntnisse vom Judentum besitzen. Aus diesem Grund habe ich mich im Internet umgesehen und fand eine Webseite, die mehrere Beträge zum Judentum und seiner Geschichte anbietet.
Insbesondere die Seiten zur jüdischen Kultur und Geschichte, auch wenn sie keinesfalls vollständig sind, möchte ich unseren Lesern empfehlen. Bitte vergisst dabei nicht, dass die Teilnehmer des entsprechenden Internetprojektes keine Ahnung von der verkürzten Chronologie gehabt haben.
Weil ich auch über ie jüdischen Bücher erzählt habe, die in Jiddisch gedruckt wurden, und dabei die Rolle dieser Sprache im 16. Jh. kurz ansprach, sollte man auch den Artikel über Jiddisch als Lektüre empfehlen.
09.10.01 Die Misere der indischen Chronologie war so offenkundig, dass sogar die Vertreter der jungen indischen historischen Pseudowissenschaft gezwungen waren, dies anzuerkennen und die anfänglichen Probleme der indischen Geschichtsschreibung zu artikulieren. Einer schrieb in seiner populär gewordenen "Geschichte Indiens" im Vorort zur zweiten englischen Auflage (1954): "Ein bekannter chinesischer Gelehrter, Dr. Yu Ta-Wie, hat einmal zu mir gesagt, er habe die oft wiederholten Versuche , ein Buch über die Geschichte Indiens zu lesen, nach wenigen Seiten stets wieder aufgeben müssen, weil sie ihm sämtlich weniger historische Darstellungen zu sein schienen als Telefonverzeichnisse zusammenhanglose Aufzählungen von Namen."
Panikkar hält diese Kritik an indischer Geschichtsschreibung für übertrieben, muss aber anerkennen, dass die Historiker mit ihren Versuchen aus dynastischer Sicht die Vergangenheit zu beschreiben auf die Tatsache reagierten, dass "zu der Zeit, als die Geschichte Indiens Gegenstand erster Studien wurde, kein dynastisch-chronologischer Rahmen vorlag, mit dessen Hilfe das Wachsen des indischen Volkes historisch hätte verfolgt werden können." Aus der Reaktion auf das Fehlen der historischen Tatsachen wurde m. E. eine Überreaktion, die zum Sammeln aller möglichen Herrschernamen aus literarischen Werken, von Münzen und aus anderen Quellen führte.
In der neusten historischen Forschung hat sich angesichts der in der indischen Chronologie herrschenden Misere und der schier unübersichtlicher Vielfalt von Königtümer, Fürstentümer und Länder der Standpunkt durchgesetzt, dass eine allumfassende chronologisierte Geschichte Indiens nicht zu schaffen ist. Mit anderen Worten, die heutige indische Geschichtsschreibung verwendet eine Fülle von Herrschernamen, die aus verschiedenen meist literarischen - Quellen zusammengetragen wurden und für die oft kein Beweis der reellen Existenz in der Vergangenheit zu finden ist. Darum kann auch heute noch keine umfassende Chronologie der indischen Geschichte erarbeitet werden. Und für die angenommenen Daten fehlen oft die standfesten Beweise.
Für diejenigen, die meine Überlegungen zur indischen Geschichtsschreibung amüsant fanden, gebe ich hier die Möglichkeit, eine überarbeitete Version meines - unten (am 11.08, 25.08 und 01.10) in drei Teilen veröffentlichten - Artikels zu lesen. Leider kann ich hier aus technischen Gründen die zahlreichen Bilder, die man bald in der EFODON Synesis zu sehen bekommt, nicht präsentieren.
07.10.01 Am 1. Oktober lud ich alle zu der 25. KGS-Sitzung in der Gartenstraße 29-A am Freitag, den 5.10.01 ein und kündigte an, dass ich einen Vortrag zum Thema "Gutenberg und die frühen jüdischen Buchdrucker" halten und über den neusten Stand des Konfliktes mit Frau Göddemeier, Evangelischen Studierendengemeinde und der Evangelischen Kirche Badens berichten werde. Außerdem sollten im Informationsteil des KGS die folgenden Themen behandelt werden:
05.10.01 Im Zusammenhang mit dem Thema "Frühe jüdische Buchdrucker" wollen wir auf die rechtliche Stellung der Juden im Mittelalter aufmerksam machen. Obwohl der folgende Aufsatz total unkritisch die schulische Geschichtsschreibung widerspiegelt, ist diese kurze Schilderung als eine Einleitung in die Thematik durchaus empfehlenswert.
03.10.01 Unser Konflikt mit der Evangelischen Kirche Badens, die dem KGS ohne Angabe der Gründe aus mittelalterlich-ideologischen und xenofobischen Erwägungen gekündigt hat, hat uns bewegt nachzuforschen, ob die Evangelische Kirche Gründe hat, ein geschichtskritisches Forum zu fürchten. Vielleicht sind in der Geschichte der Evangelischen Kirche Kapitel vorhanden, die am liebsten verschwiegen werden sollten. Und wir stiessen auf die unrühmliche Geschichte der Tradition des Judenhasses, die von keinem kleineren als Luther höchstpersönlich geschürt wurde. In der folgenden Schilderung des Luthers Wandlung zu Judenhasser wird sehr viel Wert auf die Objektivität und akademische Distanziertheit gelegt. Ob die Tradition der Xenofobie und Hasses in der heutigen Evangelischen Kirche tief verborgen weiter lebt, werden wir versuchen, in der Zukunft zu erforschen.
01.10.01 Wegen des andauernden Konflikts mir Evangelischen Kirche Badens wurden die Einladungen zur Oktober-Sitzung des Geschichtssalons zu Karlsruhe diesmal ziemlich spät verschickt.
27.09.01 "Der erste Reflex, als ich Ihre These vom "erfundenen Mittelalter" hörte, war: Sehr schön, dass nunmehr zwischen Antike und Neuzeit der finsterste Teil des "finsteren" Mittelalters etwas kürzer geworden ist. Doch der darauf folgende Reflex war: Was passiert eigentlich mit der deutschen Geschichte, wenn Illigs Vorbild Nachahmer fände bzw. sein Vorgehen verallgemeinert würde und zukünftig jeder die Kapitel aus der deutschen Geschichte streicht, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht so gut gefallen? Stellt sich bei dieser Frage die Assoziation, die man nicht beim Namen nennen soll, nicht fast automatisch ein? Zumindest folgte daraus für mich, Ihre These mit den mir zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen, d.h. hauptsächlich astronomischen Mitteln möglichst genau zu prüfen, wie ich schon einmal sagte, nicht als besonderen Beitrag zum Thema "Auschwitz-Lüge", sondern um zu sehen, ob Ihre These von der "Phantomzeit" wissenschaftlich so weit fundiert ist, dass sie die Assoziation zu "Auschwitz-Lüge?" erst gar nicht zu fürchten braucht.
Beim Schreiben des Offenen Briefs schwankte ich sehr, ob ich das Wort "Auschwitz" dennoch fallen lassen soll, da es heute bei vielen unpassenden Gelegenheiten, z.B. zur moralischen Rechtfertigung des Kriegs gegen Jugoslawien, ausgiebig verwendet wird. Ich war mir jedoch auch sicher, dass alleine die Verwendung der Wörter "Phantomzeit" und "deutsche Geschichte" in einem Satz das Wort "Auschwitz" im Assoziationsraum sowieso erzeugt, auch wenn man es nicht ausspricht. Ich erinnerte mich dann an eine sokratische Streitrunde, wo es für alle Beteiligten nahelag, eine gewisse anrüchige Sache zu denken, Sokrates, als er diese zur Sprache brachte, jedoch die empörte Rüge zu hören bekam: "Aber Sokrates, darüber spricht man doch nicht!"
Das ist ein Zitat aus dem Offenen Brief Nr. 2 an Dr. Heribert Illig von Franz Krojer aus München. Franz Krojer ist ein neuer interessanter Autor, den man als einen kritischen und aktiven Beobachter der chronologiekritischen Szene bewerten könnte. Er is schon einige Jahre im Internet mit eigener Webseite vertreten, die die Thesen von Dr. Illig und anderen Chronologiekritikern zu widerlegen versucht.
Sie sollten seinen Namen merken. Ich kann nicht ausschliessen, dass wir in absehbarer Zeit auch ein Buch von ihm in die Hände nehmen können werden. Mehrere Bücher von Gegnern der Neuen chronologie sind in Russland veröffentlicht worden. Und das ist gut so: jede neue Lehre (so auch die Lehre von der Chronologiekürzung) lebt nicht nur von Autoren, die diese neue Theorie ausarbeiten, sondern auch von der Kritik, die von ausserhalb kommt. Und noch eins ist gut an solchen Büchern, mindestens im Fall der russischen Antifomenkoisten: sie zeigen, aus der Sicht eines überzeugten Chronologiekritikers, wie schwach die Argumentation der Antifomenkoisten in Russland ist, welcher nicht ganz sauberen Methoden sie sich bedienen.
25.09.01 Das russische Projekt Neue Chronologie hat sich einen neuen Namen gewählt. Es heisst nun einfach Zivilisation. Und wer Russisch kann, wird bald feststellen, dass der aktivste Autor dieser Webseite ist Jaroslav Kessler, ein Chemieprofessor, der - wie es die russische intellektuelle Tradition verlangt - sich sehr stark für die Geisteswissenschaften interessiert. Ausserdem unterstützt Prof. Kessler die Neue (oder kurze) Chronologie von Morosov und Fomenko .
Er hat auch einen Vortrag für die Internationale Tagung in Rüspe angemeldet, konnte aber doch letzendlich nicht kommen. Sein Vortrag sollte "Zivilisationsereignisse und Chronologie" heissen und wir diskutierten mit ihm per Email über einzelne Definitionen und Argumente aus seinem im voraus uns zugeschickten Vortragstext, als es noch die Hoffnung bestand, dass er nach Rüspe kommen wird. Nun ist sein Vortrag auf der Webseite des Projektes "Zivilisation" erschienen.
23.09.01 In der frühen Geschichte der deutschen chronologiekritischen Szene spielte der Philosophieprofessor Arthur Drews aus Karlsruhe eine wichtige Rolle: er befürwortete und begleitete mit seinem Vorwort die deutsche Übersetzung des ersten geschichtskritischen Buchs von Nikolaj Morosov (Nikolaus Morozow) "Die Offenbarung Johannis. Eine astronomisch-historische Untersuchung", Stuttgart, Verlag W. Spemann, Stuttgart, 1912. Drews stammte aus einer Familie der deutschen Kolonisten in der Ukraine und sprach fliessend Russisch.
Wir veröffentlichten früher eine Rezension dieses ersten chronologiekritischen Buchs von Morosov. Ich weiss nicht, ob Uwe Topper, Autor dieser Rezension, auch heute noch ablehnend gegenüber der Morosovschen Interpretation der Apokalypse als einer poetischen Beschreibung eines leicht datierbaren Horoskops steht. Jedenfalls kann man aus dieser Rezension sehr gut verstehen, was Morosov im Sinne der Chronologiekritik behauptete und warum Drews, ein Vertreter der superkritischen Richtung, sich für dieses Buch so interessierte: Morosov verschob die Anfänge des Christentums um ca. 300 Jahre in die Richtung der Gegenwart.
Was den Karlsruher Professor betrifft, dann können wir heute sein Buch "Die Leugnung der Geschichtlichkeit Jesu in Vergangenheit und Gegenwart", Karlsruhe, 1926 im Internet lesen.
21.09.01 Der zweite Mitbegründer der Schule der Annalen Lucien Febvre ist etwas besser dem deutschen Leser bekannt, als Marc Bloch: immerhin sind mehrere seine Bücher in deutscher Übersetzung erschienen.
19.09.01 Marc Bloch. Historiker und Widerstandskämpfer. So wird er - einer der zwei Mitbegründer der berühmten kritischen Schule der Annalen - umschrieben. "Marc Bloch, 1886 in Lyon geboren, gehörte zu den renommiertesten Historikern Frankreichs im 20. Jahrhundert. 1929 Mitbegründer der Annales-Schule: Ihre strukturgeschichtliche Methode beabsichtigt eine "umfassende Geschichte", die "histoire totale". Von 1919 bis 1936 Professor in Straßburg, dann an der Sorbonne, Paris, 1940 in Clermont-Ferrand und Montpellier. Auf seiten der "Resistance" einer der Führer im Widerstand gegen das Dritte Reich und die Vichy-Regierung; 1942 als Professor abgesetzt. 1944 von der Gestapo verhaftet und bei Lyon von den Nationalsozialisten ermordet."
Hier wir verschwiegen, dass die neue historische Schule am Anfang mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, als die ersten Versuche unternommen wurden, von der Geschichte der Herrschenden und der spektakulären Ereignisse zu der Geschichte der Gesellschaft zu als des wichtigsten Objektes der historischen Forschung zu übergehen. leider blieb auch für Bloch und seine Kollegen die massive Fälschung der chronologie verborgen: die historische Ausbildung zwingt jeden, der im Rahmen der Geschichte als "Wissenschaft" arbeiten will, das chronologische Schema anzunehmen.
Heute tragen Forschungszentren und Universitäte seinen Namen: in Berlin, Strassburg, Paris ... An der Universität "Marc Bloch" in Strassburg sind etwa 13 000 Studenten eingeschrieben (1999/2000), und etwa 450 Dozenten und Wissenschaftler beschäftigt.
Das Studienangebot umfaßt alle Bereiche der Geisteswissenschaften: Kunst, Geschichte, Sprach- und Literaturwissenschaften, Sprachen, Philosophie, Sozialwissenschaften, Sport, Theologie.
Wenn man nach seinen Büchern in Deutsch umschaut, wird in erster Linie sein Buch Die Feudalgesellschaft angeboten. Etwas abseits steht sein zeitgenössisches Buch Die seltsame Niederlage: Frankreich 1940. Der Historiker als Zeuge.
Zu empfehlen ist also das Buch
Peter SCHÖTTLER, Marc Bloch Aus der Werkstatt des Historikers : Zur Theorie und Praxis der Geschichtswissenschaft, Campus Verlag Frankfurt 2000, 361p.
Weitere Empfehlungen werden von den Lesern erwartet.
17.09.01 Kein Reich von David und Salomon in Palästina, kein Exodus aus (dem heutigen) Ägypten - diese und weitere sensationellen Folgerungen der führenden israelischen Archäologen aus den fast hundertjährigen Erfahrungen der Archäologie im Heiligen Land machten Furore im Jahr 1999. Nun sind darüber schon Bücher geschrieben und man kann etwas ruhiger diese aus unserer Sicht ganz selbstverständlichen Ergebnisse diskutieren.
15.09.01 Fortsetzung für den 17.09.01: Das fällt denjenigen schwer, die aus solchen wissenschaftlichen Ergebnissen sofort politische Folgerungen ziehen wollen. Die Anzahl der Webseiten,die von Suchmaschinen bei einem entsprechenden Stichwort gefunden werden, aber nicht geöffnet werden können, demonstriert, dass sogar im Internet zur Zeit ein ideologischer Kriegt tobt. Die Reaktionen der Kollegen sind höfflicher formuliert, aber nicht weniger ideologisiert.
13.09.01 Was wussten die Araber über die Geschichte Indiens?
Im einem Buch fand ich die folgende Stelle: "Der Inschriftenkunde und Numismatik [...] kommt als Geschichtsquelle erhöhte Bedeutung zu, da die alten Inder der Historiographie wenig Aufmerksamkeit schenkten, was bereits 1000 n. Chr. al-Biruni [...] beklagte". Zu diesem Satz fielen mir zwei Überlegungen ein.
1) Erstens möchte ich die Leser auf die listige Art und Weise aufmerksam machen, auf die Kasuistik, mit der die Geschichtler den ganz klaren Stand der Dinge zu vertuschen versuchen. Wenn man in den Taschen kein Geld hat, wirklich keine einzige Kleinmünze, dann ist es vielleicht noch möglich zu behaupten, dass man wenig Geld in den Taschen hat (man hat doch früher Geld in den Taschen gehabt). Aber wenn man in Indien überhaupt keine Historiographie hatte, auch in den früheren und noch früheren Zeiten nicht, weil die Idee der Geschichte im westlichen Sinne des Wortes in Indien gar nicht existierte, dann ist die zitierte Behauptung ein glatte Lüge. Mit gleicher Gelassenheit könnte man heute schreiben, dass die alten Inder der Atomenergie leider wenig Aufmerksamkeit schenkten.
2) Zum zweiten veranlasste mich dieser Satz noch einmal das Buch von Biruni über Indien zu blättern, das ich in der reichlich kommentierten russischen Ausgabe besitze. Man findet im umfangreichen Buch (ca. 500 S. in russischer Übersetzung) alles Mögliche über Indien, so das man mit Recht das Buch als eine Enzyklopädie des geistigen Lebens Indiens bezeichnet (eine andere Frage ist, welcher historischen Periode diese Aufzeichnungen zuzuordnen sind), nur keine Geschichte und keine historische Chronologie.
Vielleicht waren es die Europäer und nicht die reiselustigen Araber, die die indische Geschichte erdichtet haben?
09.09.01 Unter den Superkritikern der Geschichte des frühen Christentums nimmt Bruno Bauer (1809-1882) einen besonderen Platz ein. Kein kleinerer als Mitbegründer des modernen Marxismus Friedrich Engels leistet die "Kritik der kritischen Kritik gegen Bruno Bauer", der in der Geschichte des Urchristentums auf einer ziemlich konservativen position stand. Beide Artikel von Engels und weitere Unterlagen zum Leben und Wirken von Bruno Bauer wurden auf der folgenden Internetseite präsentiert. Auch ein Kapitel aus seinem Buch "Christus und die Caesaren" ist hier zu finden.
01.09.01 Zur viel besprochenen neuen Chronologie des Alten Ägyptens wird im Internet noch eine Informationsquelle angeboten.
27.08.01 Vermutlich ist die indische zivilisatorische Entwicklung viel intensiver gewesen, als die Geschichtler sich das vorstellen. Wie in Europa, sind am Anfang des zweiten nachchristlichen Milleniums auch alle indischen Völker noch nicht imstande gewesen, die Idee der Geschichte zu entwickeln. Auch die Entwicklung der Sprachen und der Literatur wurde bisher falsch eingeschätzt: die alten Sagen und Epen entstanden, als die Schrift sich noch nicht durchsetzte, also etwa um 1000 n. Chr. nach unseren Vorstellungen.
Auch vor dem Beginn der englischen Eroberung Indiens, wie wir unten (s. den Beitrag vom 11.08.2001) gesehen haben, können wir keinesfalls von geschriebenen indischen Geschichte sprechen, obwohl 1500-1750 wichtige Quellen für die neuzeitliche indische Geschichte entstanden sind.
Trotz dieser Anfänge dauerte auch im ganzen 19. Jh. die Suche nach dem historischen Material für die indische Geschichte weiter. Und so lautet die verblüffende Antwort auf den ersten Teil die Frage "Wer, wann und warum schrieb die indische Geschichte?" (Also die Frage um WANN): Etwa in der ersten Hälfte des 20. Jh. Wem das wenig plausibel erscheint, sollte sich fragen, welche Bücher zu indischen Geschichte aus der früheren Zeit er kennt, in welchen diese Geschichte etwa in der heutigen Form präsentiert wurde.
25.08.01 Vom aktiven Erforscher der Lokalgeschichte Helmut Ruf hat die Redaktion den folgenden Brief erhalten:
Lieber Uwe, lieber Eugen,
ich bin am Sonntag mal aus Interesse zum Teufelsstein von St. Roman gefahren.
Der Stein ist auf einer Passhöhe in einer Senke zwischen zwei Bergen.
Es kann ein Versammlungspunkt- Gerichtsstein, Altar-/Opferstein, Grenzstein, Grabstein sein.
Ganz sicher bin ich mir nicht.
Dabei ist das von mir so benannte "Kleeblatt" aus vier einzelnen, nahtlos aneinandergefügte Steinen.
Ein Stückchen weiter die von mir so benannte Teufelsquelle.
Ich vermute außerdem, daß der heute so daliegende und in 3 Teile zersprungene Teufelsstein in früherer Zeit mal als Monolith aufrecht gestanden ist.
Vielleicht habe ihr eine Idee?
Euer Helmut
23.08.01 Schon 2000, als wir den chronologiekritischen Autor (s. seine Autorenseite) Christian Blöss präsentierten, haben wir sein Buch "Jenseits von Darwin. Globale Naturkatastrophen und die Entwicklung des Lebens. Neue Perspektiven der Naturgeschichte", Erstveröffentlichung im Eichborn-Verlag 1988 erwähnt. Nun hat Christian Blöss die zweite Auflage des Buchs vorbereitet, die man von seiner Webseite bestellen kann. Hier die Kurzbeschreibung des Buchs.
21.08.01 Die Internetseite der reformierten Giordano-Bruno-Gesellschaft (GBG) bieten eine Menge interessantes Stoffes, z. B. zur Person von Giordano Bruno, zu den Zielen und Aufgaben der GBG, etc. . Diejenigen, die von der alten Gesellschaft wussten, finden eine völlig andere Satzung vor.
19.08.01 Einladung zur 24. Sitzung des Karlsruher Geschichtssalons am Freitag, den 7. September 2001 (9. Sitzung des Jahres 2001).
17.08.01 "Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird die bisher (bzw. zuvor) von den Historikern erarbeitete Chronologie von einer kleinen Zahl Wissenschaftlern, die jedoch immer mehr werden, angezweifelt. Die Zweifel betrafen zuerst nur die alte Geschichte, also die Zeit vor Alexander dem Großen (»333 bei Issos Keilerei«). Bald kamen immer mehr Regionen und vor allem immer jüngere Perioden der Geschichte ins Visier dieser Rekonstrukteure. Immanuel Velikovsky entwickelte seit den späten vierziger Jahren neue Chronologien für die ägyptische und griechisch/römische Geschichte. Dabei baute er auf der Erkenntnis auf, daß die Erde noch in historischen Zeiten von planetaren Katastrophen heimgesucht worden sein müsse. Die ägyptische Geschichte befindet sich in chronologischer Verwirrung und ist viel zu lang, die griechische Geschichte ist mit einer Phantomzeit gefüllt: den sogenannten Dunklen Jahrhunderten von ca. -1500 bis -600 u.Z..
"
Das ist ein Zitat aus einem von uns schon mehrere Male empfohlenen Buch von Christian Blöss und Hans-Ulrich Niemitz
"C14-Crash.
Das Ende der Illusion, mit Radiokarbonmethode
und Dendrochronologie datieren zu können"
(Erstveröffentlichung 1997 im Mantis-Verlag) genauer gesagt, aus dem Vorort zur
zweiten überarbeiteten Auflage, welche wurde auf der Webseite des Verlags IT&W im November 2000 annonciert und von dort aus bestellt werden kann. Im gleichen Vorwort können wir auch folgende zeilen lesen:
Gunnar Heinsohn erkannte in den achtziger Jahren: »Die Sumerer gab es nicht« [1988]. Ihre Erfindung entspricht einer Verdoppelung von jünger anzusetzender Geschichte. Diesmal mußten Jahrtausende als entlarvte Phantomzeit weichen. Gunnar Heinsohn und Heribert Illig rekonstruierten die ägyptische Geschichte neu [1. Auflage 1990]. Im Prinzip fanden sie heraus, daß die ägyptische Geschichte verdreifacht worden war: Altes, Mittleres und Neues Reich sind eins! Beide Autoren hatten auch für die europäische Vorzeit zeigen können, daß diese infolge falsch konstruierter Perioden gestreckt worden war. Das galt insbesondere für das Mesolithikum (Mittlere Steinzeit), das als Phantomzeit zwischen der Eiszeit und dem Neolithikum (Jungsteinzeit) plaziert worden war und damit die Überlänge der Nacheiszeit weiter zementiert hat. In den neunziger Jahren entdeckte Heribert Illig, von Angelika Müller und einem der Autoren (HUN) auf Verwunderungen und Rätsel der Mittelalterhistoriker hingewiesen, daß auch das Mittelalter seine Phantomzeit hat. Und zwar müssen mindestens die drei Jahrhunderte zwischen ca. 600 und 900 u.Z. als frei erfunden gelten.
Wie man sich leicht vorstellen kann, stießen diese Chronologie- bzw. Geschichtsrevisionen nicht auf Gegenliebe bei den anderen Wissenschaftlern, insbesondere natürlich nicht bei den Historikern. Zum einen waren diese Neuvorschläge verbunden mit einer ungewöhnlichen Weltsicht (»Paradigma«), nämlich der des Katastrophismus. Den glaubte doch die Wissenschaft seit etwa 1850 für immer überwunden zu haben. Zum anderen ist den Historikern die Chronologie eine »heilige Kuh«. Die Logik jeder (rekonstruierten) Geschichte baut zuallererst auf einer Chronologie auf. Und diese Logik und damit der Sinn der Geschichte muß in sich zusammenbrechen, sollte die Chronologie eine grundlegende Änderung erfahren. So gesehen kann es keinen radikaleren Einschnitt in das Geschichtsbild geben als über eine Kritik der Chronologie. Das ist der Grund, warum Protest gegen die vorgebrachten Schlußfolgerungen und Thesen auf diesem Gebiet so heftig ausfallen. Dabei müssen wir betonen, daß wir unsere Ergebnisse niemals erreichen hätten, wenn Wissenschaftler nicht so gründlich gearbeitet und ihre Verwunderungen, ihre ungelösten Probleme und Rätsel nicht selber so akribisch benannt hätten.
Ausserdem behaupten die Autoren in der Kurzbeschreibung ihres Buchs folgendes: "Das Ergebnis der hier vorgelegten Untersuchung ist sensationell: Das chronologische Fundament der Vor- und Frühgeschichte beruht auf Trugschlüssen und muß neu gelegt werden. Alle C14- und Baumringdaten sind zu revidieren. Unser Geschichtsbild wird sich auf wesentlich kürzere Zeiträume gründen müssen als bisher."
15.08.01 Uns liegt das Heft Nr. 4 (August 2001) der Mitteilungen des Thidreksforums e. V. "Der Berner" vor. Die Themen des Heftes:
13.08.01 Tagung für jedermann in der Musikakademie (Kürnbach bei Bretten) am 17.-19. August 2001.
11.08.01 Indien ist ein Land der ältesten Kulturen der Welt, vielleicht die Wiege der Zivilisation schlechthin. Und das ist trotz der Behauptungen der Historiker das Land mit der kürzesten Geschichte unter den wichtigsten Kulturen der Welt (unter der Geschichte verstehe ich nicht die historische Vergangenheit, sondern die geschriebene Berichterstattung über diese und all das, was man auf Grund von geschriebenen und materiellen Zeugnisse über die Vergangenheit streng logisch beweisen kann).
Indien ist das Geburtsland von mindestens zwei wichtigen Religionen (Hinduismus und Buddhismus), die Heimat von originellen philosophischen Systemen und reicher Literatur, das Land von Joga und Tantra, aber Indien ist bis ins späte Mittelalter - ein Land ohne geschichtlicher Tradition und Chronologie. Darum muss man übrigens sehr skeptisch die heutigen chronologischen Behauptungen der Berufshistoriker zur Kenntnis nehmen.
Für einen traditionellen Historiker klingt diese Behauptung schrecklich, als eine Beleidigung der ganzen historischen Zunft (die fast axiomatisch annimmt, das jede Hochkultur unbedingt auch das historische Bewußtsein im europäischen Sinne früh entwickelte, was für die östlichen Kulturen einfach nicht stimmt). Für mich ist das keine negative Beurteilung einer Hochkultur, die ihre eigene Wege der Entwicklung fand und in ihrer Originalität einige von verlogenen europäischen geistigen Spielchen für unnötig hielt. Es lebe die große indische Kultur, auch wenn sie ohne Chronologie und Geschichtsschreibung im westlichen Sinne auskam!
09.08.01 Schon lange habe ich geplant, das Buch von einem der Pioniere der deutschen Geschichtskritik Dipl.-Phys. Christian Blöss
""Ceno-Crash.
Neue Überlegungen zum Alter und
zum Ursprung des Menschengeschlechtes. zu empfehlen. Wir zitieren den Autor (aus dem Vorwort zu diesem Buch):
Anfangs glaubte der Autor, den bisher längsten Zeitraum gefunden zu haben, der im Rahmen chronologiekritischer Arbeit als »Phantomzeit« bezeichnet werden muß. Es geht um die Streichung von 65 Millionen Jahren aus der Erdgeschichte, nämlich des jüngsten, von den Säugetieren dominierten Drittels des »Zeitalters des Lebens«, das von der Geologie in Paläozoikum, Mesozoikum und Känozoikum geteilt wird. 65 Millionen Phantomjahre also, die es nie oder jedenfalls nicht in dieser Länge gegeben hat und die sich nur aufgrund der Anwendung hier unbrauchbarer und sogar irreführender Methoden als geschichtlicher Zeitraum einschleichen konnten. Dieser jüngste der drei genannten Abschnitte des »Zeitalters des Lebens« setzt sich aus den beiden Perioden des Tertiär und des Quartär zusammen. Ihr mögliches Scheindasein als nach wie vor immensurable Zeiträume soll beleuchtet und ihre Interpretation als Ereignisse nahegelegt werden.
Bald mußte der Autor jedoch erkennen, daß Ähnliches und teils noch Radikaleres von anderen Autoren schon längst vorliegt. So hatte bereits 1956 der Altertumswissenschaftler Immanuel Velikovsky das herrschende Chronologieschema für den fraglichen Zeitraum als »grundsätzlich falsch« erkannt, und zur Interpretation des Känozoikum als Ansammlung von Zeugnissen einer Serie miteinander in Verbindung stehender globaler Katastrophen aufgefordert. Und 1979 wurde ein mindestens ebenso langer Zeitraum noch vor dem Tertiär als Phantomzeit erkannt und damit endgültig als nicht-existierend aus dem Bereich der Naturgeschichte verabschiedet. Denn so lange, wie von einer Evolution des Tier- und Pflanzenreiches ausgegangen wurde, stand die Vermutung im Raum, daß es einen Zeitabschnitt in der Größenordnung von 100 Millionen Jahren zwischen der Kreide und dem Tertiär gegeben haben muß. Obwohl er nirgendwo nachgewiesen werden konnte, glaubten viele Paläontologen und Evolutionstheoretiker, ohne ihn nicht auskommen zu können. Schließlich mussten ja irgendwann und irgendwo all jene Zwischenformen gelebt haben, die die Reptilienwelt der Kreide in die Säugetierwelt des Tertiär überführt hätten.
Die Bestellung des Buchs kann bequem per Internet erfolgen. Neben einer Kurzbeschreibung und dem Vowort findet der Leser auf der Webseite von Ch. Blöss auch eine Leseprobe, die er herunterladen kann.
07.08.01 "Im Grunde genommen handelt es sich um den längst fälligen Versuch, die Gestalt Karls des Großen auf die zeitgenössische oder zumindest zeitnahe Überlieferung zu reduzieren und aller späteren Zusätze und Mythen zu entkleiden, deren Ursprung und Werdegang (jeder Epoche ihren Karl) aufgezeigt wird. Freilich erinnert dieses redliche Bemühen an eine Flucht nach vorne: Wenn schon am Image der überragenden historischen Figur gekratzt werden muss, dann wenigstens von einem aus der Zunft, der gleichzeitig dafür sorgt, dass ein erklecklicher Rest bleibt. Allerdings lässt sich dabei nicht vermeiden, dass der Autor gelegentlich in die Hände Illigs arbeitet, ja ihn dort und da in der kritischen Betrachtungsweise sogar überholt."
So schreibt Dr. Willibald Katzinger, Linz, über das neue Buch von Max Kerner, Karl der Große. Entschleierung eines Mythos; Böhlau Verlag, 2000, 334 Seiten + 24 Seiten Abb. in seiner Rezension "Ein AntiIlligbuch, das ganz ohne ihn auskommt"
05.08.01 Dieses Buch sollte jeder Chronologiekritiker kennen. Vom bekannten Theologen des 19. Jh. Edwin Johnson geschrieben, berichtet das Buch über eine Reihe Fälschungen, die die ganze Chronologie des Christentums in Verwirrung bringen. Für ihm beginnt die Geschichte noch später, als bei meisten der radikalsten Chronologiekritiker heutiger Tage: ca. um 1500. Nämlich er kommt zum Schluss, dass die meisten urchristlichen Texte, einschliesslich der ganzen Bibel (AT+NT) in der zeit um 1500-1533 geschrieben wurden und nicht in den ersten drei Jahrhunderten der christlichen Ära und nicht im Jahrtausend vor ihrem Beginn. Auch die berühmten Paulusbriefe, die normalerweise in die Jahre 58-67 n. Chr. datiert werden, hällt er für Fälschungen, die teilweise von Luther höchstpersönlich geschrieben wurden.
Von russischen Chronologiekritikern mehrere Male positiv erwähnt und zitiert, war das Buch bisher nicht auffindbar. Nun dank der Aktivität von Uwe Topper und der Internet-Zuneigung des von uns schon präsentierten Prof. Dr. Hermann Detering, einen zeitgenössischen Theologen und Leugner der Echtheit der Paulusbriefe, können wir unseren Lesern das Buch THE PAULINE EPISTLES.
RE-STUDIED AND EXPLAINED.
(leider nur in der Sprache des Originals, also in Englisch) präsentieren.
03.08.01 Am Anfang der Webseite DER GEFÄLSCHTE PAULUS
schreibt Hermann Detering folgendes:
"Auf den folgenden Seiten möchte ich gemeinsam mit dem Leser noch einmal die Strecke Weges zurücklegen, die ich selber bei meiner Beschäftigung mit Paulus und dem frühen Christentum gegangen bin und die mich schließlich zur Überzeugung der Unechtheit sämtlicher Paulusbriefe gelangen ließ. Vielleicht wird der Leser am Ende der gemeinsam zurückgelegten Wegstrecke über sich selber erstaunt sein, darüber etwa, wie mühelos und leicht er einem Weg gefolgt ist, an dessen Ende doch die vollständige Zertrümmerung seiner eigenen vertrauten und liebgewordenen Vorstellungen steht. Vielleicht wird bei ihm am Ende des Weges sogar die Erkenntnis stehen, wie wenig er dabei verloren und wie viel er gewonnen hat."
Uns interessieren dabei keinesfalls die Urgrünge der christlichen Dogmen, sondern noch ein Beispiel dafür, dass die ganze Menschheit ein angebohrenes Bedürfnis zu haben scheint, die Vergangenheit nach zeitgenössischen Vorstellungen immer neu und neu zu gestalten. Die Tatsache, dass ein chronologisch konventionell eingestellter Autor eine der zahllosen Fälschungen der Geschichte aufdeckt, ist für uns sogar wichtiger, als noch einen durch die konventionelle Chronologie geistig Geschädigten auf unsere Seite zu ziehen.
01.08.01 Wieland Willker, der Herr der Homepage über die wichtigsten NT-Apokryphen, präsentiert seine WEB-Seite mit folgenden Worten:
"Diese Homepage hat die außerkanonischen christlichen Schriften des 1. 2. Jhds. zum Inhalt. Diese Schriften sind (nach Luther): "der heiligen Schrift nicht gleichgehalten, aber doch nützlich und gut zu lesen."
Wir wollen dabei unterscheiden zwischen Schriften der apostolischen Väter und apokryphen Evangelien.
Zunächst muß gesagt werden, daß unser Wissen über all diese Schriften sehr begrenzt ist. Es handelt sich bei fast allen Angaben nur um Vermutungen. Dies sollte man bedenken, wenn man die Einleitungen liest, wo viele Angaben nur eine mehr oder minder große Wahrscheinlichkeit für sich haben.
Was die apokryphen Evangelien angeht, so scheint die Zusammenstellung des NT-Kanons wirklich gelungen zu sein. Die erhaltenen apokryphen Evangelien tragen kaum Neues zum Verständnis Jesu bei. Sie dienten entweder der Befriedigung "frommer Neugier" oder verfälschten im Sinne einer bestimmten Sekte. Die meisten Dinge in diesen Schriften sind reine Erfindung.
Nicht so klar ist das aber bei einigen Evangelienfragmenten, die aus sehr früher Zeit stammen."
Die chronologische Angabe am Anfang zeugt von der Unkenntnis der modernen Chronologiekritik und soll der übliche Tribut an die allgemeine Bildung der meisten Leser bleiben. Aber auch wenn die hier präsentierten Texte um 1500 entstanden sind, sind sie allgemeingeschichtlich vom großen Interesse.
29.07.01 Buchkritik.
Heribert Illig -- Das erfundene Mittelalter.
Ein deutsches Heiligtum, eine nationale Ikone, der Vorzeigemonarch des europäischen Mittelalters, das alles soll auf einmal nur eine geschickt inszenierte Geschichtsfälschung sein? Illigs provokante Theorie, wonach das 7. - 9. Jahrhundert eine Fiktion darstellen, scheint auf den ersten Blick ungeheuerlich. Doch die von Illig dargelegten Beweise, so z. B. die plötzlich monolithisch auftretende Architektur der Aachener Kaiserpfalz, ohne jegliche, Jahrzehnte vorher sich annähernde Entwicklung auf architektonischem Gebiet. Ebenso rätselhaft scheinen die Feldzüge Karls des Großen; die Infrastruktur für die in den Geschichtsbüchern erwähnten Truppenbewegungen gab es nicht. Die bei Ausgrabungen entdeckten Gegenstände decken bei weitem nicht die zahlreichen Überlieferungen.
Rückendeckung bekommt Illig auch von verschiedenen Forschern, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben. Sie geben zu, das die Quellenlage, d. h. die vorhandenen Urkunden, Abschriften, etc. aüßerst dürftig ist und das vieles nicht erklärt werden kann.
Drei Jahrhunderte also einfach so in die Geschichtsbücher "hineingeschrieben"?
Fälschungen in der Geschichte sind keine Seltenheit, man denke nur an die sogenannte "Konstantinische Schenkung" mit der die katholische Kirche lange ihre Vorherrschaft und Machstellung begründete; alles Lüge! Diese Schenkung fand in Wahrheit niemals statt. Alle darüber vorhandenen Dokumente wurden nachträglich gefälscht.
Wer dieses Buch aufmerksam liest, wird sich selber einige Fragen stellen, die auch durch die Geschichte nicht beantwortet werden können. Mögen Illigs Thesen nun zutreffen oder nicht, es bleibt eine spannende Lektüre.
27.07.01 Interesse zur Geschichte im Internet wächst. An dieser Stelle darf ich eine neue WEB-Seite begrüßen, die sich folgendermassen präsentiert:
Geschichte im Netz
ist eine Hobby-Website,die mit neuen Vorstellungen aus Geschichte, Archäologie und artverwandten Sachgebieten vertraut machen möchte. Da ich viele interessante Sachen lese, das meiste leider jedoch wieder vergesse, soll mir diese Site auch als eine Art Wissensspeicher bzw. persönliches Lexikon dienen, indem ich meine "neusten Erkenntnisse" an dieser Stelle speichere. So haben vielleicht auch andere etwas davon.
Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern jedenfalls viel Spaß beim Lesen.
Reiner Beyer-Meklenburg
Es hat uns sehr gefreut, dass Herr Beyer-Meklenburg von seiner Home Page sofort eine Verbindung zu unserer Seite gelegt hat. Gefunden habe ich seine WEB-Seite dadurch, dass er eine Rezension des Buchs "Gefundenes Mittelalter" von H. Illig auf seiner Seite platzierte. Auch eine Seite unter dem Titel "Dr. Heribert Illig: Hat Karl der
Große nie gelebt?" wurde angekündigt. Des weiteren plant Herr Beyer-Meklenburgeine keltische Seite (er schreibt darüber: Dieser Bereich soll weniger sensationslastig sein denn eine Sammlung dessen, was ich an Interessantem zum Thema "Kelten" in der mir zur Verfügung stehenden Literatur gefunden habe.). Asserdem hat er die folgenden Themen angekündigt: Griechen, Ägypter, Pyramiden, Islam, Völkerwanderung, ötter und Katastrophen , C14/Dendrochronologie, Slawen, Sumerer, Vorzeit, Marco Polo, Teufel. Bleibt abzuwarten, welche interessanten Unterlagen er zu diesen Themen auswählen und wieweit er dabei die geschichtskritischen Texte berücksichtigen wird.
25.07.01 Nach Vorstellungen von A. Fomenko und G. Nossovskij (F&N) sind David und Salomon die türkischen Sultane Muchamed II. und Suleiman der Prächtige (15. und 16. Jh.), die von Geschichtlern in die phantastische uralte Zeit verbannt wurden. Die ägyptischen Herrscher sehen sie - mit wenigen Ausnahmen - nicht im heutigen Ägypten, sondern im russischen Norden. Israel ist für sie der russische Süden einschlisslich der östlich von Moskau gelegene Stadt Kazan (heute die Hauptstadt der Autonomen Republik Tatarstan).
Die wenigen Pharaonen, die wirklich in Ägypten geherrscht haben, platzieren F&N im Spätmittelalter. Alle üblichen Pharaonen, die in diese zwei Kategorien nicht fallen, betrachten F&N als europäische Herrscher, die nie in Ägypten eine Rolle gespielt haben, sondern einfach nach ihrem Tod in Ägypten beerdigt wurden. Ägypten soll eine königliche Grabkammer der ganzen zivilisierten Welt des späten Mittelalters gewesen sein.>br>
Für Geschichtskritiker aus SIS ist die über Tausende von Jahren sich hinziehende ägyptische Geschichte ein Faktum, kein Phantom. Nur die Beschreibung dieser Jahrtausende ist teilweise nicht ganz korrekt und bedarf gewisser Korrekturen, auch chronologischer Art. Wer wie Rohl einige Jahrhunderte aus der ägyptischen Geschichte nach einer kritischen Analyse entfernt, ist ein Revolutionär der Geschichtsschreibung.
Man muss ein sehr optimistischer Mensch sein, um zu glauben, dass wir heute nach mehr als zwei Tausend Jahren über die Details der ägyptischen und mit ihr verbundenen nahöstlichen Geschichte uns befinden können, ohne dabei in die virtuelle Welt der literarischen Quellen völlig versunken zu sein. Trotzdem sind auch solche kritischen Betrachtungen vom Nutzen, weil sie die allgemeine Gültigkeit der Geschichtsschreibung und der Chronographie unter Frage stellen.
SIS präsentiert die folgenden zwei Artikel von Charles N. Pope
23.07.01 Wir haben schon mal über die Forschung von Prof. Dr. Joseph Davidovits (Frankreich) berichtet, der nach mehrjähriger Forschung zum Schluss kam, dass die berümten Pyramiden des Altertums (unabhängig davon, ob sie wirklich so alt sind, wie man das annimmt) aus Beton gebaut wurden. Nun hat Davidovits ein neues, verbessertes Buch geschrieben und im Internet platziert. Auf meine diesbezüglich Anfrage antwortete er: YES. WE ARE PUBLISHING THE REVISED AND EDITED BOOK, AS E-BOOK. Das Buch kann man via Internet bestellen und nach der Bezahlung herunterladen. Der Preis beträgt neun Euro.
21.07.01 Sollte die Suche nach archäologischen Fälschungen Ihnen, werte Leser, schwer ausfallen, stellen Sie sich bitte die folgende Frage: und wie steht es mir der Fälschung in der Wissenschaft im allgemeinen? Wie oft kommen sie vor? Welche Ursachen kann man hier ausmachen?
Für die deutsche Wissenschaft haben diese Fragen die Autoren des Buchs "Der Sündenfall" gestellt. Ist also der Wissenschaftsbetrug eher eine seltene Ausnahme oder eine ständige Gefahr für die moderne Wissenschaft? Ist vielleicht die ergiebige milchige Brust der Wissenschaft so süß, dass man die Wissenschaftler mit ihr regelrecht verführt, statt ehrlicher Forschung zu betreiben eine gefälschte pseudowissenschaftliche Quasiproduktion zu erzeugen?
19.07.01 "Auch Michelangelo war ein Kunstfälscher", schrieb die Welt am 7. September 2000. Und nicht nur er. Etwa 15% aller Werke auf dem internationalen Kunstmark sollen nicht echt sein. Wer eine solche Schätzung abgibt, sollte geheime Kenntnisse besitzen, die wir, die einfachen Liebhaber der Kunst, nicht überprüfen können. Wir können nur zu spekulieren beginnen und sagen: Wenn man bis heute so eine starke Quote der entdeckten Fälschungen zugibt, dann sollte man über die Dunkelziffer der noch nicht entdeckten Fälschungen nachdenken. Und darüber, ob nicht in den früheren Jahrhunderten, insbesondere in der Renaissancezeit, als man Fälschung als eine legitime schöpferische Tätigkeit verstand, nicht 95 oder 99% aller Kunstwerke gefälscht wurden, wie wir das mindestens für die Werke der Literatur vermuten.
Aber eigentlich hätten wir an dieser Stelle liebend gern über die Fälschungen in der Archäologie berichtet. Um dabei ganz nah an die wissenschaftliche Wirklichkeit zu bleiben, haben wir nach Webseiten der Archäologen umgeschaut. Und nun wollen wir unseren Lesern einen Wettbewerb anbieten: wer findet die meisten Hinweise auf die archäologischen Fälschungen auf der Internetseite der Bayerischen Gesellschaft für Archäologie und der weiteren hier präsentierten Vereinigungen der Archäologen.
Sollte es hier nicht klappen, versuchen Sie bitte mit anderen Links zu archäologischen Internetseiten. Die Ergebnisse Ihrer Recherche können Sie uns schicken oder in unseren Diskussionsfenster (Forum und Gästebuch) selbst veröffentlichen. Nur Mut!
17.07.01 "Geschichte muss nicht langweilig sein!" schreibt Werner Betz
15.07.01 Hermann Detering, Berlin, schreibt in seinem Internetbeitrag "Die Paulusbriefe
in der Holländischen Radikalkritik":
"Die allgemeine Unkenntnis über die holländischen Radikalkritik und deren Vertreter ist um so befremdlicher, als es sich bei den von ihnen aufgeworfenen und behandelten Problemen keineswegs nur um Randfragen der neutestamentlichen Wissenschaft handelt, sondern um deren Zentrum: Als Holländische Radikalkritik pflegt man eine im 19. Jahrhundert aufkommende Richtung innerhalb der niederländischen ntl. Wissenschaft zu bezeichnen, deren Vertreter sich bemühten, zwei bis heute gültige Axiome der neutestamentlichen Wissenschaft außer Kraft zu setzen. Sie bestritten a) die historische Existenz Jesu von Nazareth und/oder b) die Echtheit sämtlicher Paulusbriefe. Das und/oder weist bereits darauf hin, daß nicht immer beide Thesen gleichzeitig vertreten wurden. Der Radikalkritiker Van Manen beschränkt sich in seinen Untersuchungen nur auf den Nachweis der Unechtheit sämtlicher Paulusbriefe, ohne die Historizität Jesu anzutasten, während sein Schüler Van den Bergh van Eysinga in seinen zahlreichen Schriften immer beide Thesen verfocht."
Die Leugner der Historizität Jesu und der Echtheit der Paulusbriefe gehörten zu den ersten Geschichtskritikern, die massiv das heute herrschende Modell der Vergangenheit angezweifelt haeben. Auch wenn diese kritik auf die für den Christentum spezifischen Fragen sich beschränkte, empfehlen wir diesen Artikel von Hermann Detering zu lesen.
13.07.01 Sommer ist gut für den Urlaub, Ferienreisen und Sommertheater. Das es nicht nur nach diesem traditionellem Schema immer gehen muss, versuchten die Geschichtskritiker aus dem Geschichtssalon Karlsruhe zu demonstrieren. Sie arbeiteten intensiv den ganzen Sommer durch. Und obwohl auch für die Veranstaltung, die unten kurz präsentiert wird, blieb die sommerliche Stimmung nicht ohne Folgen für die Besucherzahlen, man kann mit dem Erreichten durchaus zufrieden sein. Wir reden über die Zweite Internationale Tagung "Alternative Geschichte und Chronologiekritik" in Rüspe am 22.-24. Juni 2001.
Aus der kritischen Analyse der Situation in der deutschen geschichtskritischen Szene kamen wir schon vor Jahren zur Überzeugung, dass dieser Szene Kontaktmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen fehlen.
1. Regelmäßige Treffs (monatlich bis dreimonatig) in verschiedenen Regionen, die für jeden Interessenten offen sind
2. Jährliche Treffs für die ganze Szene, die nicht nur eine der verschiedenen Plattformen sondern die ganze Palette der Meinungen und Positionen präsentiert.
3. Internationale Treffs, die uns erlauben sollten, auch über die Lage in anderen Ländern Bescheid zu wissen und die internationale Kooperation zu pflegen.
Als den regelmäßigen Treff haben wir neben dem schon lange existierenden Geschichtssalon Berlin (BGS) nun auch den Geschichtssalon zu Karlsruhe (KGS) verwirklicht. In den letzten zwei Jahren traf KGS im monatlichen Turnus zusammen (BGS tagt bekannerweise vierteljährlich).
Die Palette der jährlichen Treffs für die ganze geschichtskritische Szene haben wir in diesem Jahr durch die Wiederbelebung der EFODON-Tagungen versucht zu starten (wir berichteten über sie unten).
Letztendlich machen die internationalen Treffs ihre ersten Schritte auf dem deutschen Boden seit Sommer 2000. Damals fand eine kleine eintägige Internationale Tagung in Karlsruhe statt. Die wurde am 29.07.2000 in Geschichtssalon Karlsruhe durchgeführt. Es wurden 9 Vorträge gehalten. Die Vortragenden kamen aus Russland, der Schweiz und verschiedenen Teilen Deutschlands: von Hamburg bis zum Schwarzwald.
Diesmal trafen sich die Geschichtskritiker aus fünf Länder im Schulungszentrum Rüspe der Anthroposophen. Ort der Tagung, Freies Bildungswerk im Haus Rüspe, 57399 Kirchhundem bei Siegen, liegt am Südosthang des Rothaargebirges, 550 m hoch, inmitten schöner Wälder mit zahlreicher Spazierwege.
Die Bedingungen waren hervorragend: gute Küche, großes Auditorium, preiswerte und bequeme Zimmer, herrliche Umgebung. Nur eines wirkte negativ aus: die Entfernung von großen Städten, was insbesondere für die ausländischen Interessenten eine nicht immer überwindbare Schwierigkeit darstellte. So haben zahlreiche Interessenten aus Ost- und Mitteleuropa doch nicht gewagt, den langen Weg mit vielen Umsteigungen und finanziellen Lasten zu bewältigen.
Diese zweite Internationale Tagung in Rüspe wurde bei uns leider immer noch nicht detailliert beschrieben. An der Tagung haben 25 Leute Teil genommen, darunter zwei aus England, zwei aus der Slowakei und je ein aus USA und der Schweiz. Hier bringen wir nur den Brief von einem der englischen Teilnehmer der Tagung.
11.07.01 Im Dezember 1945 wurden bei Nag Hammadi in Oberägypten dreizehn Kodizes in koptischer Sprache gefunden, die 49 Schriften in unterschiedlichem Erhaltungszustand enthalten. Diese größtenteils gnostischen Schriften sind Übersetzungen aus der griechischen Sprache und stammen aus dem ersten bis vierten Jahrhundert nach Christus. Sie bereichern unsere Kenntnis der frühen Kirche ungemein, stellen viele bisherige Annahmen in Frage und sind überhaupt der bedeutendste Fund gnostischer Texte in diesem Jahrhundert. Sie stehen hinter den etwa zur gleichen Zeit gefundenen Qumran--Rollen in keiner Weise an Bedeutung zurück, wurden aber, bedingt durch unglückliche Umstände, erst 1977 in einer englischen Gesamtübersetzung der breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Die ,,Bibel der Häretiker`` ist die erste deutsche Gesamtübersetzung der im Dezember 1945 entdeckten Nag--Hammadi--Texte. Dieser Fund von gnostischen Handschriften kann ohne Übertreibung zu den größten Entdeckungen dieses Jahrhunderts gerechnet werden. Es war daher überfällig, die gesamte Nag--Hammadi--Bibliothek auch in deutscher Sprache zu publizieren, zumal bereits seit 1977 eine englische Gesamtübersetzung vorhanden ist.
Das vorliegende Werk ist ein Gemeinschaftsunternehmen, das ursprünglich nur als Arbeitsübersetzung für das Studium der frühchristlichen Ketzergeschichte dienen sollte. Unter der Hand wurde daraus die ,,Bibel der Häretiker``, deren Entstehungsgeschichte aber noch aus den unterschiedlich langen Bearbeitungen der einzelnen Traktate ersichtlich ist. Wir meinten, hier nicht künstlich ausgleichen zu sollen, zumal die Erforschung der Nag--Hammadi--Texte gerade erst richtig begonnen hat und naturgemäß noch viele Probleme im dunkeln liegen.
09.07.01 Unsere Vorstellungen vom historischen Kritizismus, der - nach unseren Meinung - eine kräftige Prise der Chronologiekritik beinhalten soll, übereinstimmen vielleicht nicht vollständig mit dem, was die Herausgeber der Zeitschrift "Journal of Higher Criticism" darunter verstehen. Trotzdem empfehlen wir die Webseite des Insituts der Höheren Kritischen Studien der Universität Drew in Madison, NJ, welche einige Artikel in Englisch aus dem Bereich des "radikalen Kritizismus" anbietet.
07.07.01 Wer sich in die Welt der Kritik der Anfänge des Christentums begehen will, sollte wissen, was die Geschichtler und Theologen zum Frühchristentum und zur Umwelt des Neuen Testaments glauben zu wissen und welche Quellen sie dabei verwenden und gerne zitieren. Eine Sammlung solcher Texte haben die Katholischen Theologen der Uni Siegen im Interner präsentiert.
Eine andere Sammlung stellt die Webseite vor, welche überrwiegend dem "römisch"-jüdischen Autor Flavius Josephus (wahrscheinlich einer der aktiven Schriftsteller der Renaissancezeit) gewidmet ist. Hier wird (alle Unterlagen sind in Englisch) auch das Buch "Josephus and the New Testament" präsentiert. Für deutsche Quellen und Informationen zum Thema Frühchristendum können Sie noch versuchen, die folgende Seite anzurufen: Theologielinks.
05.07.01 Nicht nur die geschichtskritische, sondern auch die sexkritische Forschung steht auf dem Programm. Sexualität im Kontext der Bibel - das ist nicht weniger erregend, als unsere Behauptungen, dass die Bibel vor 1450 noch nicht existierte und nur der Buchdruck die Kirche zwang, endlich an der Ausarbeitung des biblischen Kanons anzufangen zu wirken. Insbesondere pikant ist dabei die Tatsache, dass die heikle Problematik vom Sex nicht von einem katholischen Priester, die bekannterweise große Spezialisten auf diesem Gebiet sind, und nicht von evangelischen Pfarrern, die in Sachen Offenheit sehr fortgeschritten sind, wie unsere Erfahrungen mir dem Bischofsamt der Evangelischen Kirche Badens zeigen (Unsere Versuche zu erfahren, warum die letztere dem KGS gekündigt hat, stoßen auf ein totales Schweigen. als hätten wir versucht, mit einer Jungfrau über Sex zu sprechen), sondern von einem Rabbi im US-Bestseller "Kosher Sex" behandelt wird.
03.07.01 Eigentlich hat das Thema wenig mit der Geschichte und Chronologie zu tun, höchstens mit der Geschichte des wissenschaftlichen Konservatismus. In diesem Bereich aber schreit das Thema Implosion nach Gerechtigkeit, Toleranz, Offenheit - Eigenschaften, die der heutigen Wissenschaft leider zu oft fehlen. Wer als nicht die Chronologiekritiker könnten darüber dicke Bände schreiben?!
Insbesondere für unsere naturwissenschaftlich und technisch interessierten Leser sollte vom Interesse sein, über den originellen Forscher und Erfinder Viktor Schauberger und seine vergleichende Naturwissenschaft mehr zu wissen. Seine Theorie der Wasserbewegung, seine Voraussage der drohenden Probleme der Menschheit mit der Natur, seine originellen Erkenntnisse, Erfindungen und Lösungsvorschläge sind heute aktueller denn je. Auf der Webseite der Gesellschaft zur Förderung der naturgemäßer Technik, e. V., findet man Vieles über all die Themenkomplexe.
01.07.01 Uwe Topper ist uns nicht nur als Autor von unzähligen geschichtskritischen Artikel und mehreren Büchern bekannt. Er ist auch ein unermüdlicher Rezensent, der viele kritischen Buchbesprechungen veröffentlichte, die oft von den betroffenen Autoren mit Befremdung und Gegendarstellungen widersprochen wurden.
Die uns vorliegende Rezension des Buchs Ceno-Crash (Berlin, 2000) von Christian Blöss wird kaum vom Autor kontriert: das Buch wird sehr positiv vom Rezensent beurteilt. Wir halten eine solche Bewertung des Buchs von einem der Geschichtskritiker der ersten Stunde für sehr wichtig: Leider war die wertvolle Forschungsarbeit des naturwissenschaftlich interessierten Autors und seine wichtige organisatorische und integrierende Tätigkeit von anderen viel egozentrischer wirkenden Persönlichkeiten der chronologiekritischen Szene nicht immer mit Begeisterung aufgenommen. Uwe Topper schreibt:
Gerade Blöss war es , der uns in einem früheren Buch (Jenseits von Darwin, Frankfurt/M. 1988) klarmachte, dass der Darwin'sche Stammbaum unlogisch ist; auch in seinem hier vorgelegten neuen Schema hat die Abstammungslehre keinen Platz mehr, denn Fossilien gelten von nun an nur noch als "Marker eines Zeitpunktes", nicht mehr als Glieder einer (brüchigen) Kette von aufeinanderfolgenden Entwicklungsgängen.
Mit diesem Buch jedenfalls wird groß aufgeräumt im geologischen Sandkasten. Es geht aber nicht nur um die 65 Millionen Jahre der Erdneuzeit, sondern um eine radikale Erneuerung des wissenschaftlichen Denkprozesses. Das im C14-Crash gewonnene Urteil über die physikalischen Datierungsversuche wird hier konsequent angewandt und zum Schluß geführt. Wer das gelesen hat, wird nicht mehr von Schichten und Jahrmillionen reden, wie sie in jedem Schulbuch stehen (und hier S. 66 für vergeßliche Leser wiederholt werden), sondern erkennen, dass es sich wie Geise 1996 (Synesis Nr. 16: "Das Problem mit den Sauriern") ausdrückte um Datierungsprobleme handelt, die alle Ergebnisse vollständig verfälscht haben.
Was geschah im Dezember 2001 - November 2001 - Oktober 2001 - September 2001 - August 2001 - Juli 2001 in unserer Internet-Zeitschrift?