Auf einem Umweg (nicht alle Abonnenten der "Zeitensprünge" bekommen seit 1999 so ein Schreiben; nur die Bessten, die Loyalsten, die Saubersten) hat uns die folgende Einladung aus dem Institut für Genozidforschung der Uni Bremen erreicht:

Dr. Dr. Gunnar Heinsohn
Institut für Xenophobie- und Genozidforschung
Universität FB 11 PF 330440
Bremen

Dr. Heribert Illig
Mantis Verlag
Lenbachstr. 2a
82166 Gräfelfing
089/ 87 139 139
<mantisillig@gmx.de> Tel. 089/ 878 806

Persönliche Einladung

Sehr geehrter so-wie-so (echter Mitstreiter, treu Ergebener, kein Nörgler, kein Kritikant,
kein Fomenkoist, kein Abweichler, kein ... kein ... kein ... - den Namen hat die Redaktion geändert,
damit den Eingeladenen keine Repressionen treffen),

im letzten Oktober wurde auf unserer Paderborner Jahresversammlung als nächster Tagungsort
"Istrien" vorgeschlagen. Das ist heute noch nicht zu realisieren. Dafür bietet es sich im
Jubiläumsjahr an (1200 Jahre Karls Kaiserkrönung), in Karls vermeintliches Hauptquartier
vorzudringen. Hier läuft bis einschließlich 3. Oktober die Ausstellung "Krönungen", hier
findet bis zum 29.9. der 43. Deutsche Historikertag statt ("Eine Welt - Eine Geschichte?").
bleibt für uns, flankiert durch den Tag der deutschen Einheit am 3.10., eine urlaubsfreund-
Zeitnische, für die wir unsere Einladung aussprechen:

Termin: Zeitensprünge-Tagung am l. / 2. Oktober 2000 samt Vorabend am 30.9., also von
Samstag Abend bis Montag Abend

Anmeldung: bitte an H. Illig; für die Zimmerreservierung s.u.

Tagungsort: Hotel Ibis Aachen Normaluhr, 52070 Aachen, Zollernstr. 2 (der Zusatz "Nor-
maluhr" weist darauf hin, dass es ein weiteres Ibis-Hotel in Aachen gibt).
0241 5184-0 Fax 0241 5184-199 Zimmer ab DM 99,90

Wichtig: Buchen Sie bitte Ihr Zimmer im Hotel Ibis, weil wir den Konferenzraum nur
kostenlos benutzen können, wenn ein bestimmtes Zimmerkontigent ausgeschöpft
Und buchen Sie deshalb unter dem Kennwort "Zeitensprünge" !

Tagungspauschale: DM 110,- für zwei mittägliche Lunchbüffets mit jeweils zwei Hauptge-
richten, ein Abendessen am 1.10., dazu Bewirtung in vier Kaffeepausen mit Kaffee, Tee,
Gebäck, Obst (Raum samt Technik inklusive - raum samt Technik als Obst? Gerade
war das gratis, wenn alle in Ibis buchen! - E.G.
).
Incasso in Aachen.

Tagungsbeginn: Das Gros kommt am 30.9. bis zum Abend und trifft sich formfrei im Hotel
(siehe dortigen Aushang). Am 1.10. in Raum "Kurbrunnen" ab 11.00 (s.t.), damit Zeit für
Ausstellung bleibt; am 2.10. um 10.00

Folgende Vortrags- und Diskussionsthemen können bislang genannt werden, weitere werden erwartet,
hatten wir doch bislang immer eher zu viele als zu wenige Themen:

Gunnar Heinsohn: Bemerkungen zum frühmittelalterlichen Sizilien
Heribert Illig: Aktualitäten der Phantomzeitdebatte
C. Martin: Was las man in "karolingischen" Klosterbibliotheken?
Hans-Ulrich Niemitz: Von "Stamm" und "Eigentum" zum Feudalismus (II) -
Ergebnis eines politischen Konzeptes oder technischen Fortschritts?
Peter Winzeler: Zur Synchronisation von Palästina, Ägypten, Mesopotamien

Ausstellungen:

"Krönungen. Könige in Aachen - Geschichte und Mythos" findet vorrangig im Krönungs-
saal des Rathauses statt (Goldschmiedekunst, Handschriften, Gemälde, Grafik, Königsur-
kunden), bindet aber auch den Dom samt "Karlsthron" und Domschatzkammer ein.
"Die Künste am Hofe Karls des Großen - artes liberales et artes mechanicae". Ausstellung
der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen; Kármán-Forum, Eilf-
schornsteinstr. 15

Anreise:

Der Bahnreisende verlässt den Hauptbahnhof, geht rechts die Römerstr. entlang und
nach 300 m, am Ende dieser Straße, bereits das Hotel. Mit den Buslinien 3,4, 13,
30, 33 wäre es nur l Station, bis "Normaluhr").

Autofahrer aus Deutschland schwenken beim Aachener Kreuz nach Südwesten auf die
in Richtung Aachen Zentrum ein. Am Autobahnende (Aachen Europaplatz) biegen
nach einem Dreiviertelkreis in die Görresstr. ein. Auf ihr geradeaus weiter (nach dem
Hohenzollernplatz nun Sedanstr.). Ab dem Kreisverkehr gezählt, biegen Sie in die siebte
Querstraße, d.h. halbrechts in die Oppenhoffallee, die wiederum in die Zollernstr. mün-
An ihrem Ende liegt links das Hotel Ibis Normaluhr (auch Tiefgarage).

Elefantenreiter (s. Heft 2/2000) bahnen sich ihren direkten Weg.



Unser Kommentar

Eugen Gabowitsch

Das Institut für Xenofobieforschung kann sich erlauben, ein bißchen Xenofobie im praktischen Leben zu verbreiten. Eine Forschung darf keinesfalls rein akademisch bleiben! Empirik ist gefragt! Fremde werden eben gehasst und damit müssen sie sich bitte abfinden. Das hat nichts mit Antisemitismus oder Türkenhaß zu tun: Türken sind in unserer Szene noch nicht bekannt, und wenn ein Dr. Benni Peiser ausgeschlossen wird, dann nicht weil er ein Jude ist oder die Herren Illig und Heinsohn für Antisemiten hält, sondern weil er einfach nicht erwünscht ist. Und weil hinter den "Zeitensprüngen" kein Verein steht, sondern nur eine private Firma, kann keiner den Herren Heinsohn und Illig verbieten, die Abonnenten von "Zeitensprüngen" in Kategorien einzuteilen: diese dürfen nur lesen, jene auch noch was ganz Konformes veröffentlichen und die Auserwähltesten sogar einen Vortrag halten.

Im Satz "im letzten Oktober wurde auf unserer Paderborner Jahresversammlung" habe ich das Wort "unsere" fett gedruckt. Früher hieß es Jahrestreffen der "Zeitensprüngler" und damit waren alle Abonnenten des Bulletins gemeint. Was bedeutet das Wort heute? Welche Treuegeständnisse werden von "uns" erwartet oder verlangt? Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass ich nicht zu diesen Leuten gehöre. Auch viele andere ehemalige Autoren der "Zeitensprünge", darunter viele der brillantesten und originellsten, sind nicht mehr "unsere", also "Leute Heinsohns und Illigs". Und nicht weil sie unter Genozidforschung keine Verherrlichung von Hitler verstehen, sondern weil sie nicht arisch genug für den xenofobisierenden Bewunderer von Hitler und seinen ehemaligen Doktoranden sind. Aber... o-weh, die Tagung heißt doch auch diesmal "Zeitensprünge"-Tagung! Also, jeder darf das so, wie er will oder kann, verstehen...

Trotz aller Appelle zu Integrität und ausführlichen Betrachtungen über Ethik bleiben Heinsohn, Illig & Co auf einem Separationskurs. Jeder, der nach Aachen fährt, identifiziert sich unwillkürlich mit einer Ausgrenzung der Andersdenkenden Jeder, der in Aachen gegen Xenofobie in der chronologiekritischen Szene nicht laut protestiert, macht sich der Xenofobieförderung schuldig. Auch Genozid begann seiner Zeit so: die Ausgrenzung wurde mit Verständnis angenommen, Proteste wurden nicht gewagt, Augen und Ohren wurden verschlossen, Mittäter wurden toleriert und sogar hofiert.

Wir sollten versuchen, die Hasser nicht zu hassen. Und wir wünschen der Tagung in Aachen Erfolg, weil wir in jedem Kritiker der falschen und verkrusteten Chronologie einen natürlichen Verbündeten sehen. Wir übertragen unsere Verärgerung über die Xenofobisten nicht auf ihre Werke und Taten, die der Chronologiekritik und dem neuen Geschichtsbild dienen. Wir haben gerade einen Artikel Dr. Horst Friedrichs (noch einen Ausgestoßenen) bei uns deponiert, in dem er sehr euphorisch ein Buch von Dr. H. Illig bewertet. Wir werden während unserer Tagung am 29. Juli sehr positiv ein neues Buch des MANTIS-Verlags bewerten. Und wir bleiben bei unser alten Empfehlung, "Zeitensprünge" zu abonnieren, auch wenn die Zeitschrift in letzter Zeit viel an Glanz und Originalität verloren hat (Darüber werden wir bald einen Artikel veröffentlichen).

Wir versuchen, den Xenofobisten praktisch zu zeigen, wie man in einer Interessengemeinde ohne Hass und Ausgrenzung auskommen, ja sogar zusammenarbeiten kann. In unserem Archiv bewahren wir ALLE SCHRIFTEN DER CHRONOLOGIEKRITIKER, AUCH DER HASSER UND SEPARATISTEN, die in Internet zu finden sind. Und wir haben die beiden Hasser und Separatisten sowie alle anderen führenden Chronologiekritiker eingeladen, in unserer Zeitschrift mitzuarbeiten. Dafür wurden unsere Regel so formuliert, dass kein Heinsohn oder Illig, sogar wenn sie sich unserer Redaktion anschließen sollten, die Möglichkeit bekäme, jemandem den Weg zur Zeitschrift oder zu unseren regelmäßigen Treffen aus ideologischen oder xenofobischen Gründen zu verbauen.

Zu diesem Kommentar hat uns die folgende Lesermeinung erreicht:

Ich finde es gut, dass du die Möglichkeit zur Zusammenarbeit offenläßt, sogar dazu einlädst. Ich kann die Haltung Illigs nicht ganz verstehen, alle Kontakte abzubrechen. Da ich Illigs Sicht aber nur aus den "Zeitensprüngen" kenne, kann ich dazu wenig sagen.

Ich meine: eine weitere Atomisierung der Chronologiekritiker-Szene wird dem Projekt so sehr schaden, dass das Erreichte zunichte gemacht werden kann. Dafür ist das Projekt aber zu wichtig!

Schon vor einem Jahr wurden die Tricks von Xenofobisten entlarvt

>Illigs übliche verlogene Selbstverherrlichung hieß damals "Sperrfeuer aus Paderborn" (aus Zeitensprunge 3/99): Antworten an Prof. M. Becher (Archaologie in Deutschland), Dr. Amalie Fossel ("Damals"/Mediavistentag), Dr. Sven Schutte, Prof. W. Oberschelp und Prof. M. Borgolte

> >SEHR INTERESSANT: schrieb dazu ein Leser

> >MfG Gunter

Darauf bekam er die folgende Reaktion:

Nicht ganz so "sehr interessant" aber dafür entlarvender ist, den wehleidigen Klageergüssen Illigs über ihm angetane Kritik (sie dienen eh nur der Propaganda zur Ankurbelung seiner Buchverkaufe) jene eigenen Schwindelmethoden der "ZeitenSprünge"-EdiToren (Gunnar Heinsohn zeichnet als noch so einer) gegenüberzustellen, mit welchen sie echt substantieller & daher vernichtender Kritik auszuweichen versuchen. Ein gerade vorgefallenes Musterchen ist bezeichnend für ihre wahre Wissenschaftlichkeit: Da wird den "ZeitenSpüunge"-Abonnenten kundgetan, "dass es kein Jahrestreffen der Zeitensprünge in Paderborn geben wird". Kurz darauf laden die Editoren aber ihnen gutgesinnte Abonnenten persönlich zur Veranstaltung in Paderborn ein, wo dann ua das von Lelarge oben gerühmte Papierchen auch präsentiert wird.

Auf diese Weise wurden Kritiker wie Blöss, Gabowitsch (Fomenko-Kundiger), Topper &a vom "'Zeitenspruüge'-Jahrestreffen 1999 von Abonnenten am Freitag, 1.10.1999 in Paderborn" wirkungsvoll ausselektiert -:- eine wahrlich wissenschafswürdige Tat, über welche die insgeheim zu Propagandadiensten missbrauchten Abonnenten natürlich gar nichts zu wissen mitbekamen... Hinzu treten natürlich dieselben Praktiken der Zensur, der Diffamierung (Heribert d.Gr. stets hämische Schreibe ist beispielhaft) &cpp wie sie auch den Lehrmeinungsvertretern angelastet werden - es gilt ja ebenso wie bei den Historikern, Geschichtsklitterungen zu vertreten. & wenn schon die Lehrmeinungen an Einsichtslosigkeit ihresgleichen suchen, so ist ja etwa die "300 Phantomjahre"-Theorie noch um wenigstens eine Größenordnung dummer.

Zu dieser Theorie ein anschaulicher Kommentar von E.G.:

Für die Phantomthese von Illig habe ich folgenden Vergleich gefunden. Bei einem Patienten wurde im Bauch ein riesengroßer Tumor entdeckt, der das Leben des Erkrankten ernsthaft gefährdet. Kritisch denkende Ärzte meinen, daß jede Hilfe für den Patienten zu spät kommt. Nur wenn es gelingt, den ganzen Tumor operativ zu entfernen, wird sich der Patient vielleicht noch erholen. Das stellt aber einen sehr komplizierten und vom Patienten nicht erwünschten Eingriff dar. Und da erscheint ein allwissender Therapeut und beginnt zu behaupten, daß er den Kranken sehr einfach heilen kann. Dafür - sagt er - müssen wir aus der Mitte des Tumors genau 2,97 cm ausschneiden, dann die restlichen Teile des Tumors zusammennähen und ... alles wird wieder gesund. Nicht alle Ärzte sind mit dem Vorschlag einverstanden. Sie glauben sogar, daß der Therapeut nicht ganz klar versteht, wie sich Tumore bilden und entwickeln. Aber sie werden aus dem Operationssaal verbannt und zu den Nichtunsrigen erklärt... Ob die Geschichte ein positives Ende für den Patienten hat?