Eugen Gabowitsch
Zwei Jahre Geschichtssalon zu Karlsruhe


Für viele EFODON Mitglieder ist das heute schon ein fester Begriff: der Geschichtssalon zu Karlsruhe. Bilder aus der EFODON-Jahresversammlung 2000 an 20.07.2000 waren gleichzeitig auch die ersten Bilder aus unseren wunderschönen Räumlichkeiten, die wir bei der Studentischen Evangelischen Gemeinde in Karlsruhe mieten. Der Salon funktioniert überregional, ja sogar international.
Die Zeitschrift Synesis veröffentlichte schon mehrere Male Berichte über die Sitzungen des Geschichtssalons. Neben dem Autor dieser Zeilen gehören auch EFODON Mitglieder Volker Dübbers, Liese Knorr und Rainer Schenk zu den aktiven Teilnehmer des Salons. Insbesondere Herr Dübbers hat mit seinen zahlreichen Vorträgen und Wortmeldungen viel der Popularität des Salons beigetragen. Allen unseren Teilnehmern und Referenten gilt unser herzliche Dank für ihr Interesse für geschichtskritische Fragestellungen und Diskussionen.
Im vorliegenden Schreiben wird die Tätigkeit des Salons seit seiner Gründung im Frühjahr 1999 geschildert. Insbesondere die Sitzungen des vergangenen Jahres werden dem Leser präsentiert. Die Zukunftspläne werden erläutert.

0. Die Anfänge.

Möglichkeiten Gleichgesinnte zu treffen und mit ihnen zu diskutieren sind für die deutschen geschichtskritisch Denkenden äußerst knapp. Viermal im Jahr trifft man sich im Berliner Geschichtssalon und einmal beim Jahrestreffen der Abonnenten der Zeitschrift "Zeitensprünge". Leider sind diese Treffen nicht für jeden Interessenten offen. Zu den Jahrestreffen werden nur ausgewählte "Mitstreiter" eingeladen (viele mit EFODON verbundenen Autoren und Interessenten gehören nicht dazu). Leider hat auch im Berliner Geschichtssalon sich in letzter Zeit die Tendenz durchgesetzt, einige ehemals aktive Teilnehmer nicht mehr einzuladen, ja sogar für unerwünschte Personen zu erklären.
Übrigens wird jeder mein Versuch hinzuweisen, dass dieser Zustand keinerlei normal ist, als feindselige Handlung verstanden und als Grund für die weitere Verschärfung der Trennungspolitik betrachtet. Als wäre das Quietschen der Wagenräder an der langsamen Fortbewegung schuld, wenn das Pferd zu langsam sich bewegt.
Als ich diese unerfreuliche Tendenz in der chronologiekritischen Szene erkannte und verstand, dass man leider dagegen nichts mehr viel machen kann, versuchte ich eine zusätzliche Institution zu kreieren, die dieser Tendenz entgegenwirken könnte. So wurde die Idee eines zusätzlichen Geschichtssalons geboren. Und im Februar 1999 trafen wir uns zum ersten Salontreffen. Das war der Beginn der Geschichte des KGS = Karlsruher Geschichtssalons.

0.1. Das erste Jahre des Karlsruher Geschichtssalons

Die Idee des Geschichtssalons wurde vom zwei Veteranen unterstützt: von Christoph Marx, der die ganze geschichtskritische Bewegung in Deutschland mitbegründet hat, und Uwe Topper, der seit Jahrzehnten sich für Fragestellungen interessierte, die mit der Kathastrophentheorie verbunden sind.
Für unsere Sitzungen mietete ich einen Klassenraum in der Waldorfschule Karlsruhe. Ausschlaggebend war dabei nicht so sehr die geistige Nähe zur Lehre Rudolf Steiners und sogar nicht die früheren Kontakte mit Götheanum in der Schweiz, sondern die Tatsache, das diese Schule kaum 500 m. von unserem Haus steht. Auch die ersten Teilnehmer kamen teilweise aus dem Kreis der Eltern, die ihre Kinder in der Waldorfschule Karlsruhe haben, aber auch aus dem Stadtteil Waldstadt, wo wir wohnen und aus dem Forschungszentrum Karlsruhe, wo ich arbeite. Das hatte nichts mit geistiger Nähe mit den Nachbarn zu tun: in dieser Gegend wurden die ersten Flugblätter verteilt, ausgelegt oder ausgehängt.
Den Anfang der Tätigkeit des Karlsruher Geschichtssalons hat die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Herrn Walter Haug geprägt. Als besonders fruchtbar hat sich die Kombination der Vorträge und Diskussionen im Klassenraum mit Ausflügen zu den von der Wissenschaft nicht anerkannten steinernen Baudenkmälern im Kraichgau erwiesen. Eine der solchen Exkursionen brachte um 60 Leute zusammen.
Langsam erfuhren viele Leute aus Karlsruhe und der Umgebung vom Karlsruher Geschichtssalon und unseren Ausflügen. Aus vielen von diesen Interessenten wurden später aktive Teilnehmer der Sitzungen und neue Referenten. Im Jahr 1999 waren wir noch nicht so weit und so wurden alle Vorträge von unserem Tandem mit W. Haug übernommen.
Die inhaltlichen Themen der ersten vier Sitzungen, sowie der zahlreichen Ausflügen mit Führungen von Walter Haug zu den wie wir gemein haben megalithischen Pyramiden im Kraichgau wurden in unserem gemeinsamen Artikel [1] dokumentiert.

0.2. Beziehungen mit dem Berliner Geschichtssalon.

Bei der Gründung des Karlsruher Geschichtssalons diente uns der Berliner Geschichtssalon als Vorbild, als möglicher Integrationsmittelpunkt der ganzen chronologiekritischen Szene. Sogar die Idee des Salons zu Karlsruhe entstand nach einer Bemerkung von Prof. Hans-Ulrich Niemitz, dass er plant, noch ein Salon (diesmal in Leipzig) zu eröffnen. Eine das ganze Land umfassende chronologiekritische Bewegung mit lokalen Zentren überall in Deutschland schwebte mir vor. Und die Geschichtssalons sollten die Rolle solcher Zentren übernehmen.
Leider wurde aus dieser Vision bisher nichts. Anstelle eines Netzes der Geschichtssalons haben wir zur Zeit die gleichen zwei Salons in gegenüberliegenden ecken des Landes, die kaum noch diplomatische Beziehungen miteinander haben. Wir werden nach Berlin nicht mehr eingeladen und unsere Einladungen werden nicht einmal beantwortet. Keiner der heutigen aktiven Teilnehmer des BGS hat unsere Sitzungen besucht oder bei uns vorgetragen.
Die Geschichte diese Konfliktes ist unseren Lesern gut bekannt. Sie begann mit der 16. Sitzung des BGS und dem Ausschluß von Uwe Topper aus den reihen der Teilnehmer (s. dazu [2]). Sogar meine sehr positive Schätzung der Arbeit des Geschichtssalons im Artikel [3], in dem ich den Ausschluß von U. Topper aber mißbilligte, veranlasste unseren EFODON-Mitglied Frau Angelika Müller zu persönlichen Angriffen (s. dazu [4]) und die Leiter des BGS H.-U. Niemitz und C. Blöss (s. [5]) zu scharfer Verurteilung meiner Kritik. (s. dazu auch die Stellungnahmen von Uwe Topper und mir [6-7]).
KGS war seit Anfang seiner Tätigkeit an Zusammenarbeit mit allen deutschen Chronologiekritikern interessiert. Diese Position wurde ausdrücklich und mit vielen detaillierten Vorschlägen in [7] formuliert. Eine dort ausgesprochene Einladung an alle Geschichtskritiker, KGS zu besuchen, dort Vorträge anzumelden (bis zum Sommer sind wir ausgebucht, ab Herbst können Vorträge zusätzlicher Referenten vereinbart werden) und an unseren Tagungen sich zu beteiligen, gilt auch heute.

1. Das zweite Jahr

Die Arbeit des KGS im zweiten Jahr der Existenz wurde durch die starke Intensivierung gezeichnet. Der ursprüngliche Turnus (ein Vortrag pro Quartal) wurde durch fast monatliche Treffen ersetzt. Mehr als 20 Vorträge wurden gehalten, der Kreis der Vortragenden erweiterte sich enorm und die Tätigkeit des KGS hat sogar eine gewisse internationale Komponente erhalten.
Obwohl wir uns in der Waldorfschule bequem fühlten, haben wir versucht, noch bessere Räumlichkeiten zu finden. Und die haben wir bei der Evangelischen Studentengemeinde in der Gartenstr. 29-A. Dort haben wir einen großen Vorraum mit Kaffee-Ecke (darum treffen wir uns dort schon ab 18 Uhr, obwohl die Vorträge um 19 Uhr starten) und viel Platz, um Bücher und Zeitschriften zu verkaufen. Für unsere Vorträge benutzen wir einen geräumigen Saal, wo bis 100 Zuhörer Platz finden. Außerdem können wir mehrere kleinere Salonräume für Gruppentreffs benutzen. Wir mieten diese Räume am jeden ersten Freitag des Monats.

1.1. Ein Defilee der Vereine.

Die erste Sitzung des Jahres 2000 fand am 4. Februar statt. Sie bestand aus zwei Teilen. Im ersten Teil der Sitzung wurden die folgenden Vereine den Teilnehmern bekannt vorgestellt:
  1. EFODON und seine Tätigkeitsformen wurden von mir und Herrn V. Dübbers beschrieben. Ich betonte, dass jeder sollte die EFODON Zeitschriften und Bücher eigener örtlichen Bibliothek empfehlen. Weitere EFODON-Mitglieder nahmen an der Sitzung teil und haben sich an der Diskussion beteiligt. Es wurde die Wichtigkeit der Werbung neuer Mitglieder betont und über die mögliche Rolle des KGS im Zusammenhang mit EFODON gesprochen.
  2. Der neu gegründete Verein CELTICA e.V. wurde vom wissenschaftlichen Beirat und Initiator von CELTICA VIPS Herrn Walter Haug charakterisiert. Hauptziel – die Erforschung der Hälden im Kraichgau – war vielen Anwesenden schon aus der KGS-Tätigkeit im Jahr 1999 gut bekannt. Über die Ziele von CELTICA VIPS haben wir mit Herr W. Haug auch im Heft 5/1999 von "Synesis" erzählt (s. [8]). Fein, aber klein war der Verein zu diesem Zeitpunkt. Nach der Sitzung wurde CELTICA nicht groß, aber etwas größer: einige der Anwesenden entschieden sich für die Mitgliedschaft im neuen Verein.
  3. Arbeitsgruppe Walter Machalet, zu der auch EFODON als ein kollektiver Mitglied gehört, wurde durch den langjährigen Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Baron Freiherr von Lamezan geschichtlich und thematisch erleuchtet. Die Arbeitsgruppe hat ihr traditionelles Forschungsthema im Bereich der Megalithenforschung. In diesem Zusammenhang wurde die Entdeckung durch Uwe Topper und die Eheleute von Lamezan von einer riesigen Stufenpyramide in der Nähe von Externsteinen erwähnt. Trotzdem wurde auch die prinzipielle Bereitschaft der Arbeitgruppe betont, sich der Thematik der Chronologiekürzung und der damit verbundenen Geschichtsrevision zu öffnen.
  4. Über die Gesellschaft zur Förderung der unabhängigen Kultur in der (ehemaligen) UdSSR berichtete der seit der Gründung im Jahr 1982 als Vorstandsvorsitzende fungierende Herr Nicolaus Dragosch. Er präsentierte einen ausführlichen Bericht über die demokratischen Querdenker in der totalitären Sowjetunion.
  5. Über die Giordano-Bruno-Gesellschaft und ihre Mitteilungen berichtete der Vereinsvorsitzende und Redaktor der Mitteilungen Herr Nicolaus Benzin. Die bevorstehende Auflösung und Restrukturierung des Vereins wurde in diesem Vortrag noch nicht erwähnt. Heute existiert der Verein in damaliger Form nichts mehr und leider hört man auch nichts von den "Mitteilingen".

1.2. Katastrophen der Vergangenheit.

Im zweiten Teil der langen Sitzung referierte ich mit viel Bildmaterial zum Thema "Sintflut – ja! Aber wann? Katastrophen und Chronologie". Im Vortrag wurden einige der ungewöhnlichsten Katastrophen-Szenarios präsentiert und die Rolle des Katastrophismus für unsere geschichtlichen Vorstellungen diskutiert. Der kurvenreiche Weg vom Cuvie-Katastrophismus zur Überwindung der totalevolutionären Vorstellungen der "Steinzeit-Darvinisten" über den Neokatastrophismus von genialen Immanuel Velikovsky, Quantavolution von Alfred de Grazia, Impakt-Katastrophismus vom Nobelpreisträger Luis Alvarez und des Wiener Professors für Geologie Tollmann wurde mit zahlreichen Bildern illustriert. Inhaltlich wurde dieser Vortrag im Artikel [8] beschrieben.

2. Die ewigen "Römer"

Sitzung am 3. März wurde den "Römern" und dem, was man darunter zu verstehen hat, gewidmet. "Wer waren die Römer wirklich?" und "Die Anatomie der falschen Chronologie des sog. "Römischen Imperiums"" hießen die zwei angekündigten Vorträge.

2.1. Die wirklichen "Römer"

Im ersten Vortrag hat Frau Susanne Rueppel, eine junge Mitarbeiterin des Transuraneninstituts der EU, das Buch von Gernot L. Geise "Wer waren die Römer wirklich? Unser Geschichtsbild stimmt nicht!" referiert. Geise zweifelt bekanntlich an der Existenz des Römerreiches in der Antike und sieht in den Römern die Zöllner und die reguläre Armee der Kelten. Er vermutet, daß in der "römischen" Geschichte Elemente der wahren Geschichte des frühen Heiligen Römischen Reiches der deutschen Nation (also der Stauferperiode der europäischen Geschichte) abgebildet sind. Frau S. Rüppel hat nicht nur die wichtigsten Argumente des buchautors glänzend präsentiert, sie berichtete auch von anderen zweifelsmomenten, die sie bei ihrer lektüre der "römischen" Autoren bemerkt hat. Sie erzählte auch über ihre beobachtungen in der schweiz und in Süddeutschland, die die Überlegungen von G.L.Geise unterstützen.

2.2.Wie wurde die "römische" Chronologie ausgedacht?

Ich berichtete über die Arbeiten des russischen Gelehrten Prof. Dr. Anatolij Fomenko, die Zweifel an der wirklichen Existenz der Römer in der Antike vertiefen. Fomenko hat den Verdacht untermauert, daß die "römischen" Kaiser von den Habsburgern ‚abgeschrieben' wurden. Nicht nur die Herrschaftsdauer wurde auf die "römischen" Kaiser fast ohne Änderungen übertragen. Auch viele einzelne historische Ereignisse wurden von solchen späteren Berichten, die der Zeit der Habsburger zugeschrieben wurden, abgeguckt. Die zahlreichen im Vortrag präsentierten Diagramme, die die unmöglichen Übereinstimmungen in der Herrschaftsdauer der "römischen" Herrscher aus verschiedenen Epochen übersichtlich demonstrieren, wurden mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen und lebhaft diskutiert.

3. Indienabend im Karlsruher Geschichtssalon

Am 7. April 2000 fand ein langer Abend im KGS statt, der unter dem Motto "Indienreisende berichten & Die Misere der indischen Chronologie" angekündigt wurde. Mit den folgenden vier Vorträgen war das die intensivste aller bisherigen KGS-Sitzungen.

3.1. India obscura - Rätsel aus der Vorzeit

SYNESIS Leser kennen Thomas Ritter (Bannewitz) als einen interessanten Autor und Organisator von ungewöhnlichen Reisen. Wir erlebten Thomas Ritter an diesem Abend als einen hervorragenden Erzähler und guten Beobachter der fremden Welten. Auch wenn Herr T. Ritter nicht aus der geschichtskritischen Szene zu uns gekommen war, war sein Vortrag eine Bereicherung unserer bisheriger themen-Palette. Hier Auszüge aus der Zusammenfassung zu seinem spannenden Diavortrag:
"Vimanas - die fliegenden Maschinen des Altertums, Megalithbauten unbestimmbaren Alters, eine eiserne Säule, die nicht rostet, Texte, die angeblich vor 7000 Jahren niedergeschrieben wurden, jedoch von unserer Gegenwart handeln - dies sind nur einige Merkwürdigkeiten in einem für Europäer schon "merkwürdig" genug erscheinenden Land. Von Nord nach Süd bereiste ich den Subkontinent, suchte nach den Mosaiksteinen uralten Überlieferungen, die ein ganz anderes Bild der Vorzeit zeichnen, als die klassische Geschichtsschreibung es uns glauben machen will. Die Nachfahren von Sadhus und Maharadhjas begleiteten mich auf diesem Weg, der zu einem vollkommen neuen Verständnis der menschlichen Existenz auf diesem Planeten führt. Zeitangaben und historische Daten sind in Indien - auch und gerade in den Reiseführern - mit äußerster Vorsicht zu genießen. "Very old" kann da schon mal ein alter von 50 Jahren (oder weniger) bedeuten. Wir haben es hier mit einer Art von "Geschichtslosigkeit" zu tun, auf deren Hintergründe ich in meinem Vortrag auch eingehen werde. Sie dürfte ihre Hauptgründe in der Kolonialzeit haben. Dennoch existiert parallel dazu unter indischen Pandits, den traditionellen Schriftgelehrten - eine Tradition, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Auf diese Tradition will ich aufmerksam machen und zu ihrer Erforschung beitragen."

3.2. Millionen von Jahren versus 500 Jahre Geschichte

Über Indien zu erzählen ohne die mystischen Wurzel der indischen Weltanschauung zu erwähnen, bedeutet realitätsfremd zu bleiben. Herr Volker Dübbers (Bruchsal) ist ein Kenner der esoterischen Thematik. Das erkennt man auch aus der folgenden Zusammenfassung seines Vortrags. Und er kennt das Land aus eigener langjährigen Erfahrung:
"Indiens mystische Geschichte reicht angeblich Millionen von Jahren zurück. Erzählt wird von vier Zeitaltern, die einen Zeitraum von 4.320.000 Jahren umfassen. Diese steigen in Zyklen hinab bis in unsere Zeit, die Yuga", das dunkle Zeitalter genannt wird. Obwohl es auch außerhalb Indiens größere esoterische Strömungen gibt (z. B. Theosophen und Kosmosophen), die diese Zeitalter als real empfinden und anerkennen, widerspricht doch alle Erfahrung und Forschung einer solchen Annahme.
Der Vortragende hat schon mehrere Reisen durch Indien unternommen und studiert seit etwa 20 Jahren die weltweit zu findenden Mythen, die von absteigenden Zeitaltern und langen Zyklen berichten. Er wird versuchen zu zeigen, daß diese Zyklen von einer weltweit miteinander kommunizierenden , gebildeten Priesterschaft konstruiert wurden, um die kosmische und menschliche Schöpfungsgeschichte in erzählenden Zahlen festzuhalten. Hierbei folgen sie einem einheitlichen Prinzip, das auf chaldäisch-babylonischen Tontafeln ebenso zu finden ist, wie in der Bibel, der Edda oder auf astronomischen Stelen mesoamerikanischer Völker."

3.3. Indien-Pakistan-Nepal: Epochenänderung nach 20-30 Jahren

Bernd Zilly (Pfinztal) kennt Indien und Pakistan aus eigener Erfahrung. Als junger Mensch verbrachte er in den 70gern mehrere Monate auf dem Indischen Subkontinent. Nun kehrte er als erfahrener Mensch zu seinen Jugendträumen und erlebte fast einen Kulturschock. Hier eine Passage aus seiner Vortragsankündigung:
"Reist man zum ersten Mal in ein fremdes Land, hat man von verschiedenen Quellen genährte Erwartungen. Bei nächsten Mal ist das Land nicht mehr ganz so fremd, und die Erwartungen könnten präziser sein. 25 Jahre war ich nicht mehr in Zentralasien, um nun im Jahr 2000 festzustellen -- die in den Siebziger Jahren in vielen Monaten gewonnenen Erfahrungen gelten in vielerlei Hinsicht nicht mehr- das Erscheinungsbild der Städte, selbst das Wesen der Menschen scheint sich in unerwarteter Weise verändert zu haben."
Wenn man schon in wenigen Jahrzehnten solche Änderungen feststellen kann, wie falsch liegen dann die Geschichtler, die ihre Beobachtungen der Zeitgenossen in die tiefe Vergangenheit projizieren!

3.4. Die Misere der indischen Chronologie

Das Thema interessiert mich seit Jahren. Schon bei A.Fomenko habe ich eine vernichtende Kritik der heutigen Beschreibung der indischen Geschichte gelesen. Die ganze indische Chronologie beruht auf Vergleichen mit den "römischen", "antiken" griechischen und "alt"-ägyptischen Chronologien. Eigene direkt datierte Denkmäler (historische quellen) fehlen. Indien hat eine zauberhafte Literatur (vermutlich erst im Mittelalter: sie wird traditionell falsch datiert), die demonstriert, dass Indien überhaupt kein geschichtliches Denken im europäischen sinne entwickelte. Ganz ernsthafte Wissenschaftler sind gezwungen zu behaupten, daß Indien keine eigene Geschichte besitzt. Sie kennt nicht einmal die eigene Eroberung durch Alexander d. Gr.
Beginnt die indische Geschichte erst mit der moslemisch-mongolischen Eroberung und der Kolonisierung? Sind die indischen Arier in Wirklichkeit die Nachfolger der Arianer (also, keine Rasse, sondern eine religiöse Bewegung)? Ist Krischna gleich Christus? Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich von der Ähnlichkeit des Gottesdienstes in den hinduistischen Tempeln mit dem Ritual in einer orthodoxen Kirche berichten. Über all das wollte ich in meinem Vortrag erzählen.
Weil aber zu der sehr späten Stunde des Indienabends nur eine Kurzvariante des Vortrags vorgelesen werden konnte, habe ich die meisten offenen Fragen nur formuliert und versprochen, irgendwann später darüber ausführlicher zu berichten. Das beabsichtige ich bald auch schriftlich zu tun.

4. Megalithische Pyramiden und weitere Steinbauten


Auch 2000 organisierten wir im GSK mehrere Besichtigung der prähistorischen Stätten (Hälden) bei Bretten und Maulbronn (über dieälden s. [9-10]). Am Samstag, den 1. April und am Sonntag, den 1. Mai 2000, wurden zwei große Führungen durchgeführt (s. [11], wo die erste der führungen dokumentirt wurde), die kleineren fanden fast das ganze Jahr statt. Als Führer fungierten neben dem Entdecker der Kraichgau-Hälden und Initiator deren Erforschung Herrn W. Haug auch Herren V. Dübbers, B. Zilly und weitere Teilnehmer des KGS.
Den zwei großen Ausflügen folgte die KGS-Sitzung am 5. Mai 2000, die wir als Megalithikum-Abend bezeichneten. Unter dem Motto "Megalithische Kulturen im Kraichgau und in der Welt" wurden vier Vorträge den Teilnehmern angeboten:
Die thematik der megalithischen bauten in Deutschland wurde auch in den späteren KGS-Sitzungen mehrere Male betrachtet.

5. Die Große Chinesische Mauer: Mythos und Wirklichkeit

Zwischen einem Artikel und einem Vortrag ist ein prinzipieller Unterschied. Für einen Artikel spielt der Text die wichtigste Rolle: es muss präzise formuliert und durchdacht sein. Wenn man daei auch noch zitieren will, dann erschwert sich die Arbeit zusätzlich in diesem Zusammenhang: die Quellen müssen sorgfältig gelesen werden und die Zitate muss man sorgfältig überprüfen. Die Abbildungen spielen in einem Artikel illustrative, also zusätzliche, nicht die zentrale Rolle (es gibt, selbstverständlich auch Ausnahmen aus dieser allgemeinen Regel).
In einem Vortrag bilden die Bildfolien den Kern des Geschehens (auch hier sind Ausnahmen möglich: Vorträge ohne Bildmaterial sind sogar nicht immer langweilig, aber ich bevorzuge Vorträge mit Folien). Und oft ist das Schwierigste die passenden Bilder auszuwählen. Was man dazu zu erzählen hat, kennt ein gut informierter Vortragender meistens auch ohne zu langer Vorbereitung.

5. 1. Die Chinesische Mauer: Mythos und Realität. Existierte sie wirklich vor der Mao-Zeit? Paradoxales aus mehreren Jahrhunderten.

In diesem Zustand befand ich mich vor dieser neunter Sitzung des KGS: mein Artikel [12] zu diesem Thema war schon einigen Teilnehmern des KGS bekannt und ich quälte mich mit der Auswahl der Bilder, die ich zeigen sollte. Ganz ohne Wiederholung (im Vergleich zu [12]) ginge es nicht, aber ich wählte überwiegend die Bilder für meine Folien, die ich in einem späteren schon längst geplanten Artikel zum gleichen Thema (Mit einem technologischen und bautechnischen Schwerpunkt) veröffentlichen möchte. Inhaltlich bleibt der erwähnte Artikel immer noch zu einem guten Einstieg in die Thematik.
Also erzählte ich am 7. Juli 2000 über die Große Chinesische Mauer unter dem Motto: "Mythos und Wirklichkeit". Dabei ginge ich über die Grenzen des Artikels [12] hinaus und referierte auch über die Techniken, die bei der Errichtung von Erdwällen und deren Ummauern mit Steinen in China in verschiedenen Zeitepochen verwendet wurden.
Der zweite Teil "Neuste Megalithikum-Entdeckungen" der Sitzung stand unter dem geistigen Einfluss des Megalithikumabends. Die Vortragenden waren Herren Helmut Ruf und Volker Dübbers. Sie berichteten über die neuesten Entdeckungen der deutschen Megalithikum-Forscher, die mit unserem Geschichtssalon verbunden sind.

5.2. Eine vergessene megalithische Kultur?

Bauwerke noch nicht genau identifizierter Vorfahren scheinen nicht nur in Kraichau zu existieren. Im Sommer 1999 fand Uwe Topper in der Nähe der Externsteine ein prähistorisches Bauwerk, das inzwischen schon etwas näher erforscht wurde. Während der Horner Tagung im Sommer 2000 besuchten Herren U. Topper, V. Dübbers, W. Haug und weitere Interessenten das Bauwerk. Was sie dabei entdeckt haben, erlaubt uns heute zu behaupten: "Es existiert keine Zweifel mehr: das Bauwerk gehört bestimmt zu der gleichen Gattung der Bauten, wie die Stufenpyramiden bei Bretten und Maulbronn. Auch ein Eingang in das Innere des Bauwerks wurde entdeckt."
Herr V. Dübbers erzählte in seinem Vortrag von diesen neuen Entdeckungen, sowie von einer kleinen Expedition, die er mit mehreren weiteren Interessenten nach Heidelberg unternahm, um
das Heidenknörzel bei Heidelberg, am Nordufer des Neckar gegenüber der Stadt und östlich des Heiligenberg-Oppidums aus der neuen Sicht der Existenz der prähistorischen Bauwerke (Hälden) zu erforschen. Es wurde eine Anzahl megalithischer Bauten entdeckt, die stufenweise ansteigend sich in einem felsigen Landschaft befinden. Diese Bauwerke liegen ziemlich hoch auf einem steilen Berghang. Die Lage ist für eine vermutete Nekropole sehr charakteristisch: ein herrlicher Blick über den Neckar und weiter auf das Rheintal. Herr Volker Dübbers entdeckt eine zerstörte Dolmenkammer.

5.3. Prähistorisches Bauwerk im Schwarzwald.


Grund Herrn Helmuth Ruf, der schon früher mal aus Offenburg zu unseren Sitzungen kam, als Referenten einzuladen und zu bitten, einen Vortrag zu halten, war der folgende sein Brief vom 20.06.00:
Lieber Herr Dr. Gabowitsch,
nachdem mich unser gemeinsamer Freund Uwe Topper am Wochenende besucht hat, und sich Zeit genommen hat, meine mutmaßliche Entdeckung anzusehen, kann ich Ihnen bestätigen, ein vorgeschichtliches Bauwerk gefunden zu haben. Es liegt auf dem Gebiet der "alten Heidburg" im Bereich der Gemeinde Hofstetten im Kinzigtal.
Die sogenannte Heidburg ist ein uraltes, mit Steinen geschichtetes Bauwerk, das den Gebilden im Kraichgau von Walter Haug verwandt ist. Ebenfalls befinden sich ähnliche glatte Sandsteinmauern mit Meißelspuren dabei.
Herrn Haug habe ich gestern abend ebenfalls angerufen und ihm die Entdeckung mitgeteilt.
Uwe hat mir geraten, die Sache gleich bei der Behörde zu melden, damit das Bauwerk vor eventuellen Plünderungen geschützt wird. Dies habe ich getan und einen Brief ans Landesdenkmalsamt in Stuttgart geschickt.
Wenn Sie einmal Interesse haben, eventuell zusammen mit Herrn Haug, das Bauwerk anzusehen, so lassen Sie es mich wissen. Ich werde gerne wieder dorthin mitgehen.
Ansonsten werde ich Sie über alle wichtigen neuen Nachrichten zu dieser Sache informieren.
Ihr
Helmut (Ruf)

Zwei Tage später schickte er mir die folgende Beschreibung, die er dan in seinem Vortrag mit weiteren derails präsentierte:
Die "Heidburg" liegt in der Gemarkung der Gemeinde Hofstetten/Kinzigtal an dem Höhenweg Lahr-Rottweil, sowie der Wasserscheide Elztal-Kinzigtal. Vermutlich führte eine uralte Straße aus der Römerzeit oder älter am Gasthaus Biereck durch, das etwa 1 Km entfernt liegt. Diese Straße ist der kürzeste Weg von Freiburg ins Kinzigtal und somit weiter nach Freudenstadt und zur schwäbischen Alb.
Das Kinzigtal ist ebenfalls als eine alte Römerstraße bekannt gewesen. In den letzten Jahrzehnten wurden am Eingang bei Zunsweier Überreste der Kaserne gefunden, in der ein Bastion der Römer stationiert war.
Doch das hält uns natürlich nicht davon ab, zu denken, daß es schon einen alten Verbindungsweg vor der Besetzung durch das Imperium Romanum gab. Und die Erbauer müssen Kelten gewesen sein.
Zur Heidburg:
Man kommt von einer großen ebenen Wiese in einen steilen Hohlweg der immer höher und tiefer wird. Dieser Weg war wohl der Hauptzugang denn er besitzt als einziger Zugang Wagenbreite. Es ist natürlich anzunehmen, daß er früher gepflastert und befestigt war. Doch die Befestigungen sind von Steinräubern geplündert worden.
Rechts des Hohlwegs befindet sich eine künstliche Schanze, wohl ein Cern, das etwa 7-8 m hoch ist und links davon eine noch größerer stattlicher Cern (eine Stufenpyramide) so ca 15 m hoch. Diese beiden Bauwerke sind eindeutig künstlich angelegt und der Steigungswinkel von bis zu ca 70° beweist ein geplantes Bauwerk und nicht etwa eine zufällig hingeworfene Abraumhalde.
a) Nachdem man den Hohlweg heraufgegangen ist, befindet man sich auf der ersten Ebene, der Höhe des rechten Cerns, der hier eben ist, in einem kleinen, morastigen Tal, so 10 m lang und gebogen. Das Vorhandensein von Wasser hier oben lässt auf eine kleine Quelle schließen. Und eine Quelle auf einem Berg war für die alten Völker immer ein heiliger Ort.
Rechts des Morastes sind noch Teile einer äußerst glatt gemeißelten Wand zu sehen. Diese Glattheit und Sorgfalt findet man auch im hinteren Bereich an zwei Stellen wieder. Doch die andern Stellen der Wand sind zerstört und die Steine wurden abgebaut. Die Stelle hat also leider auch als Steinbruch gedient. Hier wurden glatte Steine als günstiges Baumaterial abgebaut.
Das Tal hier ist etwa 4 m tief, also rechts die alte glatte Sandsteinwand und links die künstlich aufgeschüttete Stufenpyramide. Hier war wohl die Nekropole (Totenstadt) der Schöpfer. Auf der Stufenpyramide beginnt jetzt auch ein Wall, der rund um die ganze Bergkuppe führen wird. Er ist so 3-5m hoch und durchgehend. Volker
(Dübbers – E.G.) vermutet daß am Ende des Tales eine Stein- oder Holztreppe weiter noch oben führte.
Also man beachte: Keine Mauer sondern ein Wall führt um die angebliche "Burg". Überhaupt findet man nirgends klassische Mauern, wie in mittelalterlichen Burgen, oder gar einen Turm, einen Burggraben - es ist nichts davon zu sehen, weshalb ich den Eindruck habe, daß das Wort "Burg" hier irreführend ist und besser durch das Wort "Erdwerk" ersetzt werden sollte.
Die Anlage ist wohl in späterer Zeit als Zufluchtsort genutzt worden und auch besiedelt gewesen. Doch der ursprüngliche Zweck war wohl kein kriegerischer.
b) Man geht auf einem schmalen Wall vom Tal aus zur nächsten Ebene. Dort ist wieder ein Vorhof vorhanden. Auch dieser wurde noch teilweise als Steinbruch genutzt. Man sieht auch noch alte Bohrungen, die wohl dazu dienten, Steine herauszubrechen. Dieser Vorhof, 10 x 15 m gibt weitere Rätsel auf. Wieso wurde er nicht in den inneren Bereich mit aufgenommen. Wieso hat man sich die Mühe gemacht, innerhalb der Anlage nochmals einen Zwischenwall zu errichten, mit einem Zangentor, durch das man erst ins Innere komme?
Rechts vor dem Zangentor ist der Wall durchbrochen worden, wohl auch um hier Steine weg zu transportieren. Vielleicht war an der Stelle auch schon ein Steintor, so daß man hier besonders leicht durchbrechen konnte. Rechts davon findet man 3 halbrunde Bohrlöcher in der Wand, die wohl von Steinbruchtätigkeiten zeugen. Auch führt hier ein kleiner Fußweg zum nächsten Hof hinab.
c) Gleich nach dem Zangentor ist eine Zisterne. Sie ist etwa 3 m im Durchmesser und momentan 1/2m tief. Links und rechts ist die Anlage eben von einem Wall gesäumt, der an manchen Stellen bis zu 8 m hoch ist. Hier drinnen fühlt man sich wohl, die Geräusche der Welt dringen nur äußerst gedämpft bis gar nicht herein. Hier war wohl die "Akropolis" die Königsstadt, der Kultort. Dieser Bereich ist ca 30 m lang und 15 m breit.
Volker bemerkte die entfernte Verwandtschaft der Architektur mit einem Vulkankrater. Im linken Bereich sind noch sehr schön erhaltene gebogene Wände zu sehen, die bis ca 15 m lang sind und 2 m hoch. Auf dem Boden sind ebenfalls Ansätze von sältiger Bearbeitung zu erkennen. Rechts befindet sich noch ein kleiner Tresor, ½ m hoch, eingemeißelt in der Wand, der mal mit einer Platte im Innern geteilt war. An dieser Stelle ist der Wall am Höchsten
d) Der hinterste Bereich ist wieder mit einem kleinen Zwischenwall getrennt. Man sieht auf der rechten Steite wieder sorgfältig glatt behauene Wände, mit Sitzen. Hier muß das Allerheiligste gewesen sein. Man kann es sich allerdings heute schlecht vorstellen., weil auch hier bestimmt spätere Bewohner Veränderungen vorgenommen haben. Der Bereich ist 10m breit und 5 m lang.
e)Geht man über den äußeren Wall und schau den Berg hinunter, dann bemerkt man, daß er rundum sehr steil ist und nur mühsam außerhalb der Wege zu erklettern. Auf der rechten Seite führt vor dem Wall ein Weg in Wagenbreite entlang, der bis ans Ende des Bauwerks geht und dann schmäler wird und nach unten führt. Beim Hinabgehen fand der Volker unten noch einen alten kleinen Eingang mit einem verrosteten Eisen mit Scharnier davor. Also führte hier wohl mal ein Gang ins Innere des Bauwerks der auch mal untersucht worden ist. Daher ist zu vermuten, daß es Hohlräume gibt.
Ebenso fanden wir seltsame kleinere Hügel im unteren Bereich des Erdwerks, die wohl auf spätere, einfachere Gräber schließen lassen. Das war das Erdwerk im Großen und Ganzen beschrieben. Viel mehr und genauer kann man alles erfahren, wenn man es sich mal vor Ort auschaut und auf sich wirken lässt. Man kommt nicht umhin zu denken, daß man mit diesem Erdwerk einen alten geheimnisvollen keltischen Kultort vor sich hat.

6. Unsere erste Tagung

Am Samstag, den 29.07.2000, wurde im KGS eine Ganztagstagung zum Thema
"Alternative Geschichte und Chronologiekritik"
durchgeführt. Die Tagung wurde mit der EFODON-Jahresversammlung gekoppelt und in SYNESIS angekündigt. Auch mein ausführlicher Bericht über die Tagung finden die EFODON-Mitglieder in [13]. An dieser Stelle bringe ich nur die Liste der präsentierten Vorträge. Weil einige von diesen Vorträgen in einer oder anderen Form schon in SYNESIS veröffentlicht wurden, dann gebe ich die entsprechenden Literaturhinweise nach jedem Titel:
Sollte ein SYNESIS-Leser, der kein EFODON-Mitglied ist, Interesse haben, eine Kopie des Berichts zu erhalten, sollte er mir schreiben.

7. Erforschung der Felsenmalerei

Die zu Veteranen der frühgeschichtlichen Forschung zählenden Eheleute von Lamezan sind aktive Teilnehmer des KGS. Weil die alternative Geschichtsschreibung nicht nur die Korrektur der verfälschten Chronologie bedeutet, haben wir Frau Renate von Lamezan gebeten, über ihre zahlreichen Forschungsexpeditionen und originelle Kopierungsmethoden bei Erforschung von Felsbildern uns zu erzählen.
Ihr Vortrag am 1. September wurde zu einem außerordentlichem Ereignis. Schon Stunden vom Beginn des eigentlichen Vortrags waren die Eheleute von Lamezan und einige freiwillige Helfer dabei, die zahlreichen Rollen mit Abreibungen von Felsbildern aus Skandinavien, Kanada und anderen Teilen der Welt auf den Wänden des Vortragssaals zu befestigen. So wurde der Vortrag zu gleichzeitig zu einer persönlichen Kunstausstellung von Frau von Lamezan.
Die Faszination der frühgeschichtlichen Bilder wurde nur von der Begeisterung übertroffen, mit der die Vortragende lebendig und humorvoll von ihrer Recherche, ihrer Arbeit und sie begleitenden natürlichen und vom modernen Menschen kreierten Schwierigkeiten erzählte. Der hohe künstlerischer Wert der in schwierigen Bedingungen produzierten und nur selten der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Bilderrollen (einige waren bis zu 5 m. lang!) lies uns fast vergessen, dass die heutige vorgeschichtliche Forschung, einen Anschluß an welche auch Frau von Lamezan hat bisher versucht zu finden, mit völlig unrealistischen in die Länge gezogenen Zeiträumen operiert. Wir haben uns während des Vortrags geeinigt, diese Komponente der Forschung zuerst auszuklammern.
Der Vortrag von Frau von Lamezan wurde für ca. eine Stunde geplant. Nach ca. 1,5 Stunden wurde uns allen klar, dass nach der Kaffeepause Frau von Lamezan noch viel interessantes zu erzählen hat und es zu schade wäre die Gelegenheit fallen zu lassen, noch mehr über die Felsbilder zu erfahren. So wurde mein für 21 Uhr geplanter Vortrag "Der russische Chronologiekritiker Nikolaus Morosov und die Naturkatastrophen" operativ abgesagt und in der Kaffeepause neue Bilderrollen auf die Wände gebracht. Der Vortrag dauerte noch eine zusätzliche Stunde.

8. Zwischen Lissabon und Berlin liegt KSZ

Nächster Geschichtssalon zu Karlsruhe, nämlich am 06. Oktober 2000, wurde folgendermaßen angekündigt:
19:00 Bekannter Schriftsteller Uwe Topper (Lissabon, Berlin)
"Gleisestraßen Europas aus katastrophischer Sicht"
21:00 Uwe Topper beantwortet Ihre Fragen, Diskussion
Uwe Topper hat seit fast 30 Jahren die Gleise und die dazugehörigen Bauten erforscht und gab in seinem Vortrag einen Einblick in die vorgeschichtliche europäische Hochkultur und die Gründe ihres Untergangs.
Uwe Topper, geboren 1940 in Breslau, studierte Kunst und Islam, lebte als freier Künstler und Schriftsteller in Südasien, Nordafrika und in den letzten Jahren in Westeuropa mit Wohnsitz in Berlin. Seine Spezialisierung auf völkerkundliche Themen und Felsbilderforschung führte ihn auf zahlreiche Reisen, deren Ergebnisse in Vorträgen, Artikeln und Büchern ihren Niederschlag fanden.
In den 60er Jahren beschäftigte sich Uwe Topper sehr eingehend mit den Ereignissen der Geologie und Menschheitsgeschichte, die auf Katastrophen hinweisen. Schon im Elternhaus war er mit den Ideen von Hanns Hörbiger bekanntgemacht worden und vertiefte diese durch naturwissenschaftliche Beobachtungen.
Aus den Ergebnissen seiner Feldforschung in Westeuropa und Nordafrika gewann Topper die Überzeugung, dass sich die Katastrophen der Menschheitsgeschichte an vielen Zeugnissen nachweisen lassen, sowohl in der Landschaft als auch bei Ausgrabungen und in älteren Texten. Uwe Topper ist der Ansicht, dass Katastrophen nicht nur vergangene Ereignisse sind, sondern auch in Zukunft geschehen könnten. Topper glaubt sogar, dass der Sinn der Überlieferungen solcher Katastrophen nur darin liegt, zukünftige Generationen zu warnen.
Topper glaubt, dass die Menschheit mehrere Katastrophen durchgemacht hat - vermutlich vier große Einschnitte - und dadurch jedes Mal das Wissen und die technischen Kenntnisse verlor.
Er folgt in diesem Sinne Platon und hat auf der Iberischen Halbinsel die drei Stufen der Zerstörung deutlich erkannt und in seinem Buch "Das Erbe der Giganten" (Olten 1977) veröffentlicht. In einer traditionellen Deutung der "Offenbarung des Johannes" (1978-1981 geschrieben, 1993 in München gedruckt) bringt Topper klare Hinweise auf die vier Katastrophen..
Seine neusten Forschungsergebnisse zu den Felsengleisen sind inzwischen auch in SYNESIS zu lesen (s. [18]). Uns hat er für die Vortragsankündigung und Einladung die folgende Beschreibung der Felsengleise aus Portugal geschickt:
Felsengleise: das sind zwei Rillen in gleichbleibender Breite in Felsen hineingehauen zum benützen für Karren oder Schlitten. Manche Gleise haben Gabelungen, andere sogar Kreuzungen; einige führen steile Abhänge hinauf, andere in scharfen Kurven durch hohes Felsgestein, mehrere Meter tief hineingetrieben. Die Rillen sind überall praktisch gleich breit, weisen ein sauber gearbeitetes Profil auf und haben oft eine Führungskante, die von häufiger Benützung glattgerieben ist. Manche Gleise führen kilometerweit über Land, verschwinden unter Äckern und tauchen am nächsten Felsbuckel wieder auf, überspringen sogar breite Spalten und (auf Malta) auch mal eine ganze Meeresbucht. Sie überqueren hohe Gebirge wie die Alpen oder führen zu uralten Städten mit Metallverarbeitung.
Die Gleise wurden sorgfältig geplant und von geschickten Steinmetzen angelegt. Und stets sind sie älter als alle geschichtlichen Zeugnisse vor Ort, also älter als römische, iberische oder phönizische Bauten an diesen Stellen. Sie stammen aus einer unbekannten europäischen Hochkultur, die sehr weite Handelsverbindungen unterhielt und äußerst friedlich gewesen sein muß. Wir würden alle gern mehr darüber erfahren, aber die akademischen Archäologen sträuben sich gegen die Erforschung dieser Zeugnisse einer hochtechnischen Zivilisation.
Als Mitbegründer des Berliner Geschichtssalons beschäftigt sich Topper seit 1993 mit Problemen der Datierung und Chronologie. Seine Vorträge und Veröffentlichungen ab 1994 in "VFG", später "Zeitensprünge" (Gräfelfing) sowie in Efodon-Synesis (Hohenpeißenberg) u.a. haben ihm eine beachtete Diskussionsbasis gegeben. Seine beiden neuen Bücher fassen diese Themen zusammen:
Das zweite Buch wurde vor kurzem in Sofia in bulgarischer Sprache veröffentlicht. Eine russische Version seiner ersten Buchs wurde von einem Verlag in Moskau bestellt. Zahlreiche Artikel von Uwe Topper findet man in der online-Zeitschrift "Geschichte & Chronologie. Kritik, Kürzungen, Rekonstruktion" unter der Internetadresse
http://geschichte.eu.cx

9. Geschichte beginnt heute.

Russisch ist heute die Sprache der Chronologiekritik und der Geschichtsrekonstruktion: in Russisch und leider zum größten Teil nur in Russisch sind die meisten Werke von N. Morozov, M. Postnikiv, A. Fomenko und G. Nossovski veröffentlicht worden. Diese Werke sind kaum in Deutschland bekannt, was zu Fehlurteilen und wildesten Spekulationen führt und denjenigen, die in Fomenko u.a. eigene Konkurrenz sehen, erlaubt, die Forschung dieser Autoren in den Schmutz zu ziehen.
Ich habe praktisch alle diese russischen Bücher gelesen und versuche, über sie auch mal zu erzählen. Aber das ist eine so riesige Aufgabe, die man keinesfalls alleine bewältigen kann. Und so habe ich schon vor Jahren angefangen die frischen Aussiedler aus dem postsowjetischen Raum zu suchen, die mir dabei behilflich sein könnten (bisher leider ohne bemerkenswerter Erfolge). Trotzdem habe ich Ende 1999 im russischen Klub zu Karlsruhe einen Vortrag über die Chronologiekritik gehalten und dank der Tatsache, dass mein Vortrag zwischen zwei Konzerten platziert wurde, mehr als 70 Leute mit meiner Erzählung erreicht.
Im November blieb unser gemieteter Raum in der Gartenstraße am 3.11. unbenutzt, weil wir den nächsten Vortrag ausnahmsweise zusammen mit Sängerschaft Markomannen – eine in Karlsruhe gut bekannte Adresse, hauptsächlich für gute Musik und Gesang – in deren Villa geplant haben. Und so entschied ich probeweise einen Geschichtsaben für Spätaussiedler zu organisieren und einen Vortrag in Russisch zu halten. Zum Thema wurde die Überschrift 9 gewählt.
Der russische Geschichtsabend war ein Erfolg: es kamen mehr als 45 Leute, meistens solche, die sich sonst im KGS nicht blicken lassen, darunter auch viele Gastwissenschaftler aus dem russischen Sprachraum, die schon von der Materie einiges wussten oder die schon Argumente gegen eine drastische Chronologiekritik für sich erarbeitet haben.. Das führte zu einer so lebendiger und energischen Diskussion, dass ich schon mal angefangen habe zu zweifeln, ob meine Anwesenheit im Vortragssaal überhaupt noch benötigt wird.
Obwohl ich in diesem fast drei Stunden dauerndem Vortrag im Großen und Ganzen einen Überblick über verschiedenen Themenbereiche der chronologiekritischen Forschung präsentierte, versuchte ich das unter dem Motto "Geschichte beginnt heute" zu machen. Dieses Motto bedeutet eine Philosophie, die der Geschichtsphilosophie der Geschichtler widerspricht. Es gibt nur einen Maß in der Chronologie: vor wie vielen Jahren? Nur das zählt, wie weit ein Zeitpunkt in der Vergangenheit vom heutigen Tag entfernt ist. Also. Läuft die Zeitache der Geschichte in die entgegengesetzte Richtung, wie unsere Lebenszeit.
Das hat, selbstverständlich, auch Nachteile: praktisch täglich müssen wir die Achse der historischen Zeit erneuern, wenn wir kleinlich genau die Sache betrachten wollen. In Wirklichkeit ist das selbstverständlich nicht so schlimm und wir nnen – bei unserer Betrachtung des Mittelalters und der früheren Epochen, falls diese je existiert haben - HEUTE als ein Jahr oder Jahrzehnt verstehen, ja sogar als die Zeitspanne unseren bewußten Lebens.
Wichtig ist zu begreifen, dass Geschichte täglich neu konstruiert wird. Sogar wenn wir die Versuche vergessen, die Geschichte für politische, ethnische und weitere egoistische Zwecke zu instrumentalisieren, wird das nicht an der Tatsache ändern, dass wir heute die Geschichte anders sehen, als noch gestern und gestern war das nicht die gleiche Geschichte wie vorgestern.

10. War Jesus Cäsar?

Am Donnerstag, den 9. November 2000, trafen wir uns also in der Sängerschaft Markomannen, Beiertheimer Allee 70, um den Vortrag vom Linguisten, Theologen und Buchautor Francesco Carotta (Mailand, Freiburg) zum genannten Thema zu hören. Ausnahmsweise verlangten wir diesmal Eintrittsgeld. Trotzdem wurde die veranstaltung gut besucht.
Inzwischen ist das Buch "War Jesus Cäsar?" von Francesco Carotta unseren Lesern aus der Rezension von Gernot L. Geise [18] und Uwe Topper [19] sogar aus zwei unterschiedlichen Perspektiven bekannt (weil das Buch nur DM 20 kostet, empfehle ich jedem es zu kaufen, solange das noch möglich ist). Ich will darum hier keinesfalls die inhaltlichen Thesen von F. Carotta wiederholen, sondern in erster Linie seine außergewöhnliche Gabe betonen, Auditorium an sich zu binden.
Wie es bei uns im KGS üblich, machten wir auch diesmal nach 1,5 Stunden eine halbstündige Kaffeepause. Und obwohl es bekannt war, dass nach der Pause Herr Carotta seine Erzählung fortsetzen wird, bildete in der Pause um ihm ein dichter Kreis der begeisterten Zuhörer, die ihm Fragen stellten und seine Antworten aufmerksam verfolgten. Nach eine halben Stunde habe ich versucht, die Veranstaltung in die gewöhnten Ufer zurückfließen zu lassen, aber keiner wollte Platz nehmen. Nach einer weiteren halben Stunde dieses lebendigen Kontakt mit dem Buchautor konnte ich nur mühsam die Ordnung im Sall wiederherstellen. Auch schon am ganz späten Abend, alsa alles schon vorbei war, standen wieder einzelne Interessenten um herrn carotta und befragten ihn.
Inhaltlich möchte ich nur folgendes bemerken. Obwohl die Recherche von Herrn Carotta keine oder fast keine chronologische Komponente beinhaltet (er fühlt sich im rahmen er schuhlwissenschaftlichen Chronologie ganz wohl und ungestört), stellt sein Buch einen wunderschönen Beispiel darüber dar, wie viel kann man noch heute unorthodoxes zur Geschichtsschreibung sagen. Mental fühlt sich Herr Carotta bei den Chronologiekritikern nicht ganz bequem, inhaltlich passt er hervorragend in unsere Forschung.

11. Vorgeschichte, Sprachen und Megalithen Osteuropas

Die frühgeschichtliche Gesellschaft Ur-Europa ist kein ungeschriebenes Blatt für Synesis-Leser. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht SYNESIS Berichte über die Ur-Europa Tagungen. Bis vor kurzem wurden diese Tagungen für einen Chronologiekritiker wenig interessant: dort, wie auch überall in der frühgeschichtlichen Forschung, herrscht der Drang zu immer längeren und längeren Zeitabständen.
Die Situation hat sich geändert seit Herbst 1999, als Uwe Topper den Ur-Europäern einen Vortrag über die Kürzung der Chronologie hielt. Danach wurde auch ich eingeladen, zu Ur-Europa in Waren im Oktober 2000 zu sprechen. Auch ich wollte dort die Thematik der in sich zusammenschrumpfenden Chronologie ansprechen. Aber die Veranstalter hatten für mich ein ganz bestimmtes Thema ausgewählt: die Vorgeschichte Osteuropas und wollten unbedingt einen Vortrag zu diesem Thema.
Also wagte ich eine Mischung aus solchen Informationen über die Vorgeschichte Europas, die im Westen wenig bekannt sind, wie z. B. die Megalithen im Norden vom Kaukasus (s. [21]), und theoretischen Folgen für die vorgeschichtliche Forschung, die aus der Tatsache folgen, dass die Geschichte – in diesem Fall Osteuropas – durch neuste Entdeckungen drastisch gekürzt werden muss (s. [22]). Der Vortrag in Waren dauerte ca. 1,5 stunden und es zeigte sich, dass nur ein kleiner teil des angesammelten Bildmaterials in dieser Zeitspanne zu präsentieren ist.
Darum war es eben ganz natürlich für mich, den Vortrag im KGS zu wiederholen. Er fand am 1. Dezember 200 statt. Hier einige Zeilen aus der Vortragsankündigung:
Nicht unbedingt viel weniger erforscht, dafür aber bestimmt viel weniger bekannt als Vorgeschichte Westeuropas, wartet die osteuropäische Vorgeschichte mehr auf ihre Popularisatoren und Theoretiker, als auf die weiteren Myriaden von Archäologen, obwohl auch diese werden im größten Drittel Europas noch lange viel zu tun haben.
Neue geschichtliche Vorstellungen (wie die über einen späteren Anfang der Geschichte, als bisher angenommen wurde), neue naturwissenschaftlichen Gesichtspunkte (zahlreiche Kataklysmen und als Folge überregionalen und globalen Katastrophen in vorgeschichtlicher Vergangenheit), neue chronologische Leitlinien (kürzere geschichtliche und vorgeschichtliche Chronologie, Befreiung von Zwangsneurose der unbedingten totaler Datierbarkeit), Benutzung von Computern, Datenbanken, Mustererkennung, Statistik und anderen modernen Forschungsmethoden werden den Vorgeschichtlern helfen – und das nicht nur im Falle der Osteuropa – aus der überwiegend Fakten sammelnden Vorgeschichte eine moderne Wissenschaft zu entwickeln.
Die Vorarbeit der russischen Geschichtskritiker, die die Grenze zwischen der Vorgeschichte und Geschichte für Osteuropa in die Nähe des Jahres 1600 gerückt haben, bildet eine solide Grundlage für diese Modernisierung der Vorgeschichte gerade für den osteuropäischen Raum.

12. Junge alte chinesische Geschichte.

Die alte chinesische Kultur fasziniert jeden, der mit ihr in Berührung kommt. Auch ich verneige mich von ihrer Originalität und dem Reichtum an den von ihr entwickelten Formen, auch ich geh_ zu den echten Verehrern der chinesischen Zivilisation, der chinesischen Kultur, des chinesischen Altertums.
Eine ganz andere Frage ist damit verbunden, dass im heutigen China die falschen westlichen Vorstellungen von der Länge der historischen Zeit zu einer ganz falschen Chronologie der chinesischen Zivilisation geführt haben. Sie entstanden in der Kolonialzeit als ein Versuch der Chinesen, der versuchten kulturellen Hegemonie der Europäer eine lange Geschichte zu widersetzen.
In dem Vortrag am 5.01.2001, den ich wieder vor einem russischen Auditorium im KGS hielt, versuchte ich die schon früher im KGS stattgefundenen Vorträge zur Thematik der Verfälschung der chinesischen Geschichte auf den neusten stand der Forschung zu bringen.
Dabei habe ich nicht nur den historischen Dogmen widersprochen:
Ich betonte meinen Glauben, dass die chinesische Schrift mit Hilfe einer anderen (vermutlich sanskritischen) eingeführt wurde und dass dies erst im zweiten nachchristlichen Jahrtausend geschah. Ich bin sicher, dass die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern in China im 11. Jh. zu den Mythen gehört, die durch Übersetzung europäischer Bücher in chinesische Sprache (genauer gesagt, in die chinesische Schrift) entstanden sind. Ich bin überzeugt, dass solche Übersetzungen heute viele Kapitel der erfundenen chinesischen Geschichte ausmachen. Und ich finde, dass die Größe der chinesischen Kultur eine Selbstverständlichkeit ist, die keine in die Länge gezogene Datierung, keine erfundenen Dynastien und Herrscher, keine Quasi-Erfindungen nach europäischem Muster braucht, sondern gerade dann ihre totale Originalität und Bedeutung für die Weltkultur demonstrieren wird, wenn sie von allen diesen "Geschenken" der westlichen "Kulturbringer" und geistiger Kolonisatoren befreit wird.
Die präsentierte kritische Betrachtung der chinesischen Geschichte und der chinesischen Chronologie konzentrierte sich an der Geschichte der Einführung und Verbreitung der chinesischen Schrift. Sie ist keinesfalls als europazentrisch oder antichinesisch gedacht. Sie folgt einer vernichtenden Kritik der europäischen Geschichte und der europäischen Chronologie, die solche Autoren wie Uwe Topper, Lucas Brasi, Davidson/Luhmann, H.-U- Niemitz, Gerard Serrade und andere zum Schluss brachte, dass die ganze europäische (uns bekannte, mehr oder weniger richtig aufgeschriebene) Geschichte sich im gerade zu Ende gegangenen Millenium abspielt.
Sie folgt auch der noch radikaleren Kritik der Geschichtsschreibung, die die russischen Autoren A.T.Fomenko und G.V.Nossovskij zum Schluss veranlasste, den Beginn der europäischen Geschichte bei 1350 zu sehen und der Geschichtsschreibung erst ab 1650 mehr oder weniger zu vertrauen.
Meine kritische Betrachtung der chinesischen Geschichte ist keinesfalls ohne Vorgänger. Neben den schon genannten russischen Autoren sei an dieser Stelle noch N.A. Morosov zu erwähnen, der die ganze systematische kritische Betrachtung der chinesischen Geschichte startete. Einige weiteren Kritiker findet man in der Literaturliste meines Artikels [12].
Im weiteren Verlauf des Vortrags versuchte ich zu überprüfen, ob die chinesische Astronomie Argumente zur Abschätzung der wirklicher Länge der chinesischen Geschichte liefern kann. Man erzählt viel über die Errungenschaften der chinesischen Astronomie. Leider wurden dabei so viele Märchen der Berichterstattung beigemischt, dass wir heute kaum mehr abschätzen können, was die chinesischen Astronomen wirklich geleistet haben.
Gerade der hervorragende Ruf der chinesischen Astronomie, an dem wir keinesfalls zweifeln (nur sind wir sicher, dass die wirklichen Höhepunkte der chinesischen Himmelsbeobachtung heute kaum noch aus dem europäischen geschichtlichen Müll auszugraben möglich ist), lässt die Folgerung zu, dass diese Wissenschaft keinesfalls die falsche Geschichtschreibung unterstützt. Ich kam eher zum Schluß, dass all das, was wir über die chinesische Astronomie wissen, dafür spricht, dass auch die chinesische Geschichte um 1350 nach Chr. oder sogar später beginnt und nicht vor 5 bis 7 Tausend Jahren.

13. KGS in der ersten Hälfte des laufenden Jahres.


Am Freitag, den 2. Februar 2001 planen wir Vorträge und Diskussionen zum Thema:
"Inder statt Kinder". Diskussionsthemen sind
An 2. März 2001 werden wir einen Türkeiabend organisieren. Unter der Überschrift "Türkei der Osmanen als europäische Großmacht seit dem 15. " werden wir Standpunkte der ungarischen, österreichischen und deutschen Historiker, sowie der russischen Chronologiekritiker präsentieren.
Für den 6.April 2001 hat sich Herr Dr. Hans-Joachim Zillmer angesagt: er wird zum Thema "Dinosaurier und Menschen lebten gleichzeitig" referieren und seücher und zahlreiche Artikel zu diesem Thema präsentieren.
Für Mai und Juni planen wir Vorträge von Herren Friedrich Köhler aus Offenburg und Heinz Birk aus Düsseldorf.
Am 22.-24. Juni 2001 führen wir in Rüspe die zweite Internationale Tagung "Alternative Geschichtsschreibung und Chronologiekritik" durch. Wir erwarten Gäste aus Russland, Frankreich, Bulgarien und der Schweiz. In der Woche vor der Tagung wird den Interessenten eine Schulung Erfundene Geschichte, erfundene Daten in Geschichts- und Chronologiekritik angeboten.
Details und weitere Informationen zum KGS findet man in der online-Zeitschrift "Geschichte & Chronologie. Kritik, Kürzungen, Rekonstruktion" unter der Internetadresse
http://geschichte.eu.cx.

Literatur

1. Eugen Gabowitsch, Walter Haug, Karlsruher Geschichtssalon: Geschichte mal ganz anders, EFODON Synesis, Nr. 35, 1999, Heft 5 (September/Oktober), 31-38.
2. Eugen Gabowitsch, Kommentar zur 16. Sitzung des Berliner Geschichtssalons am 1. März 1999 in Berlin, EFODON Synesis, Nr. 33, 1999, Heft 3 (Mai/Juni), 41-43.
3. Eugen Gabowitsch, Berliner Geschichtssalon, Fomenko und die Dinos: 18 Sitzungen und kein Ende in Sicht (Gott sei Dank), EFODON Synesis, Nr. 35, 1999, Heft 5 (September/Oktober), 28-31.
4. Angelika Müller, Leserbrief (Synesis 6/1999)
5. H.-U. Niemitz und C. Blöss, Leserbrief (Synesis 6/1999)
6. Uwe Topper, Zum Leserbrief von Angelika Müller (SYNESIS Nr. 6/1999), EFODON Synesis, Nr. 37, 2000, Heft 1 (Januar/Februar), 53-54.
7. Eugen Gabowitsch, Zu den Leserbriefen von Angelika Müller, H.-U. Niemitz und C. Blöss (Synesis 6/1999), EFODON Synesis, Nr. 37, 2000, Heft 1 (Januar/Februar), 54-55.
8. Eugen Gabowitsch, Karlsruher Geschichtssalon: Die erste Sitzung des Jahres 2000, EFODON Synesis, Nr. 38, 2000, Heft 2 (März/April), 44-45.
9. Walter Haug, Pyramidem auch in Deutschland? EFODON Synesis, Nr. 38, 2000, Heft 2 (März/April), 16-25.
10. Walter Haug, Riesengräber in Süddeutschland entdeckt, Magazin 2000, Heft 8/2000, 54-61.
11. Gernot l. Geise, Exkursion zu den prähistorischen Monumenten bei Srenenfels, EFODON Synesis, Nr. 39, 2000, Heft 3 (Mai/Juni), 12-17.
12. Eugen Gabowitsch, Die Große Mauer als ein Mythos: Errichtungsgeschichte der Chinesischen Mauer und deren Mythologisiereng, EFODON Synesis, Nr. 36, 1999, Heft 6 (November/Dezember), 11-14.
13. Eugen Gabowitsch, Alternative Geschichte und Chronologiekritik. Internationale Tagung im Karlsruher Geschichtssalon, EFODON NEWS, Nr.60, November/Dezember 2000, 3-6.
14. Eugen Gabowitsch, Scaliger, Newton und Hardouin: Wer hatte Recht?, EFODON Synesis, Nr. 42, 1999, Heft 6 (November/Dezember), 45-46.
15. Susanne m. Rueppel, Hrotsvith von andersheim. Wie die deutschen Humanisten die Dichterin erdichtet haben, EFODON Synesis, Nr. 42, 1999, Heft 6 (November/Dezember), 46.
16. Eugen Gabowitsch, Susanne M. Rueppel, Buchbesprechung: Alfred Tamerl. Hrotsvith von Gandersheim: eine Entmythifizierung, EFODON Synesis, Nr. 42, 1999, Heft 6 (November/Dezember), 48-49.
17. Christoph Pfister, Avenches – Aventicum – Wiflisburg, EFODON Synesis, Nr. 41, 2000, Heft 5 (September/Oktober), 41-46.
18. Uwe Topper, Drei neue Ergebnisse der Gleisstraßenforschung, EFODON Synesis, Nr. 42, 1999, Heft 6 (November/Dezember), 4-7.
19. Gernot GL. Geise, Francesco Carotta "War Jesus Cäsar?" 2000 Jahre Anbetung einer Kopie, Buchbesprechung, EFODON Synesis, Nr. 41, 2000, Heft 5 (September/Oktober), 53
20. Uwe Topper, Francesco Carotta "War Jesus Cäsar?" (München 1999), EFODON Synesis, Nr. 43, 2000, Heft 1 (Januar/Februar), 50- 52
21. Eugen Gabowitsch, Sensation: Megalithen des russischen Südens, EFODON Synesis, Nr. 42, 1999, Heft 6 (November/Dezember), 27
22. Eugen Gabowitsch, Veraltete Vorgeschichtsforschung unter dem Datierungszwang, EFODON Synesis, Nr. 43, 2000, Heft 1 (Januar/Februar), 26-35