An alle, die mit dem Geschichtssalon zu Karlsruhe in Berührung sind oder nicht abgeneigt sind, mal KGS kennenzulernen.

 

Nach 20 erfolgreichen KGS-Sitzungen im Saal der evangelischen Studentengemeinde (ESG) Karlsruhe hat uns die Sekretärin von ESG Frau Henne Göddemeier eine Kündigung ohne Begründung geschickt. Ich vermutete dabei einen persönlichen Racheakt, weil wir – per Zufall - wegen einer kaputten Glühbirne des Folienprojektors eine zusätzliche Arbeit verursacht haben.

Von mir mit großer Mühe erzwungene Unterredung in der ESG, an welcher nur ein Mitglied des studentischen leitenden Ausschusses teilnahm, zeigte, dass keine Gründe der Kündigung außer allgemeiner Intoleranz genannt werden konnten. Insbesondere Frau Göddemeier betonte, dass wir fremd seien.

Ich war entsetzt und fühlte mich an meine Konflikte mit KGB in Moskau erinnert. Darum schickte ich einen sechs Seiten dicken Protestbrief an alle Mitglieder des leitenden Ausschusses. Keine antwortete mir. Ende August kam die zweite Kündigung mit nur einer Unterschrift: von Frau Göddemeier.

Sofort verlangte ich eine Kopie des Protokolls der Sitzung des leitenden studentischen Ausschusses, im Namen welches die Kündigung ausgesprochen wurde. Ohne des Protokolls und der Namen der Beteiligten Mitglieder des Ausschusses kann ich die Kündigung nicht annehmen, schrieb ich in meinem Brief. Ich bekam keine Antwort auf diese Aufforderung.

Außerdem schickte ich einen Protestbrief an Herrn Dr. Fischer, den badischen Landesbischof der Evangelischen Kirche, und bekam eine kurze Antwort. Dr. Fischer schreibt, dass er nichts von der Kündigung wußte und dass Herr Dekan Vogel sich um den Fall kümmern wird.

Bis heute, den 1. Oktober 2001 habe ich keine Nachricht vom Dekan Vogel erhalten. Damit betrachte ich die Kündigung als unwirksam und halte uns mindestens für die nächsten drei Monate für Mieter des Saals in der Gartenstr. 29-A. Ich vermute, dass am Ende August keine Studenten in Karlsruhe waren und das Frau Göddemeier den Beschluß vorgetäuscht hatte.

In dieser Situation darf ich Sie alle zu einer KGS-Sitzung in der Gartenstraße 29-A am Freitag, den 5.10.01 einladen. Anfang, wie immer, um 18:00, Vortragsbeginn um 19:00. Ich werde einen Vortrag zum Thema "Gutenberg und die frühen jüdischen Buchdrucker" halten und über den neusten Stand des Konfliktes mit Frau Göddemeier berichten. Außerdem werden im Informationsteil des KGS die folgenden Themen behandelt:

Ich bitte jeden schon aus der Solidarität zu dieser KGS-Sitzung zu kommen.

 

Mit freundlichem Gruß

 

Ihr

 

Eugen Gabowitsch

 

 

PS. In der Anlage sind weitere sieben KGS-Sitzungen (an verschiedenen Orten) angekündigt. Sollten wir mit Herrn Dekan Vogel zu einem Kompromiß kommen, werden wir vermutlich im November und Dezember in der Gartenstrasse keine weiteren KGS-Sitzungen abhalten, höchstens in russischer Sprache für die örtliche russischsprachige Kommune. Übrigens, den Vortrag über die frühen jüdischen Buchdrucker werde ich am 7. Oktober in Russisch wiederholen.