Zwischen Altzeit & Neuzeit: Wahnzeit

Nach einem halben Jahrhundert Rekonstruktion der Menschheits- & Naturgeschichte (RMNG) ist es an der Zeit, sich über die Neueinteilung der Historiographie klar zu werden: Alle bisherigen Begriffe wie „Mittelalter", „Altertum", „Eisen"- oder „Bronzezeit" usw. stiften durch ihre Ambivalenz und auch ihre Fesselung an den absurden christlichen Kalender eine nicht mehr zu behebende Verwirrung. In einer unabhängigen Zeitrechnung ist eine der beobachteten Realität angepaßte und aufs Nötige reduzierte Zeitenfolge einzubetten.




Die RMNG von Velikovsky ging von der psychoanalytischen Fragestellung nach dem Erregungshintergrund für irrationales Verhalten des Kollektivs aus und legte das Schwergewicht zunächst auf die Ereignisanalyse der auf Altägypten und seiner Umwelt gestützten Historiographie.
Als Immanuel Velikovsky das Jahr 687 v. u. Z. als erstes sicheres Datum der Geschichte vorschlug hatte er übersehen, daß danach auftretende Veränderungen der Erdbewegungsdaten eine derartige Behauptung gar nicht zulassen würden. Gleichwohl hielten sich in Ermangelung einer besseren Zeitrechnung viele seiner Anhänger weiterhin an das von der Lehrmeinung vorgegebene Kalenderschema, indem der für das Altertum nun verfügbare Zeitraum einfach um die ca. 500 Jahre des griechischen Dunklen Zeitalters gekürzt wurde. Im anglokanischen Raum wurde teilweise sogar auf der Anpassung an die ägyptologische Sothis/Manetho-Chronologie be-harrt, einem Fehl-griff sondergleichen.
In der Folge zur historiographischen Re-konstruktion des Alten Orients außerhalb Ägyptens, wie sie v. a. im deutsch-sprachigen Raum aufgrund der ar-chäologischen Schichtenevidenz vorangetrieben wurde, führte die beibehaltene Bindung an die herkömmlichen Zeitenvorstellungen immer häufiger zu recht komplexen tabellarischen Darstel-lungen. Die jetzt nicht nur - wie in der Ägyptologie - zwiefach, sondern gleich bis zu viermal aufeinandergetürmten philologischen Quellen zogen für die Lehrmeinung auch nicht nur 500 Jahre, sondern sogar sich über mehrere Jahrtausende hinziehende Phantomzeiten nach sich, was dem erstmals auf die RMNG Stoßenden beträchtliche Verständnisschwierigkeiten bereitet. Weil aber auch diese chronographischen Korrekturen gemeinhin noch vor unserer Zeitrechnung einzuordnen waren, sich also nur in der Verkürzung einer von 0 - wenn auch in Minusrichtung - aufsteigenden Jahreszahl niederschlugen, kam es bei Abstandsdaten - z. B. „ab heute" - zunächst noch zu keinen ernsthaften Konsequenzen, außer allerdings in jenen Einzelfällen, wo technologische Methoden, wie etwa 14C-- und die damit verketteten Baumringdatierungen, zur Anwendung gelangten.

Weiterführung der RMNG durch Heinsohn (& a.) gemäß Schichtenevidenz
Dies änderte sich indessen sofort, nachdem zunächst die Datierung und bald darauf selbst die Figur „Karls des Großen" und ähnliche historiographische Plattformen in Frage gestellt wurden. Freilich war deshalb schon vorher aufgrund etwa des Argwohns gegenüber Karls vorgeblichem Krönungsdatum „800" auch die von der christlichen nunmehr unabhängige Zeitrechnung im Rahmen des „WK" (Weltkalender) vorgeschlagen worden, welche ihre Epoche - ihren 0-Punkt also - in unserer Gegenwart hat und somit von ihm in Minusrichtung aufstei-gend wiederum beliebige Zeitverkürzungen zuläßt. Wo aber - zwar sensationell ausschauende, in Wirk-lichkeit aber in einem zu fordernden Gesamt-rahmen störend und unbeholfen bleibende - Zeitverkürzungen (e sei z. B. an die im letzten Drittel des er-sten christlichen Jahrtausends zu plazierenden »300 Jahre erinnert) vorzuschlagen waren, verbleibt ohne einen die gesamte Historiographie strukturierenden und kontinuierlich brauchbaren Weltkalender die akute Gefahr einer Wirrsal undurchsichtig bleibender Abhängigkeiten, die darüber hinaus Anlaß zu enormen Mißverständnissen geben.
Darüber hinaus folgte diesen Ansätzen zur mittelalterlichen RMNG nun noch das Auftreten der statistischen Geschichtsrekonstruktion von Fomenko. Dessen Statistik zeigt signifikante philologische Ab-hängigkeiten in der Welt- und auch „biblischen" Geschichte von einer im Grunde aus nur 5 Perioden bestehenden Historiographie, deren authentische Vorlage aber wiederum aus nur noch 2 - durch ambivalente Trennzeiten charakterisierte - Perioden besteht, die lediglich vom 10. bis zum 17. Jahrhundert u. Z. reichen. Fomenko's statistische Rekonstruktion stützt sich im weiteren darauf, daß die astronomischen Daten des Almagest von Claudius Ptolemäus des letzteren chronologische Plazierung erst im 16. Jh. u. Z. zuläßt, wobei diese Daten allerdings einer Korrektur der Eklyptiklage - anders ausgedrückt: der Erdachsenneigung also - bedürften. Dieser Umstand macht natürlich vollkommen klar, daß im Lichte der interplanetaren KatA-stro-phen mit einer erst kürzlich erfolgten Ver-änderung der Erd-bewegungsdaten zu rechnen ist und daß obendrein die bislang nur philologischen statistischen Abhängigkeiten durch ar-chäologische Schich-tenevidenz noch zu konkretisieren sein wer-den.

Fomenko Geschichtsrekonstruktion nach statistisch signifikanten Abhängigkeiten


Diese Erwägungen schließen nun - zumindest in geo-ar-chäologi-scher Hin-sicht - den Kreis zu den Maps of the Ancient Sea Kings (1966) von Charles H. Hapgood aus den späteren 50er und den 60er Jahren über die Polwanderung und die vorentdeckungszeitlichen See-karten. Weil diese Karten - deren bekannteste jene des Piri Re'is ist - Vereisungszonen und eislose Gebiete der letzten sog. Eiszeit zeigen, wurden die Kopisten der als verschollen angenommenen Vorlagen von Hapgood nicht allein wegen der Lehrmeinung über die Eiszeitenchronologie um viele Jahrtausende in die Vergangenheit zurückversetzt, sondern auch als Belege für vor dieser langen Zeit untergegangene Hochkulturen vorgestellt. Neben den von den heutigen abweichenden Vereisungsgebieten stellen solche Karten aber auch glaubhaft dar, daß zwischen ihrer Entstehungszeit und den neuzeitlichen Entdeckungsreisen sowie der daraus dann folgenden allmählichen Neukartographierung der Erde auch andere geologische Veränderungen stattgefunden hatten: Insbesondere in Atlantik und Mittelmeer waren mittlerweile große Inseln - z. B. um Island - versunken oder die Inselpopulation - etwa der Ägäis - war stark reduziert worden. Darüber hinaus war auf solchen Karten aber auch der antarktische Kontinent mit - wie in Grönland - weitgehend unvereisten Küstenstrichen aufgezeichnet worden, indes Nordamerika offenbar infolge totaler Vereisung in den Karten keine Beachtung gefunden hatte.

Nun wissen wir allein schon aus den Energiegesetzen, daß die Idee von „Eiszeiten" im Sinne heutiger Lehrmeinung völlig absurd ist und wir wissen darüber hinaus aus der RMNG, daß es sich bei der Ursache für die beobachteten geologischen Spuren natürlich um Konsequenzen der Verlagerung der Polargebiete als Folge veränderter Erdbewegungsdaten - insbesondere verkippter Achsenneigung - handelt, daß diese Spuren aber keineswegs zur Hauptsache der Wirkung von Eisbewegungen, sondern sicherlich der Einwirkung von Wasser geschuldet sind. Und wird die von Fomenko nahegelegte Korrektur der Eklyptikposition mit der von Hapgood nachvollzogenen Polwanderung zusammengelegt, so ist nicht daran vorbeizusehen, daß unsere Neuzeit auf eine Periode von extraterrestrisch verursachten Naturkatastrophen folgt, welche von gewaltigen geologischen Umwälzungen begleitet war: Wir erkennen in den von Hapgood rekonstruierten Polpositionen also nicht etwa durch „Eiszei-ten" getrennte oder gekennzeichnete und Jahrzehntausende andauernde geologische Zeiträume, sondern jeweils extraterrestrisch bewirktes rasch erfolgendes Achsenkippen, das letzte vor etwa 7 Jahrhunderten: Es war um -597WK (1348xK) zu jenem (schon vor einem Jahr zitierten) «(Bislang) „Letzten Großen Ruck"» (LGR) - gekommen, den Egon Friedell in seiner Kulturgeschichte der Neuzeit „nicht einer Massenhysterie, sondern einem großen Trauma" geschuldet sieht, als „Himmel und Erde in Aufruhr waren", als „unheildrohende Kometen erschienen, in England furchtbare Stürme wüteten, wie sie nie vorher und nie nachher erlebt worden sind, riesige Heuschreckenschwärme die Felder heimsuchten" und „Erdbeben das Land verheerten: Villach wurde mit dreißig umliegenden Ortschaften verschüttet. Der Boden verweigerte seine Gaben: Mißwachs und Dürre verdarben allenthalben die Ernte." Friedell sieht ganz richtig, daß es sich „bei diesen Erscheinungen weder um 'zufällige Naturspiele' noch um 'abergläubische Auslegungen' der Zeitgenossen handelte" und daß, wenn „damals ein großer Ruck, eine geheimnisvolle Erschütterung, ein tiefer Konzeptionsschauer durch die Menschheit ging, auch die Erde irgend etwas Ähnliches durchgemacht haben muß, und nicht bloß die Erde, sondern auch die Nachbarplaneten, ja das ganze Sonnensystem. Die Zeichen und Wunder, die die 'beschränkte Leichtgläubigkeit' jener Zeit erblickte, waren wirkliche Zeichen, deutliche Äußerungen eines wunderbaren Zusammenhanges des gesamten kosmischen Geschehens."


Besser lassen sich die uns reichhaltigst erhaltenen Spuren dieser letz-ten katAstrophischen Zeitenwende nicht beschreiben. Daß ihrem Autor deren Hintergrund noch „geheim-nisvoll" oder gar „wunderbar" vorkommt liegt nur daran, daß die philologischen Quellen des ausgehenden „Mittel-alters" und der frühen Neuzeit - wie allgemein bekannt - praktisch von A bis Z als „gefälscht" wahrgenommen werden müssen, wobei allerdings das dahinterstehende „Unver-fälschte" durchwegs versteckt bleibt und sich unserer Analyse bislang entzog: Es ist indessen klar, daß gerade dieser Umstand naturgemäß dem von Friedell gesehenen „großen Trauma" geschuldet ist, in welches die Naturkatastrophen das Menschheitskollektiv gestürzt hatten.
Wenn also diese „Fälschungen" im Lichte der RMNG-Erkenntnisse über die kollektive Verdrängung beleuchtet werden, so erscheinen sie durchwegs als methodisch vollkommen identisch mit der Fälschungstätigkeit der heutigen Wissenschaften. Was heutzutage als „Theorien" zur Abwendung der Wahrheit über irgend eine gemessene Tatsache etwa in der Raumforschung vorgestellt wird unterscheidet sich ja in nichts von den Erklärungen etwa der Chronographen zu ihren „Weltgeschichten" oder von den Vortäuschungen einzelner Mönche jeglicher Couleur zu ihren Steckenpferden. Entsprechend wäre es aber deshalb in der Regel verfehlt, in diesen Quellen, auf die wir uns nichtsdestoweniger angewiesen sehen, von ihren Urhebern in individuell bewußter Absicht gefälschte Darstellungen zu sehen und ihnen damit eigennützige Motive - anstelle kollektiver Neurosezwänge - zu unterstellen.
Wenn es demzufolge nicht nötig ist, die durch Hap-good rekonstruierte Kartierungskunst „eiszeit-lich" weit entfernten Zivilisationen zuzuweisen, so steht anderseits in-dessen doch fest, daß für die Zeitspanne, die zwischen den Vorkolumbuskarten und dem LGR liegt, vorderhand keine chronologischen An-gaben gemacht wer-den können. Astronomische Kalkulationen verbieten sich im vornherein infolge seither veränderter Erdbewegungsdaten und für philologisch-historische Rekonstruktionen fehlt uns betreffs Fomenko's signifikanten statistischen Abhängigkeiten noch der Konnex zur archäologischen Schichtenevidenz.
Sacrificium Intellectus
Philosophien, Religionen und (öffentliche als auch esoterische) Wissenschaften - das PRW-Kombinat - leisten seit eh und je die Verdrängung der realen Menschheits- und Naturgeschichte durch Verfälschung historischer und gemessener Daten. Besonders unverständige Theorien umfassen:
· die pseudoastronomische Sothis/Manetho-Chro-nologie der Ägyptologie, die auch Europas Historiographie steuert;
· die 14C/Baumring-Datierungsmethoden;
· die Theorie von Eiszeiten, der Umgang mit Eiskernbohrungen und deren Bezüge zu vorgeblichen Klimaveränderungen, Treibhauseffekt usw.;
· die christliche Kalenderrechnung natürlich, mit der Historifizierung ihrer Epochenfigur und
· letztlich das Axiom zum Aktualismus überhaupt.


Eines ist heute indessen ganz sicher: Mit bisherigen historiographischen Auffassungen läßt sich nicht mehr operieren! Je deutlicher die katAstrophische Wende zur Neuzeit nun in den Vordergrund tritt, um so bestimmter müssen wir uns vom Katalog unterstellter und vorgefaßter Bekenntnisse zugunsten verständiger Methoden verabschieden: -
1. Die christliche Zeitrechnung mit ihren historischen Periodenbezeichnungen hat endgültig ausgedient. „Altertum", „Mittelalter" und wie immer die traditionellen Zeitabschnitte heißen mögen sind in der RMNG auszumerzen. An ihre Stelle hat eine neue Einteilung zu treten: Wir kennen den Beginn der Neuzeit - NZ - und einige relative und nach RMNG-Evidenz einstufbare frühere Geschichtsabläufe im Rahmen einer Altzeit - AZ -; was dazwischen liegt, läßt sich aus jeder gegebenen Sichtweise nicht anders denn als Wahnzeit - WZ - von zunächst unbe-stimmter, wenn auch auf wenige Jahrhunderte be-grenzbare Dauer determinieren.
2. Es ist nicht mehr zu vertreten, daß in absoluten xK-Jahren kalkulierte Perioden einfach aus den Zusammenhängen elimi-niert werden, ohne gemäß Ereig-nis-analyse (Ve-li-kovsky) und statistischer Methode (Fomen-ko) die alter ego resp. Prototypen der scheinbar quellenlosen Ereignisse und Figuren zu erforschen.
3. Es ist darüber hinaus keineswegs überflüssig zu wiederholen, daß jeglicher wissenschaftliche Lehrmeinungsaberwitz - von Eiszeiten über Baumring- und 14C-Datierungen bis hin zu astronomischen Chronologien oder philologischen Krittelungen - abseits gelassen und dem-gegenüber immer als solcher konfrontiert wird mit dem vollständigen und verständigen RMNG-Sachverhalt.
4. Zusammenfassend ist dann zu betonen, daß an einer katAstrophisch verursachten Zeitenwende vor ca. 600 Jahren kein Zweifel mehr ist: -
5. Vorkolumbuskarten mit ihren deutlichen und global greifbaren Abweichungen von heutigen Situationen weisen im Verein mit den Achsenkippungen ohne jeden Zweifel nach, daß es bei den mit dem LGR endenden Vorgängen keineswegs um nur auf Europa beschränkte, sogar bloß lokale Naturereignisse geht.
6. Da die prominentesten aus der WZ in die NZ tradierten Gottheiten die Madonna- nebst der Christusfigur sind, ist die Ursache für die letzten extraterrestrisch verursach-ten Um-wäl-zun-gen bis vor 600 Jahren bei den irregelaufenen Plane-ten Venus und Mer-kur zu suchen. Die von ihnen ausgegangenen Des-Aster haben welt-weit archäologisch protokollierte Zerstörungsschichten und Trüm-mer-ein-schläge hinterlassen, die es in Einklang zu bringen gilt.
7. Mit dem Achsenkippen eng verbunden ist nicht nur die Verlagerung der Polarkappen und Klimazonen, sondern natürlich auch jene der Völker resp. ihrer Reste, die jeweils überlebt hatten. Die daraus geretteten Geschichts-kenntnisse sind die Ursache der signifikanten Abhängigkeiten zwischen bislang für unab-hängig voneinander aufgefaßten Text-quellen; auch sie sind mit der archäologischen Evidenz in Einklang zu bringen.
Die Einsicht, daß die ja dem vom Kollektiv unabhängigen Individuum durchaus einsichtig nachweisbaren NaturkatAstrophen mit allen Mitteln verdrängt werden, erklärt die RMNG als „PRW-Amnesiemaschine", d. h. als die zeitlich aufeinanderfolgend zwecks Verdrängungs-leistung installierten Großdenksysteme der Philosophien, Religionen sowie (öffentli-chen und esoterischen) Wissenschaften, die es nun durch das Verständigkeitsdenken abzulösen gilt.









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