Phantastische "historische" Zeiten: wir brauchen die Außerirdische um unsere Geschichte zu korrigieren.

Dr. Eugen Gabowitsch, Karlsruhe


  1. Katastrophentheorie als eine der Grundlagen der Chronologiekritik
Vulkanausbrüche, Tsunamis, verheerende Erdbeben, explodierende Berge, Überschwemmungen – das sind die schrecklichsten Katastrophen, die die heutige Menschheit aus eigener Erfahrung kennt und die bis zu 100.000 Menschenleben auf einmal auslöschen können. Solche Katastrophen haben in der Vergangenheit Geschichte einzelnen Völker und Regionen stark beeinflusst. So meinte der russische Universalgelehrte Nikolaus Morosov (1854-1946), das die erste monotheistische Religion der Welt in der Nähe des Vulkans Vesuv entstanden sein soll (und nicht in der Wüste von Negev).
Aber die wirklichen katastrophischen Gründe der historischen Umbrüche liegen jenseits dieser Erde. Sie kommen aus dem All. Nach Jahrzehnten, sogar Jahrhunderten der Verneigung der Katastrophentheorie erkennt heute die Wissenschaft mindestens eine Art der der Erde aus dem All drohender Katastrophengefahren: Einschläge von Asteroiden und Kometen. Auch Sintflut, eine globale Überschwemmung, die fast die ganze Menschheit vernichtete, könnte im Prinzip von einem Kometeneinschlag verursacht werden.
Nur die Häufigkeit der dadurch verursachten Katastrophen wird von der Wissenschaft immer noch mit Absicht als unbedeutend bezeichnet: man will keine Panik schüren und keine Endzeitstimmung verbreiten. Darum laufen die Vorbereitungen für die Abwehr der potentiellen Gefahren aus dem All unter dem Ausschluss der breiten Öffentlichkeit (Und solche Gefahren sind sehr echt, wie der Einschlag des Shumeiko-Levi Kometen auf die Jupiteroberfläche vor einigen Jahren demonstrierte).

1.1. Historischer Neo-Katastrophismus.
Wir, die Geschichtskritiker, behaupten, dass aus dem All noch weitere, teilweise viel schlimmere Katastrophen an uns zu kommen. Gründe für diese Katastrophen sind noch nicht ausreichend erforscht. Vielleicht gibt's dafür auch objektive Gründe: wir kennen den All noch zu wenig. Wir wissen nicht einmal, ob unser Sonnensystem weitere massive Planeten beinhaltet, die nur sehr selten in die Nähe der Sonne und der bekannten Planeten kommen. Die Existenz eines solchen Planeten wird heute von einigen Wissenschaftlern vermutet.
Vagabundierende Himmelskörper (große Planeten, nicht mehr strahlende Sterne) kann unser Sonnensystem im All treffen oder getroffen haben. Auch die Beeinflussung der elektromagnetischer Felder in unserem Sonnensystem, vielleicht auch des Gravitationsfeldes durch die uns unbekannte Impulse und Prozesse aus dem Zentrum der Galaxie können nicht ausgeschlossen werden. Welche Folgen kann all das für uns haben oder gehabt haben?
Der Vorbeiflug eines massiven Himmelskörpers kann die Erde aus der Bahn reissen (und somit die Länge des Jahres ändern), die Lage der Pole (der Rotationsachse) verschieben und dadurch eine plötzliche Entstehung der Eiszeit bedingen, globale Katastrophe mit schrecklichen Erdbeben, über die ganze Erde rollenden Zunamis, Kontinentenverschiebungen, -erhebungen und –absinken verursachen. Die Erde wird schmelzen, neue Berge werden sich rasch erheben, die Ozeane werden sieden und die Menschheit wird dezimiert sein.
So ein Himmelskörper kann auch weitere Planeten des Sonnensystems auf neue zuerst noch nicht stabile Bahnen führen. Diese Planeten können danach mehrere Male in die gefährliche Nähe unserer Erde kommen und mit ihr fast kollidieren, so das elektrische Ladungen zwischen zwei Planeten sich entladen werden. Riesige kosmische Blitze werden die Menschen erschrecken und auf Gedanken führen, dass Götter die Erde vernichten wollen. Auch die oben beschriebenen globalen Katastrophen können so mehrere Male die Erde verwüsten.
Neo-Katastrophismus behauptet, dass globale aus dem All kommenden Katastrophen die Menschheit in der historischen Vergangenheit und nicht nur vor Jahrtausenden oder Jahrmillionen erwischt haben. Legenden und Sagen verschiedener Völker belegen diese Vermutung. Das Hineinziehen der globalen Katastrophen in unsere historischen Vorstellungen verursacht eine wahre Katastrophe in der Geschichtsschreibung, die diese Erinnerung der Völker schlicht als Mythen und Phantasien aktualistisch abgetan und völlig ignoriert hat.

  1. 2.Der Letzte Große Ruck um 1350 u. Z.: Europäische Katastrophe des 14. Jh.
Die letzte große Katastrophe des kosmischen Ursprungs hat den ganzen europäischen Raum um 1350 erschüttert. Die folgen dieser Katastrophe sind gut bekannt: der schwarze Tod (wird als Pest abgetan, um den kosmischen Charakter des Geschehens zu vertuschen), eine kleine Eiszeit, die die Aufgabe der Siedlungen in Grönland erzwang, die bis heute dauernde Überschwemmung der deutschen und holländischen Küste, der Rückgang der Wachstumsgrenze der Weintrauben von Südskandinavien bis zum Moselgebiet, der Rückgang solcher Grenze für Getreide auf den Britischen Inseln bis zu Südengland.
Für etwa Hundert Jahre wurde die Seefahrt im Atlantischen Ozean fast unterbrochen. Sich wiederholende Erdbeben verwüsteten die Städte, vernichteten Tempel und weitere Heiligtümer. Die Stadt Willach ist mit umliegenden 40 Dörfern unter die Erde verschwunden. Großer Teil der Bevölkerung wurde durch Naturkatastrophe und die "Pest" vernichtet.

  1. 3.Geburt der Geschichte.
Diese letzte große Katastrophe, der Letzte Große Ruck (LGR) vernichtete die westeuropäische Hochkultur, die wir heute nur durch falsch gedeutete und datierte archäologische Funde kennen und die wir völlig falsch sich vorstellen. Die Katastrophe verwandelte diese in Wirklichkeit vorgeschichtliche Zivilisation für die nachfolgende Generationen in die kaum noch wahrhaftig zu beschreibende Zeitepoche.
Mittel für die Beschreibung der vorangegangenen Zeit hatten die Menschen schon: in den Jahrhunderten vor dem LGR wurde die Schrift allmählich immer populärer. Vermutlich wurde sie bei verschiedenen praktischen Aufzeichnungen eingesetzt, nicht nur bei Buchführung in den ersten Klöstern, sondern auch bei Bautätigkeit, im Handel etc. Was noch fehlte, war die Idee der Geschichte: der Beschreibung der früheren Ereignisse.
Auf den Trümmern des LGR wurde diese Idee allmählich geboren: man versuchte z. B. aufzuzeichnen, wem die Grundstücke gehörten, deren Inhaber massenhaft umkamen. Auch die ersten Beschreibungen der zu rettenden Fachkenntnisse könnten in der Zeit entstanden haben. Vermutlich war die Katastrophe auch ein Grund, die Grundlage des sich gerade entwickelten frühchristlichen Glaubens (die Evangelien) niederzuschreiben oder mindestens zu vervielfältigen.
In den darauffolgenden ca. 100 Jahren wurde die Idee der Geschichte, die zuerst nur als Geschichte einer Stadt (als erstes, die Geschichte der Stadt Florenz) verstanden wurde, weiterentwickelt. Zuerst räumlich (auch Nachrichten aus den entfernten Gebieten wurden festgehalten) und dann auch zeitlich (die Beschreibung der Vergangenheit). Als man um 1450 begann Bücher zu veröffentlichen, geschah das, weil schon eine Leserschaft vorhanden war (sonst hätte man nie den Buchdruck entwickelt: wo keine Nachfrage, dort auch kein kostspieliges Angebot!).
Zu diesem Zeitpunkt waren nur Manuskripte aus den letzten ca. 100 Jahren vorhanden: vor 1350 hat man sie kaum geschrieben und die wenigen geschriebenen haben den LGR nicht überlebt (und die, die überlebt hätten, würden durch Ratten, Nässe, Feuer etc. in den Jahren 1350-1450 oder etwas später vernichtet).
Die vernichtete Zivilisation wurde als die Zivilisation der "Römer" von den Renaissance-Schriftstellern verstanden: Rom war eine befestigte Siedlung, ein Heereslager. In der südlichen Hälfte des Kontinents waren Roms breit zerstreut. Diese Geschichtenschreiber haben die "Römer" ziemlich frei beschrieben: mehr auf der Phantasie und den ungenauen Überlieferungen basiert, als auf den historischen Quellen. Die Datierung dieser für sie uralten Zivilisation, die schon einige Jahrzehnte und später sogar Jahrhundert oder zwei alt war, geschah sehr großzügig: man hat ihr Hunderte von Existenzjahren und einen mehr als tausendjährigen Alter zugewiesen.
Noch etwas später entstand die Idee der griechischen Antike: um 1470 nach der Eroberung Griechenlands durch die Türken (die Perser, wie sie von den Griechen genannt wurden), flohen hunderte von griechischen Intellektuellen nach Italien und anderswo. Dort erzählten sie Geschichte von der herrlichen alten Zeit, von der goldenen Ära des Griechenlands. Aus diesen Erzählungen folgte, dass die griechische Geschichte teilweise sogar länger, als die "römische" war. So hat man der so erdichteten griechischen Antike weitere Hunderte von Jahren "geschenkt".

  1. Was ist Chronologiekritik?
Es geht dabei um eine sich immer mehr ausbreitende "ketzerische" Auffassung von vielen Wissenschaftlern, Laienforschern und anderen kritisch denkenden Menschen, dass die Ende des 16. Jh. entworfene und im 17.-19. Jh. befestigte Chronologie des Altertums, der Antike und des Mittelalters nicht nur lückenhaft und fehlerhaft, sondern total falsch ist. Und wenn die Chronologie schon nicht mehr stimmt, dann ist auch die auf ihr ruhende Geschichtsschreibung total märchenhaft.
Diese Auffassung ist ketzerisch aus der Sicht der schulischen Geschichtsforschung, die jahrhundertelange Chronologiekritik schlicht ignoriert oder für Spinnerei erklärt.
Anfänge der Chronoliekritik sind fast so alt, wie die Chronologie selbst. Nur haben die ersten Kritiker der Chronologie sich nicht durchsetzen können und die entsprechenden Werke wurden von der Kirche verboten und vernichtet. Darum sind heute als die frühesten Kritiker und Revisionisten der Chronologie Isaac Newton (England) und Jean Hardouin (Frankreich) zu betrachten, die im ersten Drittel des 18. Jh. entsprechenden Werke schrieben. In der ersten Hälfte des 20. Jh. haben Robert Balduaf (die Schweiz), Wilhelm Kammeier (Deutschland) und Nikolaus Morosow (Rußland) sich als engagierte Kritiker der phantastischen chronologischen Vorstellungen der Geschichtler verdient gemacht.

2.2. Ist die Rekonstruktion der Geschichte vor 1350 u. Z. möglich?
Die vier hier erwähnten westlichen Kritiker der Geschichtsschreibung haben unterschiedlichen Bekanntschaftsgrad und kommen aus unterschiedlichen Forschungsbereichen. Trotzdem, zielen die chronologiekritischen Ergebnisse dieser Forscher in eine Richtung: unsere Chronologie vor 1350 u. Z. stimmt hinten und vorne nicht und die ganze alte Geschichte wurde falsch geschrieben.
Der heute bekannteste der vier Isaac Newton war nicht nur ein weltberühmter Physiker, sondern auch ein sehr belesener Theologe. Er wählte die historischen Quellen für seine chronologische Analyse aus, die ihm als die fundiertesten erschienen. Und er kam dabei zu einer völlig anderen Chronologie, als die herrschende Lehrmeinung. Seine Chronologie war um Hunderte, in einzelnen Fällen sogar um Tausend Jahre kürzer. Und was noch wichtiger ist: seine Analyse zeigte, daß die Gesamtheit der Quellen keinen eindeutigen Aufbau der Chronologie zuläßt. Mit anderen Worten: die Gesamtheit der historischen Quellen ist widersprüchlich und erlaubt keine beweisbar richtige Chronologie.
In Wirklichkeit ist die Lage noch schlimmer, weil die von den Geschichtler anerkannten Quellen selbst überhaupt keinesfalls sicher und zuversichtlich als historische Quellen identifizierbar sind: das sind meistens (aus der heutigen Sicht) historische Romane, Novellen oder schlichte Fälschungen. Und die wenigen authentischen Quellen sind oft falsch von Geschichtlern datiert worden oder wurden sogar den falschen Ländern oder Erdregionen zugeordnet.
Fälschungen als Norm, authentische Quellen als Ausnahme. Newtons Zeitgenosse Jesuit und Universalgelehrte Jean Hardouin, langjähriger Leiter der französischen Königlichen Bibliothek, Philologe, Archäologe, Numismatiker und Historiker war zu seiner Lebenszeit vielleicht sogar noch berühmter, als I. Newton. Und seine Kritik der Geschichtsschreibung ginge viel weiter, als diejenige von Newton. Nämlich behauptete J. Hardouin, daß die gesamte Menge der "antiken" Quellen Fälschungen aus dem 13. Jh. und noch späterer Zeit darstellt.
Die zwei letzteren von genannten Kritiker wirkten schon im 20. Jh. Der Philologe Baldauf kam aufgrund seiner philologischen Analyse von alten Dokumenten und Manuskripten zur Überzeugung, dass alle diese "Zeugnisse des Altertums" in Wirklichkeit durch Schriftsteller der Renaissance geschrieben wurden.
Kammeier war ein Jurist uns Notar. Sein Interesse galt den alten Urkunden. Und er kam durch seine Nachforschungen zum gleichen Ergebnis wie Hardoin und Baldauf: sämtliche alte deutsche Urkunden, Urkunden der frühchristlicher Zeit und "antike" Urkunden sind im Spätmittelalter planmäßig gefälscht und fast "industriell" (also als gefälschte Massenware) produziert worden. Weil die Ergebnisse dieser drei Forscher unabhängig voneinander und auf Grund von unterschiedlichen Argumenten und Erfahrungen festgestellt wurden, spricht diese kritische Triade eine eindeutige und überzeugende Sprache: unsere alte Chronologie ist total falsch.

3. Was ist Geschichtskritik?
Die Geschichtskritik beinhaltet die Chronologiekritik aber geht noch weiter: auch in den chronologisch gesicherten historischen Perioden sucht sie neue Interpretationen des wirklichen Ablaufs der historischen Ereignisse. Am konsequentesten wurde die Geschichtskritik im 20 Jh. von russischen Forschern entwickelt: "Der russische geschichtskritische Bär" kämpft auch heute noch energisch mit verkrusteter konventioneller Geschichtsschreibung. Diese immer populärer werdende russische gesellschaftliche Bewegung wird von einem der führenden zeitgenössischen Mathematiker Prof. Dr. A. T. Fomenko, Vollmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, an der Universität Moskau geleitet.
Alleine und mit Kollegen veröffentlichte er in 80-90er Jahren um 20 interessante Bücher. Nur drei davon (plus Auszüge aus noch einem) sind in Englisch vorhanden. Leider ist noch kein einziges Buch aus dieser Reihe in deutsche Sprache übersetzt worden. Wir werden nach und nach über diese Arbeiten der russischen Kollegen in unserer Internet-Zeitschrift "Geschichte & Chronologie" berichten.
Fomenko und seine Gruppe "Neue Chronologie" verwenden in ihrer Forschung moderne Rechner, statistische Analysen, astronomische Retrokalkulationen, Überprüfung der historischen Quellen, Einbeziehung vergessener oder vernachlässigter Quellen, logisches Denken, Untersuchung von alten geographischen Karten, kritische Betrachtung von Inschriften (Münzen, Bewaffnungsutensilien, Gräber etc,), Namensanalysen und vieles mehr. Und sie kommen zum Schluß, daß unsere ganze Geschichte bis ca. 1650 viel mehr Phantombilder, Märchenkönige, erfundene Handlungen und nie stattgefundene Ereignisse beinhaltet, als überprüfbare historische Informationen.

Schlusswort.
Wer alles in der Schule Gelernte tierisch ernst nimmt, soll diese Thematik sofort vergessen. Wer nicht imstande ist, über eine neue seinem ganzen bisherigen Wissen widersprechende Theorie eine Stunde lang einen Vortrag zu hören, sollte zu keinem der Geschichtssalone gehen. Man braucht dort keine Zuhörer, die uns allen bekannte Argumente emotional "ausspucken", bevor sie richtig verstanden haben, wie die neue kritische Denkweise entstand und funktioniert.
Es geht uns um Information und neue Erkenntnisse und nicht um Ideologie oder Ersatzreligion (für die Religion namens Weltgeschichte). Und es geht um eine der spannendsten Entwicklungen in der Geschichte der menschlichen Kultur: um die Geburt eines neuen historischen Weltbildes, das eine kürzere Chronologie und eine viel spannendere Literaturgeschichte beinhaltet (Viele "historischen Quellen" werden weiter als literarische Werke von Bedeutung existieren).
Eine endgültige historische Wahrheit werden wir nie erfahren: das ist eine der Ergebnisse der Geschichts- und Chronologiekritik. Wir werden lernen müssen, mit einer kürzeren Geschichte, mit einer zunehmend wichtiger Archäologie und mit einer nicht genau beschreibbaren "Grauzone" zwischen der Geschichte und der nur archäologisch erforschbarer und nicht datierbarer Vergangenheit zu leben. Geschichte ist keine Arithmetik, wo alles berechenbar ist. Sie ist auch keine alte Zeitung, die man nach Belieben neu abdrucken und danach begnügt und ohne viel nachzudenken lesen kann.
Sie bleibt für immer voll Geheimnisse, Hypothesen, Vermutungen und Irrtümer. Es sei den, wir werden einmal mit Außerirdischen sich verständigen, die schon Tausende Jahre lang unsere Erde beobachten und eigene Aufzeichnungen uns zur Verfügung stellen. Aber auch in diesem Fall bleibt zu klären, ob eine ausserirdische Intelligenz überhaupt je imstande war, nicht nur unsere historische Ereignisse zu fixieren, sondern auch zu verstehen, was diese komische Erdbewohner bewegte, die Geschichte so zu gestalten, wie die Alien es beobachtet haben.