Dr. Eugen Gabowitsch
CELTICA VIPS Verein für die Instandhaltung prähistorischer Stätten e. V. Walzbachtal
Im Eichbäumle 85, 76139 Karlsruhe
Tel.: 0721/689458, Fax : 0721/684390
e-mail: eg@iai.fzk.de
Karlsruhe, den 09:12.1999
Sehr geehrte Damen und Herren,
Unser Verein möchte Sie für eine archäologische Entdeckung interessieren, die unser wissenschaftlcher Beirat Herr Walter Haug hier im Kraich-und Zabergau gemacht hat. Wir glauben, sind vielmehr davon überzeugt, auf eine monumentale Form megalithischer Cairns gestoßen zu sein, die man mit Fug und Recht als die größten des Kontinents bezeichnen darf. Cairns sind eine vor allem in der Bretagne, Schottland und Schweden vorkommende Form großer, z. T. gestufter Grabbauten aus trocken gesetzten Mauern, die eine oder mehrere Grabkammern in Dolmen- oder Bienenkorbkuppelform aus überkragenden Steinplatten besitzen.
Wir kennen hier größere Vorkommen dieser steinernen Monumente im Umkreis von Sternenfels und Maulbronn. Der einzige Unterschied zu den Vorkommen in West- und Nordeuropa ist, daß unsere Monumente in den Fels einer Bergflanke hineingebaut wurden, wobei man das ausgebrochene Bruchsteinmaterial direkt vor Ort zum Aufbau verwendete. Das führte dazu, daß diese vermuteten Grabbauten bis auf den heutigen Tag als Abraumhalden alter Steinbrüche mißdeutet werden. Der Entdecker jedoch konnte bei seinen von der Gemeinde genehmigten Grabungen durchweg feststellen, daß hinter den oberflächlichen Erosionen kompaktes Mauerwerk, z. T. konzentrisch hintereinander gebaute Mauerzüge vorhanden sind.
Als man 1990 das Landesdenkmalamt Karlsruhe über den damals ersten Fund, die Zwerchhälde von Sternenfels, informierte, kam Dr. Schallmayer und lehnte eine Erforschung des Steinhügels ab. Die Argumente, die er vorbrachte waren nachvollziehbar: Knappe Finanzen des Amtes erlauben keine ca. 200.000 DM teure Grabung eines Sondierungsstollens zur Auffindung vermuteter Grabkammern. Auch die geophysikalischen Methoden schienen angesichts der gewaltigen Steinmassen wenig erfolgversprechend (Die Zwerchhälde hat ein Steinvolumen von ca. 150.000 t).
Inzwischen wurden eine Menge neuer Steingrabhügel entdeckt, vor allem eine ganze Nekropole von fünf in der Sommerhälde/Steingrube von Schmie, mit Ausmaßen von ~80 x 80 x 12 m, aber auch kleinere wie die Herdhalde an der Grenze zu Sternenfels mit einem Durchmesser von etwa 12 m und einer Höhe von 3 m. Wir setzen diese Steingrabhügel in den Kontext der Vorkommen im Regierungsbezirk Freiburg, über die Wesselkamp ein umfassendes Werk herausgebracht hat, allerdings sind unsere wesentlich größer als die dort gezählten 10.000, wie schon gesagt monumental.
Unser Bestreben ist es jetzt, irgendeine der vermuteten Grabkammern zu finden. Wir schließen nicht aus, daß für die deutschen, schweizerischen, französischen etc. Institute für Archäologie hier eine gute Möglichkeit der Organisation von Grabungen vorhanden ist. Unsere Objekte sind geeignet, für Mitarbeiter der Institute wie für Archäologiestudenten als günstig gelegene Ausgrabungsstätte zu dienen.
Wir würden uns freuen, wenn wir Ihr Interesse geweckt hätten. Vielleicht können Sie uns einen Rat oder Hinweis geben, vielleicht finden Sie auch die Zeit dazu und wollen sich selbst ein Bild über die Objekte machen. Wir wären jederzeit bereit, Sie zu den Stätten zu führen und mit weiteren Informationen zu versorgen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Eugen Gabowitsch
Wissenschaftlcher Beirat
Weitere Informationen:
Internet website: www.geocities.com/Vienna/Choir/7444
Walter Haug, Wössinger Str. 100, 75045 Walzbachtal, 07203/6278