Christian Blöss


geboren 1957 in Kiel, Dipl. Phys., lebt in Berlin und entwickelt Lösungen für die elektrische Antriebstechnik.
Schon als Student seit Anfang der 80-er Jahre war er ein strenger Kritiker der Darwin-Haeckelschen Evolutionstheorie und beschäftigte sich mit Katastrophen, die durch Planeten verursacht sind. Gemeinsam mit dem Velikovsky-Übersetzer Christoph Marx und Gunnar Heinsohn begann er 1982 die Arbeit in der Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte (GRMNG), in der er stellvertretender Vorsitzender war. Seine ersten Texte veröffentlichte er im Verlag PAF (Podium Akademische Freiheit) von Christoph Marx.
Im Eichborn-Verlag (Frankfurt/M) erschienen zwei Bücher von Blöss: "Jenseits von Darwin" (1988) und "Planeten, Götter, Katastrophen: Das neue Bild vom kosmischen Chaos" (1991).
Mit Uwe Topper und H.-U- Niemitz gründete Chr. Blöss 1994 den Berliner Geschichtssalon (BGS) und gab zeitweilig dessen Bulletin heraus. Sein jugendliches Auftreten mit frischen Ideen, - er ist einer der jüngsten Zeitrekonstrukteure - sein Organisationstalent und seine Fähigkeit, brillant zu formulieren, haben ihm Respekt seitens der Kollegen wie auch Gegner eingebracht. Mit mathematischer Schärfe zergliedert Blöss interdisziplinär die Methodik der Naturgeschichtler und zeigt ihre Schwachpunkte auf.
Im Laufe der letzten Jahre arbeitete er zusammen mit H.-U. Niemitz an der Kritik der naturwissenschaftlichen Datierungsmethoden. Das Ergebnis dieser Forschungsarbeit ist in dem inhaltlich wie formal innovativen Buch der beiden Autoren dargestellt:
Blöss, Chr. und Niemitz, H.-U. "C-14 Crash. Das Ende der Illusion, mit Radiokarbonmethode und Dendrochronologie datieren zu können" (Gräfelfing 1997)

Horst Friedrich


geboren 1931 in Breslau, Dr. rer. nat., studierte Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsgeschichte. Er promovierte 1974 in München mit einer Arbeit über die Naturwissenschaft des 17. Jh.: "Die Vorstellungen von elektrischen Effluvien bei Naturforscher des Barock-Zeitalters." Gut vier Jahrzehnte lang hat er sich intensiv mit zahlreichen Kontroversen zwischen nonkonformistischen Forschern und Gelehrten und der etablierten "Mainstream"- Schulwissenschaft beschäftigt. Das Anliegen seiner zahlreichen Veröffentlichungen ist es, dahin zu wirken, daß wissenschaftliche Lehrmeinungen und "Weltbilder" - ihres grundsätzlich provisorischen und zeitbedingten Charakters halber - mit einer gesunden Portion Skepsis betrachtet werden.
Als Kenner der "Wissenschaft von der Wissenschaft" glaubt er, daß eine Institutionalisierung akademischer Meinungsvielfalt an unseren Universitäten überfällig ist und zu einer ungeahnten "Wissensexplosion" führen muß. Mit guten Kontakten zur internationalen Szene der Zeitrekonstruktion und Artikeln in Französisch und Englisch hat er allgemeines Ansehen gewonnen.

Buchveröffentlichungen von Horst Friedrich:
"Velikovsky, Spanuth und die Seevölker-Diskussion" (dtsch. u. engl., Selbstverlag 1990)
"Noch immer rätselhaft: Die Entstehung der Baiern" (Wessobrunn 1995)
"Alchemie: Was ist das?" (Hohenpeißenberg 1996)
"Einer neuen Wissenschaft den Weg bahnen!" (Hohenpeißenberg 1996)
"Jahrhundert-Irrtum "Eiszeit"?" (Hohenpeißenberg 1997)
  1. "Erdkatastrophen und Menschheitsentwicklung. Unser kataklysmisches Ur-Trauma" (Hohenpeißenberg 1998)
Aufsätze in "VFG/Zeitensprünge" (Gräfelfing):
"Eine kataklysmisch-archetypische Dimension in der Geschichte?" (1/90)
"Ein geodätisches Netz der Mykener?" (2/90)
"Verschollene Städte, prähistorische Rätsel - Childress!" (2/90)
"Ist der Diskus von Phädros zweisprachig?" (5/90)
"Das Jiddische und die Herkunft der Baiern." (1/92)
"Häretische Betrachtungen zu Kontientalverschiebung und Eiszeitende" (2/92)
Zahlreiche Artikel in ›Efodon-Synesis‹ (Hohenpeißenberg), deren Mitherausgeber er mehrere Jahre lang war.

Eugen Gabowitsch


geboren 1938 in Tartu (Dorpat, Estland), Dr., angewandter Mathematiker (Forschungsgebiete Algebra, kombinatorische Optimierung, mathematische Modelle, Modellierung von großen technischen Anlagen, Umweltforschung), Hobby-Journalist und Schriftsteller, lebt seit 20 Jahren in Deutschland und arbeitet am Forschungszentrum Karlsruhe. Er ist einer der neuesten Autoren der chronologiekritischen Szene und beschäftigt sich mit der Geschichte der Historiographie, außerdem mit chinesischer Geschichte (s. z. B. seinen Artikel zum Thema "Wurde die Chinesische Mauer im 20. Jh. erbaut?" in Efodon-Synesis), und besonders mit frühgeschichtlichen Technologien.
Mit umfangreichem Fachwissen und ausgeprägtem Sinn für die Kernpunkte der Chronologiekritik hat er in den letzten Jahren einen wichtigen Beitrag auf diesem Forschungsgebiet geleistet. Als ausgesprochen humorvoller und gastfreier Mensch, dazu maßlos arbeitsam, scharte er zahlreiche Freunde und Zuhörer um sich und gründete 1999 den Karlsruher Geschichtssalon (in Anlehung an den Geschichtssalon in Berlin), der nun monatlich tagt und vielseitige Themen zur Diskussion gestellt hat. So hat er sich auch für die Förderung und Verbreitung von Walter Haugs Entdeckung der Stufenpyramiden des Kraichgaus (um Sternenfels und Maulbronn) eingesetzt und mit Haug und anderen dafür einen Förder-Verein gegründet (Celtica-Vips).

Seit diesem Jahr (2000) startet er eine elektronische Zeitschrift im Internet, die schon beachtliche Form angenommen hat.
Dank seiner Kenntnis der russischen Sprache steht er in Kontakt mit den russischen Geschichtsrevisionisten und stellt in Vorträgen deren Werke in Deutschland vor, besonders die Bücher des russischen Klassikers der Chronologiekritik, Prof. Nikolaj Morosow. Gabowitsch versucht, eine engere Kooperation zwischen den deutschen und russischen Kritikern der Chronologie zu initiieren, vor allem mit den Mathematikern Prof. Dr. Anatolij Fomenko, Dr. Gleb Nossovskij, Prof. Dr. Vladimir Kalashnikov, Prof. Dr. Alexander Guts u.a.
Aufsätze in "Zeitensprünge" (Gräfelfing):
"Von Morosow bis zum jüngsten Fomenko" (2/97)
"N. A. Morosow. Enzyklopädist und Wegweiser der Chronologierevision." (4/97)
"China: Wie entstand und wie richtig ist die Chronologie des Altertums?" (1/99)
sowie zahlreiche Artikel in "Efodon-Synesis"


Gernot L. Geise


Er ist staatlich geprüfter Techniker des graphischen Gewerbes und beschäftigt sich nebenberuflich seit vielen Jahren mit Radiästhesie und ihrer praktischer Anwendung. Dazu hat er ein Buch veröffentlicht: "Radiästhesie im Alltag".
Als Gründungsmitglied und Vorstand von Efodon e.V., Europäische Gesellschaft für frühgeschichtliche Technologie und Randgebiete der Wissenschaft, hat er sich besonders um die Erforschung der Keltenschanzen verdient gemacht. Hierzu gab er sein grundlegendes Buch heraus: "Keltenschanzen und ihre verborgenen Funktionen" (Hohenpeißenberg 1998).
Das frühgeschichtliche Nachrichtenwesen beschreibt er in dem Band "Das keltische Nachrichtensystem wiederentdeckt" (1996), in dem fünf Jahre Forschung zusammengefaßt sind.
Besonderen Einfluß auf die geschichtskritische Forschung übte er mit seiner radikalen Infragestellung des Römischen Reiches aus, die zwar noch in den Anfängen steckt, aber schon staunenswerte Widersprüche aufgedeckt hat.
Der um Geise gruppierte Kreis von Pionieren veröffentlicht regelmäßig zu diesen Themen in der Zeitschrift "Efodon-Synesis" (Hohenpeißenberg) und in den Dokumentationen dieses Verlages. Einige Namen seien stellvertretend erwähnt: Thomas Riemer, Armin Naudiet, Horst Friedrich, Uwe Topper, Eugen Gabowitsch.



Gunnar Heinsohn



geboren 1943 in Gdingen, Dr. phil., Dr. rer. pol., lehrt seit 1984 als Professor an der Universität Bremen und leitet dort das Raphael-Lemkin-Institut für Xenophobie und Genozidforschung.
Ein außerordentlich vielfältiger Wissenschaftler, facettenreich wie ein Insektenauge, das mit dem Blick in auseinanderstrebende Räume gleichzeitig eindringen kann, sprachmächtig und überzeugungsfähig, dabei von jugendlicher Lebhaftigkeit. Sein monotoner Sprechstil - stets druckreif im besten Sinne - lebt ohne Kontakt zur Zuhörerschaft, eher nach innen horchend, dabei rastlos und unaufhaltsam - wie der Panther in Rilkes Gedicht, der müdegeworden von den Stäben sein enges Areal abschreitet, von links nach rechts und rechts nach links, - erinnert an Stefan Georges Vortragsweise.
Die chronologie- und geschichtskritischen Arbeiten Heinsohns sind wohl die besten ihrer Art im deutschen Sprachraum. Sie haben viele Probleme der Geschichtsforschung gelöst und dadurch der "Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte" (so der Name der von Christoph Marx 1982 ins Leben gerufenen Gesellschaft, die Heinsohn bis zu ihrer Auflösung 1988 geleitet hat) den besten Dienst erwiesen.
Sein erster Anstoß erfolgte im "Freibeuter" (Nr. 2, Berlin 1979) mit einem Artikel über Immanuel Velikovsky: "Über die ›heiße‹ Venus, das dunkle Zeitalter Griechenlands und das Zittern im akademischen Lehrgebäude."
Als Bücher erschienen:
"Die Sumerer gab es nicht" (Frankfurt/M 1988)
"Wann lebten die Pharaonen?" (mit H. Illig, Ff/M 1990)
"Wie alt ist das Menschengeschlecht?" (1991, 2. Aufl. Gräfelfing 1996)
"Perserherrscher gleich Assyrerkönige?" (Gräfelfing 1992)
"Wer herrschte im Industal?" (Gräfelfing 1993)

Zu seinen wichtigsten soziologischen Schriften zählen:
"Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft. Eine sozialtheoretische Rekonstruktion der Antike" (Frankfurt/M 1979). Noch in einer Vorlesung an der Freien Universität Berlin (1995) betonte er zu diesem Thema, die mythische Grundlage bildeten die Geschichtswerke des Titus Livius, ohne jedoch zu sehen, daß diese eine viel spätere Schöpfung sind und weder als Abbild eines mythischen Urzustandes noch als nachträgliche Motivation der römischen Gesellschaft gedient haben können.
In dem mit Otto Steiger verfaßten Werk über die Hexenverfolgungen, "Die Vernichtung der weisen Frauen" (München 1985), spürt man seine Sympathie für die unterdrückte Frauenwelt und seinen Zorn, der sich gegen die Kirche richtet. Erst in neueren Veröffentlichungen wird das Prinzip der weisen Frauen zur demographischen Gesundheit der Bevölkerung, nämlich das Recht auf Kindstötung, von ihm abgelehnt und damit dem kirchlichen Unterdrückungsmechanismus der Rücken gestärkt.
"Die Erschaffung der Götter. Das Opfer als Ursprung der Religion" (Reinbek 1997, eine Neufassung von "Was ist Antisemitismus?" von 1988) stellt die Religionen als Zweckerfindungen zur Überwindung des Katastrophenschocks dar, eine in sich schlüssige Theorie, die auf Velikovsky aufbaut und viele diskutable Ergebnisse bringt. Dabei werden altgediente Vorstellungen auf den Kopf gestellt, allerdings auch penetrante Lügen der Kirchen und Konquistadoren unkritisch weitergetragen. Schwierig wird die Aufrechterhaltung der Kernthesen, wenn Heinsohn sein von ihm selbst aufgestelltes verkürztes Geschichtsschema an einzelne Gedankenfolgen anlegen würde, d.h. wenn die Bronzezeit nicht Jahrtausende zurückläge sondern kurz vor dem Mittelalter. Indem er die klassischen Geschichtszahlen in seine Untersuchung einführte, hat er sich selbst widerlegt. Die Unvereinbarkeit der beiden Denksysteme Heinsohns - Katastrophismus und Chronologieverkürzung auf dieser Stufe - tritt hier besonders deutlich zutage.
Heftiger Kritik ausgesetzt war auch sein Buch über Hitlers Beweggründe für die Shoah: "Warum Auschwitz?" (Reinbek 1995), in dem aus dem Menschen Hitler eine überdimensionale geschichtliche Größe von napoleonischer Genialität geschaffen wird, was in dieser Weise äußerst peinlich berührt.
In dem Versuch, sich von esoterischen oder religiösen Offenbarungen abzusetzen, hat Heinsohn die wissenschaftlich nicht haltbare These aufgestellt, daß Katastrophen einzig der Vergangenheit angehören und die Verdrängung ihrer Überlieferung, die uns das heutige Geschichtsbild beschert hat, keineswegs aus Angst vor einer Wiederholung erfolgt sei.

Heribert Illig



geboren 1947 in Vohenstrauß in Bayern, Dr. phil., promovierte über den Kulturhistoriker und Kabarettisten Egon Friedell, lebt als Systemanalytiker, Privatgelehrter und Herausgeber in Gräfelfing bei München.
Er war Mitbegründer der GRMNG 1982 und ihr Schriftführer bis zur Auflösung 1988.
Seit 1989 gibt er zusammen mit Heinsohn die Zeitschrift "Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart" heraus, die seit 1995 "Zeitensprünge" heißt, und leitet die jährlichen Treffen der Abonnenten.
In medienwirksamen Auftritten und mit enormem Fleiß hat er sich große Aufmerksamkeit verschafft, die der Chronologiekritik in der Öffentlichkeit vorangeholfen hat. Allerdings wurde dadurch die ursprünglich breitgestreute Bewegung eingeengt, so daß heute in den weniger unterrichteten Kreisen das Chronologieproblem mit dem Begriff der 297 erfundenen Jahre verbunden wird. Damit ist Illigs Vorstoß in eine Sackgasse geraten, die nur der akademischen Diskussion nützt, da Illig mit seiner These das als falsch erkannte Geschichtsbild fortsetzt, indem er nur 300 Jahre streicht. Illig stellt fest, daß die frühen Klöster des Mittelalters nach einem Sprung über die "Phantomzeit" weiterbestehen und dadurch erst eine sinnvolle Entwicklung vorweisen können. Daß ihre Gründung in den Jahrhunderten vor der Phantomzeit völlig erfunden ist, sieht er (noch) nicht. Indem er die Geschichtsschreibung der vor 614 liegenden Jahre ernstnimmt, begeht er einen unkritischen Weg, der seinen eigenen Forderungen zuwiderläuft.

Seine wichtigsten Bücher zum Thema Zeitrekonstruktion sind:
"Die veraltete Vorzeit" (Frankfurt/M, 1988)
"Wann lebten die Pharaonen?" (1990, zus. mit G. Heinsohn)
"Der Bau der Cheopspyramide" (Gräfelfing 1993, zus. mit Franz Löhner)
"Hat Karl der Große je gelebt?" (Gräfelfing 1994) - in wenig veränderter Form erschienen als "Das erfundene Mittelalter" (Düsseldorf 1996)
"Wer hat an der Uhr gedreht?" (München 1999)

Paul Martin


geboren 1939, Diplom-Volkswirt, Dr. Dr., promoviert in Geschichte und Nationalökonomie, Chefredakteur der Tageszeitung "Bild" in Hamburg. Seine zahlreichen Bücher beschäftigen sich hauptsächlich mit Gegenwartsproblemen der Wirtschaft, wie etwa "Der Kapitalismus", "Aufwärts ohne Ende", "Zahlmeister Deutschland", "Die Krisenschaukel" (München 1997).
Als passionierter Münzsammler hat er einen hervorragenden Überblick über die Entwicklung der Geldwirtschaft gewonnen und mehrere Vorträge und Aufsätze über die griechische, römische und byzantinische Münzentwicklung vorgelegt.
Martin ist ein gewandter Redner mit feinem Sinn für die ästhetischen Seiten der Forschung und erfrischend kosmopolitischem Bewußtsein. Im Kreis der Zeitensprünge-Abonnnenten hat er entscheidende Anstöße gegeben. Seine radikale Erkenntnis der Manipulation und späten Erfindung des Christentums setzt die Linie von Kammeier fort und öffnet neue Räume zur Rekonstruktion der heidnischen Vorstufen des christlichen Abendlands.
Vorträge und Artikel, gedruckt in "Zeitensprünge" (Gräfelfing):
"Wie stark erhellen Münzen die ›dark ages‹ in Italien?" (2 Teile, 4/94 und 2/95)
"Die Goldmünzen der römischen Republik" (3/95)
"Datierung antiker Münzprägung mit Hilfe des Grönlandeises?" (2/96)
"Hinweis auf ein merowingisches Manuskript" (2/96)


Christoph Marx



Er ist der Nestor der deutschsprachigen Zeitrekonstrukteure und leitet seit zwei Jahrzehnten das Podium Akademische Freiheit (PAF) in Basel mit eigenen Veröffentlichungen, die von der Neuherausgabe verschollener Schriften bis zu lehrtafelartigen Manifesten reichen. Durch seinen persönlichen Kontakt mit Velikovsky und Übersetzung von dessen Büchern (erschienen im Umschau-Verlag in Frankfurt/M: "Welten im Zusammenstoß" 1978 und "Erde im Aufruhr" 1980) hat er die Katastrophenthese in Deutschland ungemein gefördert und mit eigenen Anregungen bereichert. Mit Gunnar Heinsohn entwickelte er die ersten Stufen der "Neuen Historischen Schule" (siehe hierzu die im Verlag Vito von Eichborn, Frankfurt/M 1986, erschienene Zeitschrift Joseph und Suleika I: Chaos, Kulte, Katastrophen, darin: Jochen Köhler, "Am Anfang war die Katastrophe. Immanuel Velikovskys Umsturz des Weltbildes von Darwin, Einstein, Freud und Marx.")

1982 gründete Marx mit Heinsohn und Blöss, Rüdiger Vierling u.a. die "Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte" (GRMNG), die sechs Jahre bestand und mehrere Treffen abhielt sowie regelmäßig Bulletins herausgab. In ihr sind alle Grundlagen der heutigen Chronologie-Forschung schon enthalten.
Immer noch aktiv als ›graue Eminenz‹ in der Szene und mit guten Verbindungen zur englischsprachigen Welt (USA, London) ist Christoph Marx den anderen stets um einen Schritt voraus. Seine wichtigste Arbeit besteht in der internet-Diskussion, vor allem in den Diskussionsforen (newsgroups), denn - wie er sagt - : Wenn ein Buch gedruckt ist, ist es auch schon veraltet. Damit ist die ungeheuer schnell wachsende und sich wandelnde Szene der neuen Geschichtskritik treffend charakterisiert.

Artikel in "Zeitensprünge" (Gräfelfing):
"Datieren vor der gregorianischen Kalenderreform" (3-4/93)
"Generelles Historiographieschema" (3/95)
"Der bislang letzte ›große Ruck‹" (3/96)


Hans-Ulrich Niemitz



geb. 1946 in Berlin, Dr., Professor für Technikgeschichte an der Universität Leipzig. Seine Dissertation war technikbezogen im besten Sinne: "Dampfturbinenkonstruktion bei der Brown Boveri & Cie nach dem zweiten Weltkrieg (Frankfurt/M etc, 1993). Schlank und sehr lebendig, mit scharfem Verstand und nüchternster Weltbetrachtung, den Geisteswissenschaften geöffnet und für revolutionierende Ideen zugänglich, dazu in den oft heißen Diskussionen unseres Kreises als Moderator äußerst geschickt, hat Niemitz viele Freunde gewonnen.
Als einer der frühesten Befürworter der "Neuen Historischen Schule" richtete er sein Augenmerk auf die archäologischen Methoden und wies als erster auf die "Lücke" im Mittelalter hin. Er führte den Begriff der "Phantomjahre" in die deutsche Geschichtsforschung ein, wobei er ihn speziell für die Jahrhunderte zwischen ausgehender Völkerwanderung und beginnender Gründung des ersten Deutschen Reiches geprägt hat. Zur Untermauerung seiner These hat er die technischen Datierungsmethoden - vor allem Dendrochronologie und Radiokarbonmethode - untersucht und auffällige Zirkelschlüsse sowie mathematische Unredlichkeiten darin entdeckt.
Das Ergebnis dieser gemeinsam mit Christian Blöss durchgeführten Arbeit ist in dem Buch "C14-Crash - Das Ende der Illusion, mit Radiokarbonmethode und Dendrochronologie datieren zu können" (Gräfelfing 1997) in exakter wissenschaftlicher Sprache und Analyse, und dennoch in allgemeinverständlicher Weise, dargeboten. Die Gestaltung des Buches selbst ist schon eine Novität, die durchaus Nachahmer finden wird.
Zusammen mit Uwe Topper und Christian Blöss gründete er 1994 den Berliner Geschichts-Salon, den er auch weiterhin leitet und mit immer neuen Referaten über die Probleme der Technikgeschichte und Chronologie bereichert.
Seine Ablehnung der angeblich naturwissenschaftlichen Methoden zur Altersbestimmung drückt sich auch in dem mutigen Satz aus (Einladung zum 19. BGS, 2000):
"Katastrophen ändern nun schlagartig die Randbedingungen und lassen keine Rückschau mehr zu, weshalb sie von den meisten Wissenschaftlern verabscheut werden."
Aus den zahlreichen Vorträgen und Aufsätzen seien folgende ausgewählt:
"Kosmologische Eschatologie und Katastrophismus - wie weit dürfen 'Katastrophisten' in die (machbare?) Zukunft schauen - weiter als in die Vergangenheit?" (Berliner VFG Kolloquium, Gründungssitzung 3/4.Sept. 1994)
"Fälschungen im Mittelalter" (in VFG 1-91, S. 21ff)
"Hat das dunkle Mittelalter nie existiert?" (mit Illig, in VFG 1-91, 36ff)
"Kammeier, kritisch gewürdigt (in VFG 3-91, 92 ff)
"Archäologie und Kontinuität. Gab es Städte zwischen Spätantike und Mittelalter?" (in VFG 3-92, 55 ff)
"Eine frühmittelalterliche Phantomzeit - nachgewiesen in Frankfurter Stratigraphien" (in VFG 3-93, 111 ff)
"Der Selbstbetrug von C14-Methode und Dendrochronologie" (mit C. Blöss, in VFG 3-96)
"»Postglaziale« Gletschervorstöße. Kritik der Altersbestimmungsmethoden für das Quartär" (mit C. Blöss, in VFG 4-98)


Uwe Topper



geboren 1940 in Breslau, studierte vorübergehend Kunst und Islam, lebte als freier Künstler und Schriftsteller in Südasien, Nordafrika und in den letzten Jahren in Westeuropa mit Wohnsitz in Berlin. Seine Spezialisierung auf völkerkundliche Themen und Felsbilderforschung führte ihn auf zahlreiche Reisen, deren Ergebnisse in Vorträgen, Artikeln und Büchern ihren Niederschlag fanden.
In den 60er Jahren beschäftigte sich Uwe Topper sehr eingehend mit den Ereignissen der Geologie und Menschheitsgeschichte, die auf Katastrophen hinweisen. Schon im Elternhaus war er mit den Ideen von Hanns Hörbiger bekanntgemacht worden und vertiefte diese durch naturwissenschaftliche Beobachtungen.
Aus den Ergebnissen seiner Feldforschung in Westeuropa und Nordafrika gewann Topper die Überzeugung, daß sich die Katastrophen der Menschheitsgeschichte an vielen Zeugnissen nachweisen lassen, sowohl in der Landschaft als auch bei Ausgrabungen und in älteren Texten.
Topper glaubt, daß die Menschheit mehrere Katastrophen durchgemacht hat - vermutlich vier große Einschnitte - und dadurch jedesmal das Wissen und die technischen Kenntnisse verlor.
Er folgt in diesem Sinne Platon und hat auf der Iberischen Halbinsel die drei Stufen der Zerstörung deutlich erkannt und in seinem Buch "Das Erbe der Giganten" (Olten 1977) veröffentlicht. In einer traditionellen Deutung der "Offenbarung des Johannes" (1978-1981
geschrieben, 1993 in München gedruckt) bringt Topper klare Hinweise auf die vier Katastrophen.
Im Gegensatz zu Heinsohn und Illig, die ihren Meinungsunterschied gegenüber Topper in ihrer Zeitschrift "Zeitensprünge" deutlich ausgedrückt haben, ist Topper der Ansicht, daß Katastrophen nicht nur vergangene Ereignisse sind, sondern auch in Zukunft geschehen könnten. Topper glaubt sogar, daß der Sinn der Überlieferungen solcher Katastrophen nur darin liegt, zukünftige Generationen zu warnen.
Als Mitbegründer des Berliner Geschichtssalons beschäftigt sich Topper seit 1993 mit Problemen der Datierung und Chronologie. Seine Vorträge und Veröffentlichungen ab 1994 in "VFG", später "Zeitensprünge" (Gräfelfing) sowie in Efodon-Synesis (Hohenpeißenberg) u.a. haben ihm eine beachtete Diskussionsbasis gegeben. Seine beiden neuen Bücher fassen diese Themen zusammen:
Die ›Große Aktion‹ (Tübingen, 1998, 2.Aufl. 1999)
Erfundene Geschichte (München 1999).

Weitere Namen

Selbstverständlich endet mit dem kurzen Register unserer Rubrik "Autoren" nicht die Reihe der Mitarbeiter im Kreis der deutschschreibenden Zeitrekonstrukteure. Es konnten nur diejenigen Namen aufgeführt werden, die größere Bekanntheit erlangt haben und über die auch Daten zu erhalten waren.
Unbedingt zu nennen wären noch folgende Personen, von denen die meisten in den oben genannten Zeitschriften "VFG/Zeitensprünge" und "Efodon-Synesis" veröffentlicht haben:
Gisela Albrecht, Dr. Otto Ernst, Dr. med. Elisabeth Honsel, Dr. Roman Landau, Birgit Liesching, Dr. Günther Lüling, Winni Marold, Angelika Müller, Armin Naudiet, Dr. Benny Peiser, Dr. Christoph Pfister, Thomas Riemer, Dr. Kurt Schildmann, Dr. Renate Schukies, Franz und Ursula Siepe, Peter Winzeler, Manfred Zeller, Robert Zuberbühler.


Copyright Uwe Topper