Die Welt-Eis-Lehre von Hanns Hörbiger
Die Aufnahme neuer Ideen im wissenschaftlichen Bereich ist oft mit ganz unerwarteten Hindernissen verbunden. Häufig werden Theorien, die durchaus vernünftig sind, schon vor einer möglichen Erörterung abgelehnt, ohne ernsthaft geprüft zu sein. Dabei spielen weltanschauliche Gründe die Hauptrolle, aber auch manchmal ganz persönliche Feindschaften oder bürgerliche moralische Erwägungen der jeweiligen "zuständigen" Professoren. Die Fachbereiche werden ja von Menschen verwaltet, die mit all ihren Schwächen - oft psychiatrisch behandelt - für das Zustandekommen unseres Wissens verantwortlich sind.
Ein besonders krasses Beispiel ist die Welteislehre des österreichischen Ingenieurs Hanns Hörbiger, dessen Söhne, die Schauspieler Paul und Attila und Attilas Frau Paula Wessely, heute bekannter sind als der geniale Vater. Mit dem international anerkannten Astronomen Philipp Fauth hatte er seine Idee 1913 (in zweiter Auflage 1925) als umfangreiches Buch veröffentlicht und wurde von Millionen diskutiert, ist aber von der akademischen Wissenschaft schon im ersten Jahrzehnt als Spinner abgetan worden. Seine zahlreichen Anhänger hat man als Sektierer und "Verführte" bezeichnet, was allein schon in dieser Argumentationsweise auf ein inneres Problem hinweist, das mit Wissenschaftlichkeit nichts zu tun hat. Hörbiger hat nie einen Fan-Club gegründet oder eine Zeitschrift herausgegeben, hat sich nicht als Prophet feiern lassen oder demagogische Reden gehalten (wie etwa sein Zeitgenosse Rudolf Steiner). Er war ein nüchterner Ingenieur, der mit seinen zahlreichen Erfindungen, patentiert und teilweise bis heute noch wirtschaftlich nachgebaut, allgemein geachtet wurde.
Aber selbst heute kann man seinen Namen kaum erwähnen, ohne sofort auf Ablehnung zu stoßen. Obgleich er die Gnade des frühen Todes hatte (1931) und Österreicher war, wird von wissenschaftlicher Seite heute als Ablehnungsgrund vorgebracht, daß er auch im 3. Reich Anhänger gehabt hätte. Es stimmt sogar, daß sich einige Leute im Ahnenerbe für ihn einsetzten und Himmler im Frühling 1938 - also ein Vierteljahrhundert nach der Erstveröffentlichung - seine Zustimmung gab, die Welteislehre, wenn man sie bereinigen und auf den neuesten Stand bringen würde, als Forschungsgegenstand gelten zu lassen. Aber schon im Sommer desselben Jahres wandte sich Werner Heisenberg gegen diese Zumutung und drohte mit Rücktritt von seinem Lehrstuhl, wenn man diesen "Blödsinn" zulasse. Da Heisenberg als Entwickler der Atombombe für die Rüstungsindustrie unverzichtbar war, gab man sofort nach und ließ die Welteislehre sogleich wieder fallen.
Schade, möchte man heute sagen. Oder vielleicht doch ein Glück? Denn wenn man sie damals gegen Heisenbergs Einspruch als untersuchungswürdig anerkannt hätte, gäbe es heute ganz sicher keine Chance, auch nur ein Wort darüber zu schreiben.
So ungeheuerlich falsch, wie seine Gegner behauptet hatten, waren Hörbigers Ideen nicht. Eine ganze Reihe seiner Erkenntnisse, die als Blödsinn bezeichnet wurden, sind heute anerkannte Wissenschaft - was nichts über ihren Wahrheitswert aussagt. Sie wurden übrigens stillschweigend übernommen, wobei man seinen Namen schamhaft verschwieg. Der lange Umweg zu diesen selben Erkenntnissen hat eine Menge Arbeit gekostet, viel Zeit ging verloren und Unmengen Forschungsgelder wurden verbraucht. Als Warnung taugt dieser Vorfall allerdings nicht, höchstens für ein hämisches Gelächter der Besserwissenden.
Zuerst möchte ich auf die Schwächen der WEL hinweisen: sie ist umfassend, entwirft ein globales Modell mit Lehrsätzen für sämtliche Wissenschaftsbereiche, von der Astronomie und Geologie über die Biologie (Entstehung der Arten), Meteorologie und Naturgeschichte bis hin zur Futurologie, die den meisten Wissenschaftlern ohnehin ein Greuel ist. Eine derartige allumfassende Weltformel hat sofort etwas Anrüchiges, sie deutet auf Weltanschauung und fixe Idee hin. Doch die Wissenschaft der Universitäten ist nicht frei davon: Man sucht mit aller Anstrengung eine Grundgleichung, die von den Pulsaren des fernen Weltraums bis zu den Quarks der Atome allgemeine Gültigkeit haben könnte. Abgekürzt spricht man von TOE = theorie of everything. Im Vergleich dazu ist Hörbigers Modell weitaus bescheidener. Außerdem hat er seinen Entwurf stets als Beginn hingestellt, als verbesserungswürdigen Vorschlag. Hörbiger war kein Dogmatiker, sondern eher ein genialer Visionär.
Grundlegend für Hörbigers Szenario ist auch die Katastrophentheorie, die bis heute aus religiösen Gründen indiskutabel geblieben ist. Da Gott keine Eingriffe mehr machen darf, seit er Noah das versöhnliche Versprechen gab, das er mit jedem Regenbogen sichtbar wiederholt, kann es keine Katastrophen geben und eigentlich außer der Sintflut, die als geographisch beschänktes Vorkommnis wissenschaftliche Anerkennung fand, auch keine in der Vergangenheit gegeben haben, da die Vergangenheit nur aus dem jetzigen Zustand ableitbar ist. Man nennt dieses das aktualistische Prinzip, das seit dem 17. Jh. in allen wissenschaftlichen Überlegungen als unantastbares Axiom fungiert. Würde man irrationale Veränderungen, Katastrophen - oder genauer gesagt: Kataklysmen - in ein Weltmodell einbeziehen, dann wäre es aus mit der mathematischen Gleichheit, die ja das liebste Kind der modernen Theoretiker ist. Wenn ein Fluß heute jährlich soundsoviel Millimeter Schlamm ablagert, dann hat er das seit allen Zeiten getan und es ist nur eine Frage des Rechners um festzustellen, wieviele Jahre alt eine gewisse Dicke dieser Ablagerung sein muß. Darüber würde ein Bauer schon lachen, wenn man es ihm erzählte, aber hundertausend Studenten lernen diese Formeln auswendig.
Hörbiger glaubt dagegen an katastrophenartige Veränderungen in der Erdgeschichte und erklärt damit so manches Rätsel unserer Geologen. Die Pioniere des neuen Weltbildes, Marx und Heinsohn, Blöss und Niemitz usw., haben auf Velikovsky fußend Katastrophen wieder denkfähig gemacht, allerdings nur in einer Richtung: projiziert in die Vergangenheit. Daß sich solche Vorgänge auch in Zukunft wiederholen könnten, lehnen sie vehement ab. Sie erkennen an, daß irdische Katastrophen von kosmischen Materiestücken ausgelöst sein können und daß sich die Menschheit (als Nachfahren der Überlebenden) daran erinnert, lehnen aber die von mir vertretene Vorstellung ab, daß die Überlieferung dieser Vorgänge nur darum erhalten blieb und sinnvoll ist, weil man gleichzeitig befürchtete, daß sich solche Katastrophen wiederholen könnten. Eine solche Einseitigkeit ist tiefgründig religiös und hat mit Wissenschaftlichkeit nichts zu tun.
Hörbiger dagegen scheint seiner Zeit weit voraus mit seiner ingenieurhaft klaren Denkweise, die sich einen Dreck um Vorurteile kümmert, obgleich dieser Mann, Gott sei's geklagt, auch gläubig ist und sich ein Universum ohne Gott nicht vorstellen kann. was ihn nicht davon abhielt, alle Erscheinungen, die uns so selbstverständlich in der Schule erklärt werden, - wie etwa die Entstehung der Steinkohle oder die Lößbildung - ohne die Hypothese Gott neu zu untersuchen.
Nach neuesten Erkenntnissen, die sich jedoch nur langsam durchsetzen, besteht der Mond tatsächlich aus Eis. Durch die Funkdaten der NASA-Sonde Clementine ergab sich, daß der Südpol des Mondes Milliarden Tonnen Wassereis birgt. Und die Erschütterungen, die ein abgworfener Landekörper auf der Mondoberfläche auslöste, lassen ebenfalls nur den Schluß zu, daß die Kruste des Mondes eine Eisschicht ist. Ganz obenauf liegt allerdings eine Menge Staub und Schutt, der von Meteoriten herstammt, die ständig auf dem Mond einschlagen. Auch das ist inzwischen erkannt: Die von den Mondexpeditionen mitgebrachten Gesteinsproben sind allesamt Meteoritgestein, nicht mondeigenes.
Mit dem Mars steht es ähnlich: Er hat seine Eiszeiten, die manchmal soweit zurückweichen, daß - wie heute - nur noch die Polkappen vereist sind. Zu Hörbigers Zeit war vermutlich der gesamte Mars mit einer dicken Eisschicht überzogen. Die Kanäle, die Sciaparelli so unübertrefflich genau zeichnete, sind nur als Sprünge in dieser Eisschicht erklärbar, sagt Hörbiger. Aber schon zu seiner Lebenszeit schmolz dieses Eis. Die Schmelzwasser wuschen ungeheure Flußtäler aus, deren scharfe Kanten auf den neuesten Fotografien gut zu sehen sind. Von "Kanälen" keine Spur mehr. Bis zur nächsten Eiszeit.
Denn im Weltall gilt ewiges Auf und Ab, ewiger Wechsel zwischen Glut und Eis, erklärt Hörbiger. Eiszeiten sind keine Sonderfälle, sondern mit den entsprechenden Warmzeiten die beiden Extreme einer ununterbrochenen Kette von Prozessen, die gesetzmäßig ablaufen.
Hanns Fischer, einer der eifrigsten Schüler von Hörbiger, sprach (1935, S. 201) vom "Eiszeitjägerlatein", bezüglich der Jagd damaliger Menschen auf Mammute. Es sei durchaus denkbar, daß die Menschen damals gefrorenes Mammutfleisch aßen (vielleicht auch das von Sauriern), aber dort, wo Menschen sich über diese Tiefkühlkost hermachten, hatten Mammute nie gelebt, wie man aus ihrem Mageninhalt weiß. Sie wurden durch gewaltige Flutwellen über Tausende von Km hinweg dorthin geschwemmt und im selben Augenblick eingefroren.
(Zum Vergleich: Hapgood, 1962, läßt lieber gleich die ganze Erde driften, aber das geht bei ihm nicht schnell genug. Da verrotten die Kadaver vorher).
Hörbigers Ansicht über die Eiszeiten ist nicht leicht zusammenzufassen, da er - in Fauths etwas umständlicher, aber sehr gewissenhafter Schlußfassung des Textes - eigentlich eine Darstellung seines gesamten Systems voraussetzt. Ich will einige grundlegend neue Gedanken Hörbigers vorstellen, um die Anwendbarkeit seines Schemas hervorzuheben.
1. Statt des heutigen relativ großen Mondes, der in einer schleifenförmigen Bahn die Erde um die Sonne begleitet, wobei er eine Umdrehung in (rund) 29 Tagen ausführt, hatte die Erde in einer früheren geologischen Phase einen kleineren Mond eingefangen, der viel näher zu ihr und viel schneller um sie kreiste, sodaß eine schraubenförmige Bahn vorlag, wobei eine Umkreisung einen Tag dauerte, das heißt die Umlaufgeschwindigkeit entsprach (zu einem gewissen Zeitpunkt) der doppelten Rotationsgeschwindigkeit der Erde. Im Verein mit der Flutwirkung der Sonne wurde dadurch auf der Erde eine vielfach stärkere Flut ausgelöst und rhythmisch aufgeschaukelt, die einmal täglich einen Flutberg und ein Ebbetal bewirkte. Diese ungeheuer starke Flut brach Wälder nieder und zermahlte sie zu feinem organischem Schlamm; sie zerrieb Gestein zu Sand und transportierte die zerkleinerten Materialien bis in ferngelegene Flachgebiete, die täglich aufs neue überschwemmt wurden. An den Ausläufern konnten sich die angeschwemmten Materialien während der Ebbe in Becken absenken - Sand zuerst, organische Stoffe darüber - und gefroren in der anschließenden Nacht zu einer harten Schicht, die am nächsten Tag durch die neue Flut nicht mehr aufgewühlt werden konnte. Über dieser bildete sich sogleich die nächste Schicht, die wiederum sofort gefror, usw. Auf diese Art entstanden Kohleflöze, Kalkschalenschichten, Sandsteinsedimente usw. (Wie gesagt, ich habe sehr vereinfacht und schematisiert, Hörbigers Buch ist 700 S. lang).
Mit diesem Schema werden mehrere sonst unerklärliche Phänomene denkmöglich: Die ungestörten Schichtenlagen, die oft rhythmisch wechselnd viele hundert Meter dick sind; die aufrechten Baumstämme in Kohleformationen; die Ansammlung unzähliger versteinerter Weichtiere in eng umgrenzten Lagern; die Erklärung für das Problem, wie Mammute oder Weichtiere lebendig an die Orte ihrer Konservierung gelangten (die Brachipodien - "Armfüßler" - haben ja immer geschlossene Muschelschalen, tote Muscheln öffnen sich aber schon nach Stunden!); die Tatsache, daß Saurierfußspuren auf offenliegenden Schichten exakt erhalten sind (siehe Foto Topper 1979), usw.
2. Das in den Schichten eisförmig gebundene Wasser verstärkte den Druck, der zur Versteinerung nötig ist. Dieser entwickelte aber auch Wärme, so daß das Wasser allmählich abfließen konnte. Aus den unteren Schichten wird das Wasser entwichen sein, während sich oben noch neue Schichten bildeten.
3. Das Weltall ist ungleichmäßig gefüllt mit staubfeinem Eis, hauptsächlich Wassereis (H-zwei-O), das in großen Mengen ständig auf die Erde niedergeht. Wenn die Erde durch geballte Eiswolken rast, geht das Feineis als Hagel nieder, sonst in feinerer Form (Regen, Nebel etc.). Damit steigt der Ozeanspiegel fortwährend (was er muß, sonst wären die Weltmeere heute schon leer). Über den völlig unerklärlichen Wasserhaushalt der Erde wundern sich die Astrophysiker immer wieder.
4. Auf die weiteren Schlußfolgerungen für unser Sonnensystem (Sonnenflecken, Kometen) brauche ich hier nicht einzugehen, obgleich sich auch darin Erklärungen für die vermeintlichen Eiszeitphänomene finden. Am Rande erwähnt sei nur, daß Mars und Mond ebenfalls völlig mit Eisozeanen bedeckt sind. Nur auf ihrer Oberfläche hat sich meteoritisches Material angesammelt, das wenige Meter bis hundert Meter dick ist. Nur so sind die Marskanäle erklärbar (als Spalten im Eis), die ungewohnte seismische Reaktion der Mondoberfläche, die hohe Albedo der Planeten usw. An großen Stellen tritt das Eis sogar offen zutage, was bezüglich des Mondes erst kürzlich (März 1998) wieder zugegeben wurde. (Übrigens hat die Internationale astronomische Kommission in London 1935 ein großes Areal auf dem Mond nach Hörbiger benannt; Fauth ist ohnehin auf Sonne und Mond verewigt).
5. Für unsere Eiszeitproblematik ist zunächst erkennbar, daß am Rand der Reichweite der Flutzone Temperaturen um 0° C geherrscht haben müssen, noch ferner davon dürfte eine arktische Klimazone gewesen sein. Durch Verlagerungen des damaligen Mondes, die nicht allmählich sondern immer ruckartig vor sich gingen, verschoben sich die arktischen und tropischen Zonen ebenfalls. Damit wird erklärt, wie die Kohleflöze und andere Formationen über den ganzen Erdball verstreut liegen.
6. Ein zweites Ergebnis für unsere Problematik ist der Zeitgewinn: statt in Jahrmillionen lagerten sich die Schichten in Tagen ab. Damit erst werden ganze Fragenkomplexe plausibel beantwortbar.
7. Auch das spätere Verwischen des klaren Befundes, Verwerfungen, Überlagerungen usw., sind mit Hörbigers Modell erklärt: Durch zu große Annäherung an die Erde zerbarst der Mond und stürzte auf die Erde, wobei er eine gewaltige Katastrophe auslöste. Bei derartigen Fluten wurden zum Beispiel die Findlinge transportiert, allerdings selten aus Skandinavien, häufig aus den deutschen und französischen Mittelgebirgen nach Norden und Osten.
8. Wir haben also durchaus sprunghafte Veränderungen des Klimas in der Erdgeschichte, wobei in gewissen Gebieten immer wieder "Eiszeiten" auftraten. Aber mit einem riesigen Gletscher aus Fennoskandien und von den Alpen herab, noch dazu im exakt viermaligen Vorstoß mit genauer Begrenzungslinie, ist kein sinnvolles Denkmuster geschaffen worden.
Das Mesozoikum (Erdmittelalter) war eine einzige in sich geschlossene Periode; Trias - Jura - Kreide folgten nicht nacheinander, sondern bilden einen zusammenhängenden Zeitabschnitt, der nur an seinem Anfang und Ende jeweils durch einen Kataklysmus abgegrenzt wird. Dasselbe gilt für die davor und danach liegenden Zeiten (Erdaltertum, Erdneuzeit). Was wir in den Versteinerungen vor uns haben, sind zeitlich sehr kurze Ausschnitte aus einem größeren Zeitraum, und zwar jeweils Katastrophenerzeugnisse. Schwächere Tierarten starben eher, stärkere später.
"Wir sehen also in der Aufeinanderfolge der Versteinerungen in Trias, Jura und Kreide nicht die Reihenfolge der Entwicklung, sondern die Reihenfolge des Aussterbens. Wirkliche weitgehende Aufwärtsentwicklung fand aber statt in den langen Alluvien zwischen Perm und Jura einerseits und zwischen Kreide und Alttertiär andererseits - aber aus diesen langen Spannen wurden keine haltbaren Einbettungs-Stichproben genommen, daher die ungeheueren Klüfte der Entwicklungsreihe an diesen beiden Stellen." (1925)
Das Tertiär, sagt Hörbiger, dauert eigentlich noch an, das Quartär hat noch nicht begonnen. Und dieses Tertiär, die letzte Gebirgsfaltungszeit, ist eine relativ sehr kurze Periode. Gewisse kataklysmische Vorgänge - und nur diese können wir erfassen - spielen sich in Tagen oder Jahrzehnten ab. Der Mensch war also durchaus Zeuge der letzten Vorkommnisse, die seine Umwelt entscheidend geformt haben.
Die Bildung von Löß gehört grundsätzlich zu den klassischen Eiszeitphänomenen; sie wird durch Gletscher ausgelöst gedacht, wobei der Löß durch die Schmelzwasser von organischen Resten freigespült und dann verweht wird.
Hörbiger sieht hier ähnlich wie bei der Schlacke am Hochofen, die durch Verwitterung teilweise zu Löß wird, einen eisenhaltigen Mondkern, der verglüht und durch Reaktion mit Wasser zu Löß geworden war, bevor er auf die Erde niederstürzte. Er führt auch an, daß der Streifen, auf dem wir Löß auf der Erde vorfinden, in einer recht schmalen Breitengradzone verläuft. Dies mit vorherrschenden Winden zu erklären, ist schlicht unmöglich.
In diesem kurzen Essai, der auf meinem oben erwähnten Vortrag (1994) basiert, wollte ich nur einige Gedanken Hörbigers kurz skizzieren und Hinweise auf seine weiteren Themen geben.
Eine Besonderheit bei Hörbiger ist seine Gesamtdarstellung der periodischen Vorgänge, in der unser jetziger Augenblick nur ein Punkt ist, über den hinaus Hörbiger die kommende Entwicklung schon sehr deutlich beschreibt. Er betont damit die Allgemeingültigkeit seines Schemas.
Die interstellare Materie, die seit einigen Jahrzehnten immer sicherer nachgewiesen wird, spielt in Hörbnigers Szenario eine bedeutende Rolle.
Außerdem ist die Entstehung des Lebens aus dem Weltraum, die seinerzeit auch schon Wilhelm Bölsche und Svanthe Arrhenius forderten und die die modernen Exobiologen als einzige Erklärung für die Entstehung des Lebens ansehen, eine Grunderkenntnis Hörbigers.
Natürlich stürzen auch Krankheitskeime aus dem All auf die Erde, eingefroren in Eisklumpen, und bringen Seuchen (Pest, Grippe) mit sich, denen die Menschheit wegen fehlender Immunisierung recht hilflos ausgesetzt ist.
Schließlich wäre über Mondsturz, Polsprung und andere katastrophistische Vorgänge im Sinne der WEL zu berichten.
Es wäre durchaus wünschenswert, wenn sich Akademiker eingehend mit diesen Gedanken beschäftigen würden, um sie mit dem neuesten Stand ihrer eigenen Erkenntnisse zu vergleichen und aus den genialen Ideen Hörbigers Lösungen für die aufgestauten Probleme zu entwickeln.
Ein Nachtrag dazu nach den neuesten Meldungen aus Spanien: Mitte Januar 2000 fielen große Eisbrocken von mehreren Kilogramm Gewicht an mehreren Orten in Spanien zur Erde, ihre Herkunft war unerklärlich, höchstwahrscheinlich unirdisch, und wurde von der Agentur Reuters als "vermutliche Reste von Kometen" bezeichnet.