Ein Zeitrekonstrukteur, der vom Katastrophismus herkommt:

Uwe Topper

In den 60er Jahren beschäftigte sich Uwe Topper sehr eingehend mit den
Ereignissen der Geologie und Menschheitsgeschichte, die auf Katastrophen
hinweisen. Sein Leitstern war Hanns Hörbiger, mit dem er schon im Elternhaus
bekanntgemacht worden war.

Durch weite Reisen in Europa, Asien und Nordafrika gewann Topper die
Überzeugung, daß sich die Katastrophen der Geschichte an vielen Zeugnissen
nachweisen lassen, sowohl in der Landschaft als auch bei Ausgrabungen und in
älteren Texten.

Topper glaubt, daß die Menschheit mehrere Katastrophen durchgemacht hat -
vermutlich vier große Einschnitte - und dadurch jedesmal das Wissen und die
technischen Kenntnisse verlor.
Er folgt in diesem Sinne Platon und hat auf der Iberischen Halbinsel die
drei Stufen der Zerstörung deutlich erkannt und allen sichtbar gemacht: Sein
Buch "Das Erbe der Giganten" (1977) erklärt die verschiedenen Küstenlinien
und Besiedlungsstufen, die nach der Überflutung dieser Landmasse
stattgefunden haben. Seit Anfang der 70er Jahre hat Topper diese Ideen
öffentlich gemacht und scharfe Kritik geerntet. Das Deutsche Archäologische
Institut hat schließlich eine Untersuchung eingeleitet, die das Ziel hatte,
Topper zu widerlegen, aber keine entsprechenden Ergebnisse brachte. Im
Gegenteil: In neueren Veröffentlichungen dieses Institutes werden die
Aussagen von Topper schrittweise übernommen.

In einer traditionellen Deutung der "Offenbarung des Johannes" (1978-1981
geschrieben, erst 1993 gedruckt) bringt Topper klare Hinweise auf diese vier
Katastrophen. Er zeigt, daß der Seher Johannes die vier Katastrophen
sinnvoll mitgeteilt hat und damit eine Erinnerung an
menschheitsgeschichtliche Vorgänge bewahrt und dem christlichen Bewußtsein
weitergegeben hat.

Seit 1993 hat Topper Kontakt mit der Gruppe um Christoph Marx: "Gesellschaft
zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte (GRMNG)". Seine
Veröffentlichungen (ab 1994 in VFG, später Zeitensprünge, Gräfelfing und in
Efodon, Synesis, Hohenpeissenberg) haben ihm eine beachtete Diskussionsbasis
gegeben. Seine beiden Bücher, die diese Themen zusammenfassen, sind noch im
Buchhandel:

Die Große Aktion (Tübingen, 1998, 2.Aufl. 1999)
Erfundene Geschichte (München 1999).

Im Gegensatz zu Heinsohn und Illig, die ihren Meinungsunterschied gegenüber
Topper in ihrer Zeitschrift deutlich ausgedrückt haben, ist Topper der
Ansicht, daß Katastrophen nicht nur vergangene Ereignisse sind, sondern auch
in Zukunft geschehen können. Topper glaubt sogar, daß der Sinn der
Überlieferungen solcher Katastrophen nur darin liegt, zukünftige
Generationen zu warnen. Damit ist keine "Nahzeiterwartung" oder
Katastrophenhysterie verbunden. Es geht um die wissenschaftlich nicht
auszuschließende Tatsache, daß Katastrophen zum Selbstverständnis der
Menschheit gehören und einen wichtigen Teil ihrer religiösen Überlieferung
ausmachen.

Vermutlich - so Topper - sind unsere geschichtlichen Überlieferungen, die
weiter zurückliegen als die letzte Katatsrophe, von diesem Schock geprägt
und unserem normalen Wirklichkeitsempfinden nicht mehr zugänglich. Wir sind
durch Katastrophen von unserer Vergangenheit abgeschnitten.